Wiederaufbau in Bad Neuenahr Bürger sollen das Stadtzentrum mitgestalten

Bad Neuenahr · Der Ortsbeirat Bad Neuenahr beschäftigt sich mit der Gestaltung der Innenstadt, die grüner werden soll. An Ideen mangelt es den Mitgliedern nicht, allerdings stehen noch Rücksprachen mit Gewerbetreibenden aus.

Bad Neuenahr kämpft gegen Leerstände in der Poststraße. Bei der künftigen Gestaltung der Innenstadt sollen Bürger und Gewerbetreibende ein Wörtchen mitreden.

Bad Neuenahr kämpft gegen Leerstände in der Poststraße. Bei der künftigen Gestaltung der Innenstadt sollen Bürger und Gewerbetreibende ein Wörtchen mitreden.

Foto: ahr-foto

Trotz interessanter Tagesordnung sah es zunächst so aus, als ob der Ortsbeirat Bad Neuenahr wegen Beschlussunfähigkeit gar nicht tagen würde. Nur fünf Ortsbeiratsmitglieder waren zum vereinbarten Termin ins Rathaus gekommen, um über die Zukunft der Stadt zu sprechen. Schließlich ging es um die künftige Gestaltung des Platzes an der Linde, der Telegrafenstraße oder auch der wichtigen Poststraße – Straßenzüge, die sich im Herzen der Einkaufsstadt befinden, die als Fußgängerzone dienen und an denen der Einzelhandel zu Hause ist. Erst als Detlev Odenkirchen (CDU) mit Verspätung zum Gremium stieß, war man beschlussfähig und konnte mit der 95-jährigen Annemarie Müller-Feldmann (FDP) ein neues Mitglied im Ortsbeirat begrüßen. Müller-Feldmann ersetzt Alexandra Lieb, die aus dem Gremium ausgeschieden ist, nachdem sie flutbedingt den Wohnsitz gewechselt hatte.

Beirat will eine grüne Oase und ein versenkbarer Wasserspiel schaffen

An Gestaltungsideen mangelte es dem Ortsbeirat indes nicht. Ortsvorsteher Richard Lindner unterstrich: „Wir wollen viel Grün mit Ruhezonen. Der Bürger soll sich entspannen und gerne in die Innenstadt kommen können.“ Geht es nach dem Bad Neuenahrer Ortsbeirat, dann soll die Betonwüste am in der Flutnacht von den tobenden Wassermassen nahezu weggespülten Platz an der Linde der Vergangenheit angehören. Viel Grün mit schattenspendenden Bäumen soll die Pflasterstein-Fläche ablösen. Möglicherweise verzichten will das Gremium auf den bisherigen Brunnen. Zwar soll es auch in Zukunft Wasserspiele am Platz an der Linde geben, jedoch versenkbar – ähnlich wie vor dem Kaufhaus Moses (Alter Markt) –, um bei Bedarf eine größere Veranstaltungsfläche zu gewinnen. Gedacht ist ferner an eine von Detlev Odenkirchen vorgeschlagene Pergola, die einerseits Blickfang und Bühnenfläche sein könnte und andererseits an Sonnentagen der Außengastronomie vor Ort dienlich sein könnte.

Gastronomen sollen zu Wort kommen

„Es ist ein erster Aufschlag“, so Ortsvorsteher Lindner zu den im Rathaus entstandenen Ideen. In Kürze will das Gremium ein Gespräch mit den Bürgern führen, um in Erfahrung zu bringen, welche Vorstellungen und Gedanken es hinsichtlich der Platz- und Straßengestaltungen in der Bürgerschaft gibt. „Das Brainstorming wird vor Ort fortgesetzt“, sagte Lindner, Anlieger und Bürger sollen sich einbringen können. Gesonderte Gespräche will der Ortsvorsteher mit der für die Innenstadt so wichtigen Gastronomie führen. „Wir müssen in Erfahrung bringen, wie deren Vorstellungen sind und welche Flächen sie für eine etwaige Außengastronomie an schönen Tagen benötigen.“

Wenngleich auch die ersten Einzelhändler nach der Flutkatastrophe wieder in ihre alten Läden zurückgekehrt sind, so ist weiterhin unklar, ob jeder von der Flutkatastrophe betroffene Gewerbetreibende wieder in sein vor einem Jahr zerstörtes Ladenlokal einziehen wird. Da in der gesamten Fußgängerzone fieberhaft gearbeitet wird, rechnet die Stadt nicht mit lang andauernden Leerständen. Allerdings benötigt so manche Sanierungsmaßnahme mehr Zeit als gedacht. Grund sind unter anderem der Fachkräfte- sowie der Baumaterialmangel.

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