Krönung der Ahrweinkönigin Die Krone der Ahrweinkönigin bleibt in Ahrweiler

AHRWEILER · Die Proklamation von Burgundia Irena Schmitz zur Ahrweinkönigin eröffnet den viertägigen Pfingstweinmarkt. Die besten Weine werben um die Gunst des guten Geschmacks.

Wenn's läuft, dann läuft's. Für Ahrweiler, auf dessen Marktplatz am Freitagabend der Pfingstweinmarkt eröffnet wurde, läuft es wie geschmiert. Nach zuvor einem Jahrzehnt Pause ist nun zum zweiten Mal hintereinander die Ahrweiler Burgundia zur Ahrgebietsweinkönigin gekürt worden. Theresa Ulrich konnte gestern ihrer Burgundia-Nachfolgerin Irena Schmitz (24) die Krone der höchsten Repräsentantin der Winzerschaft aufsetzen.

Riesiger Jubel

Riesig war der Jubel vor der von unzähligen neugierigen Menschen umringten Bühne, als Ahrwein-Vorsitzender Marc Adeneuer den mit Spannung erwarteten Namen der neuen Majestät verkündete und Irena Schmitz zur Ahrweinkönigin proklamierte.

Nur wenige Meter vom Markt entfernt haben Irenas Eltern Petra und Jürgen Schmitz ihre Bäckerei. Sie jubelten mit ihrem Sohn Jan-Philipp und Steffi Koll-Bensberg, der Chefin des Arbeitskreises, aber auch vielen Vereinsvertretern um die Wette.

Viele Jahre Solomariechen

Denn Irena, pharmazeutisch-technische Assistentin in einer Ahrweiler Apotheke, hat nicht nur viele Jahre als Solomariechen der Karnevalsgesellschaft auf den Bühnen des Ahrtals gestanden, sondern engagiert sich in der Pfarrgemeinde Sankt Laurentius und macht Musik im Spielmannszug. Der hatte nach der geheimen Wahl alle Kandidatinnen und die Mitglieder des Wahlkomitees mit klingendem Spiel zum Markt begleitet und damit den Gästen angekündigt: „Wir haben eine neue Regentin.“ Bevor Irena Schmitz mit Blick zu dunklen Regenwolken mit einem ersten Grußwort zugleich auch den Pfingstweinmarkt eröffnete, stand eine lange Gratulationscour an.

Bürgermeister Guido Orthen, der sich besonders freute, dass die Krone in „seiner“ Kreisstadt bleibt, und Landrat Jürgen Pföhler wünschten der 24-Jährigen ein weiteres unvergessliches Jahr im Einsatz für die Ahrwinzer. Als Rosenkavalier trat Adeneuer auf, bedankte sich bei allen acht Kandidatinnen zwischen Altenahr und Heimersheim für die Teilnahme an der Fachbefragung.

Herzklopfen und Sommerhitze

Zu Lampenfieber und Herzklopfen hatte sich im Rodderhof zuvor die sommerliche Schwüle gesellt, die die Ortsweinköniginnen zusätzlich mächtig ins Schwitzen brachte. Eine fachkundige 38-köpfige Jury hatte ihnen dort auf den Zahn gefühlt, ihr Weinwissen, das sie mit Hilfe von Alexander Kohnen, dem Leiter des International Wine Institutes, vertiefen konnten, getestet, aber auch auf Charme und Schlagfertigkeit geachtet.

So musste nicht nur ein verdeckter Wein mit allen Sinnen analysiert, das passende Glas und der optimale Verschluss bestimmt, sondern auch knifflige Fachfragen beantwortet werden. Da ging es um deutschen Winzersekt, vegane Weine, die Kirschessigfliege, Maischegärverfahren oder das Zusammenstellen eines Tagesprogramms im Ahrtal für Wein-Blogger.

Souveräner Auftritt

Souverän meisterte Schmitz die Fragen und blieb der Jury keine Antwort schuldig. „Mein Kindheitstraum war, Bur᠆gundia von Ahrweiler zu werden“, hatte sie bei ihrer Präsentation betont. Nun ist sie Ahrweinkönigin.

Zwei Dinge mögen ihrer Vorgängerin Theresa Ulrich den Abschied versüßt haben: Der Umstand, dass die Krone in der Stadt bleibt und die Tatsache, dass sie sich im September noch einmal in Neustadt/Weinstraße beweisen kann. Sie tritt dort als Ahr-Repräsentantin gegen die zwölf Vertreterinnen der anderen deutschen Anbaugebiete an, um Deutsche Weinkönigin zu werden. „Nach der Wahl ist vor der Wahl“, sagte sie lächelnd.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort