Verkehrsstatistik der Polizei Die Zahl der Unfallfluchten bleibt weiter hoch

Kreis Ahrweiler · Die Polizeiinspektion Remagen legt die Unfallstatistik für 2021 vor: Zwar wurden im vergangenen Jahr mehr Unfälle registriert als im ersten Corona-Jahr, jedoch weitaus weniger als in all den Jahren zuvor. Auch gab es erheblich weniger Verletzte auf den von der Polizeiinspektion betreuten Straßen. Stabil geblieben ist die Aufklärungsquote bei den Verkehrsunfällen, bei denen es eine Unfallflucht gegeben hatte.

 Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle wieder leicht gestiegen. Hier ein schwerer Unfall bei Sinzig Mitte Dezember vergangenen Jahres.

Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle wieder leicht gestiegen. Hier ein schwerer Unfall bei Sinzig Mitte Dezember vergangenen Jahres.

Foto: Martin Gausmann

1807 Verkehrsunfälle zählte die Polizei in Remagen im vergangenen Jahr in ihrem Zuständigkeitsbereich, der sich über Sinzig, Bad Breisig bis ins Brohltal erstreckt. Im Jahr zuvor war der Wert auf ein Rekordtief von 1638 gesunken, was in erster Linie auf die damaligen Lockdown-Maßnahmen im Rahmen der Corona Pandemie zurückzuführen sein dürfte. Rechnet man die Unfallzahlen der Jahre 2015 bis 2020, so ergibt sich ein Durchschnittswert von 1860 Unfällen. Die weitaus meisten geschehen dabei innerhalb der geschlossenen Ortschaften.

Ein zu geringer Abstand ist die Hauptursache bei Verkehrsunfällen

Dabei hat die Polizei auch die Hauptunfallursachen analysiert: Zu geringer Abstand war in 43 Prozent der Fälle ausschlaggebend, Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren machten ein Fünftel der Unfallursachen aus, lediglich sieben Prozent sind auf zu hohes Tempo zurückzuführen. „Häufig treffen auch mehrere Ursachen zusammen, aber die Hauptunfallursache ist fast immer menschliches Fehlverhalten. Nur sehr selten führt ein technischer Mangel oder Defekt zu einem Verkehrsunfall“, berichtet die Leitung der Polizeiinspektion.

Verkehrsstatistik der Polizei:  Die Zahl der Unfallfluchten bleibt weiter hoch
Foto: Grafik GA

Bei 91 Prozent der Unfälle blieb es 2021 bei einem Sachschaden, 162 Mal war allerdings ein Personenschaden zu beklagen, 38 Personen wurden gar schwer verletzt. Dies ist deutlich weniger als in früheren Jahren: Zwischen 2015 und 2020 lag der Mittelwert bei 225 Verletzten, das entspricht einem Rückgang von rund 28 Prozent. Ferner kam es im Dienstgebiet der Remagener Polizei auch zu einem Todesfall: Im November war in Bad Breisig eine 90-jährige Fußgängerin von einem Auto erfasst und getötet worden (der GA berichtete).

In 405 Fällen entfernte sich der Unfallverursacher unerlaubt vom Unfallort, sprich: beging Fahrerflucht. In 47 Prozent der Fälle konnten die Unfallverursacher ermittelt werden. Auch wenn diese Aufklärungsquote besser geworden ist: Immerhin jeder zweite Geschädigte bleibt auf seinem Sachschaden sitzen.

Junge Fahrer und Senioren sind eine besondere Risikogruppe

Sorgen bereitet den Beamten ein merklicher Anstieg von Unfällen, die unter Einfluss von Alkohol und Drogen geschehen: Die Polizei Remagen registrierte 48 Unfälle unter berauschenden Mitteln. Davon waren 33 Autofahrer alkoholisiert, 15 standen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Das sind mehr als drei Mal so viel wie im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020. Wie in den Jahren zuvor, hat die Polizei auch für 2021 wieder junge Fahrer und Senioren als besondere Risikogruppen ausgemacht.  Jeweils rund 400 Unfälle gehen auf das Konto der 18- bis 24-Jährigen sowie der Fahrer, die älter als 65 Jahre sind.

Um der Zahl der Unfälle Herr zu werden, hatte die Polizei im Inspektionsgebiet zahlreiche Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Dabei wurden 6287 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen, in 1050 Fällen mussten Bußgeldverfahren eingeleitet werden. Zusätzlich wurden 25 Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr eingeleitet.  Insgesamt 40 Fahrten unter dem Einfluss von Betäubungsmittel konnten festgestellt werden. Auch in diesen Fällen wurden entsprechende Straf- oder Bußgeldverfahren eingeleitet. Weitere 269 Strafanzeigen wurden im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr erfasst, darunter fallen unter anderem das Fahren ohne Fahrerlaubnis oder die Nötigung im Straßenverkehr.

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