Wiederaufbau nach der Flut Wo die Ahrtalbahn künftig halten wird

Lohrsdorf · Die Ahrtalbahn wird nach der Flut neu aufgebaut. Für die Bahnhaltepunkte Heppingen, Bad Neuenahr Mitte oder Marienthal ist es aber noch ein langer Weg. Das wurde bei einer Infoveranstaltung der Deutschen Bahn jetzt deutlich.

Bei den Haltepunkten der Ahrtalbahn stehen beim Wiederaufbau einige Änderungen an.

Foto: Martin Gausmann

Einiges wird sich ändern mit dem Wiederaufbau einer dann elektrifizierten Ahrtalbahn. Ab Ende 2025 wird sie am Heimersheimer Bahnhof vorbeifahren, um künftig in Höhe Lohrsdorf zu halten. Vertreter der Bahn stellten die Planungen für den neuen Haltepunkt nun im Bad Neuenahrer Rathaus vor.

Die Verlegung des Haltepunktes um rund 500 Meter in Richtung Osten ist eine der Maßnahmen zum Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe. Umgesetzt wird dabei die Idee eines Flut-Arbeitskreises der Heimersheimer Bürgerschaft.

Haltepunkt mit Automaten und Unterstellmöglichkeit

Für die Umsetzung verantwortlich ist Jonas Haffmann. Der Projektleiter der DB Netz AG brauchte nicht viele Worte, um die Planungen vorzustellen. Es werde ein ganz normaler Haltepunkt, wie es tausende in der Republik gibt. Beginnend auf Höhe des Greener Wegs zieht sich der neue Bahnhof ohne Bahnhofsgebäude auf 140 Metern Länge in Richtung Westen.

So lang werden die Züge der künftigen Ahrtalbahn allerdings nicht. „Aber bei der Bahn weiß man ja nie“, so Haffmann zum Bauwerk. Es wird Unterstellmöglichkeiten geben, natürlich auch Fahrscheinautomaten. Gebaut werden soll ab dem kommenden Jahr. Dann wird es wie schon in diesem Jahr vor allem in den Ferien Sperrungen geben, in denen der Bahnverkehr komplett durch Busse ersetzt wird. Diese Zeiten wird die Bahn auch nutzen, um weitere Bahnsteige zu errichten. In den Osterferien 2024 in Bad Bodendorf, in den Sommerferien 2024 in Walporzheim. Parkplätze direkt am Haltepunkt, der wohl Heimersheim/Lohrsdorf heißen wird, wird es nicht geben, wohl aber am knapp 200 Meter entfernten Lohrsdorfer Dorfgemeinschaftshaus.

Ein zweites Gleis für Dernau soll kommen

Wenn dann ab Ende 2025 auf der neuen Ahrtalbahn der Verkehr im 20-Minuten-Takt rollt, wird sich noch mehr ändern. Das kündigte der für den Wiederaufbau verantwortliche Christian Sauer an. So wird es in Dernau selbst wieder ein zweites Gleis geben, dort wird die Bahn künftig weiter in Richtung Ortsmitte halten. Und auch in Altenahr soll es wieder zwei Gleise geben. Geschuldet sei das in erster Linie dem Takt. In Heimersheim rückt Gleis 2 näher Richtung Landskrone, was für eine Aufweitung der Engstelle der Ahr sorgen wird, zumal dort auf Höhe des Flusses ein Rad- und Fußweg entstehen soll.

Den Besuchern im Rathaus stellte Alfred Bach von der Stadtverwaltung auch die Ideen für weitere Bahnhaltepunkte in Heppingen und in Bad Neuenahr auf Höhe der Weinbergstraße vor. Auch in Marienthal soll die Bahn halten. Das sind aber alles keine Maßnahmen im Wiederaufbau und bedürfen wohl des normalen bürokratischen Wegs. Soll heißen: bis zur Umsetzung wird es noch viele Jahre dauern. Immerhin: „Für den 20-Minuten-Takt sind diese Haltepunkte kein Problem“, sagt Christian Sauer. Für die Menschen aus Heppingen oder dem westlichen Teilen Heimersheims aber bedeutet es, dass sie ab Ende 2025 einen weiteren Weg zum Bahnhof haben werden. In Lohrsdorf endet dagegen der Kampf für einen Haltepunkt, den Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem schon seit dem Jahr 1997 führt.