Ahrweinmarkt in Ahrweiler Ein Heizlüfter wärmt den Rotwein

AHRWEILER · Das Wetter spielte beim Ahrweinmarkt in Ahrweiler nach einem Temperatursturz nicht so richtig mit. Zum Finale gab es ein versöhnliches großes Feuerwerk.

 Beim Pfingstweinmarkt in Ahrweiler waren dicke Jacken angesagt. Der Rotwein musste gar angewärmt werden.

Beim Pfingstweinmarkt in Ahrweiler waren dicke Jacken angesagt. Der Rotwein musste gar angewärmt werden.

Foto: Gausmann

Vier Tage lang drehte sich beim Weinmarkt in Ahrweiler alles um des Ahrtals wichtigstes Produkt, dazu wurde am Pfingstwochenende die Open-Air-Saison in der Rotweinmetropole und dem Ahrtal eingeläutet. Von Freitag bis Montag boten insgesamt 13 Weingüter und Genossenschaften einen bunten Querschnitt durch das Angebot und die Produktpallette des kleinen, 580 Hektar großen Weinanbaugebietes.

Offiziell am Freitagabend um 21:03 Uhr durch die frisch proklamierte Ahrweinkönigin Theresa Ulrich eröffnet, hatten zahlreiche Besucher schon zuvor ein Tänzchen auf dem Marktpflaster wagen können. Dort heizten „Les Bermudas“ mit Ohrwürmern musikalisch ein. An den Weinständen begann derweil das große Testen und Probieren. Wobei sich schnell andeutete, dass Ahrweiler an diesem Wochenende seinem Beinamen „Rotweinmetropole“ gerecht werden würde.

„Heute ist noch ein Tag der weißen Weine, aber schon ab Samstag werden die Spät- und Frühburgunder in all ihren Facetten im Mittelpunkt stehen“, so Marc Adeneuer, der Vorsitzende des Ahrwein e.V. nach dem Studium der Wetterkarte am Auftakttag von der Bühne herab. Wie recht er haben sollte, die kalendarischen Eisheiligen sorgten für einen Temperatursturz, an den Weinständen war es dieses Mal nicht der Blanc de Noir, der die Hitliste anführte. „Zumindest halten sich weiße und rote Weine die Waage, stellte Winzer Markus Bertram am Sonntag fest. Am Stand des Dernauers hatten die hellen Tropfen schon noch Freunde unter den Besuchern. Und von denen kamen mehr, als von Bertram zunächst befürchtet. „Die Stadt ist voll, die Hotels gut belegt, die Menschen wollen raus, da ist das Wetter egal. Und die Einheimischen sind auch da“, stellte Bertram erleichterte fest.

Ihm gegenüber war mit dem Bachemer Weingut „Himmelsburg“ ein Weinmarkt-Neuling zu finden. Hinterm Tresen stand Peter Hörsch und sah es weniger entspannt, auch wenn ihm Vergleichszahlen der Vorjahre fehlten. „Ich habe mit einem Imbissbetreiber geredet, der meinte, so schlecht sei es noch nie gewesen.“ Mittels eines Heizlüfters wurde der Himmelsburg-Rotwein sogar temperiert. „Die Luft hat nur elf oder zwölf Grad, der Rotwein sollte aber 16 bis 18 Grad Trinktemperatur haben“, so Hörsch, an dessen Stand es eine Weinmarkt-Besonderheit gab, nämlich Rotwein der Sorte Zweigelt. 1922 von Friedrich Zweigelt gezüchtet, ist es die am meisten verbreitete Rotweinsorte in Österreich, im Ahrtal aber eine absolute Rarität. „Der Zweigelt ist bei uns der Renner“ so Hörsch.

Wer sich eine Flasche Wein kaufte, musste in der Regel mindestens 13 oder 14 Euro auf den Tresen legen, nach oben war die Skala an manch einem der Stände offen. „Moderate Preise“, bestätigten die meisten der Besucher, dazu gab es gute Musik und die Gelegenheit, vor der Bühne ein Tänzchen zu wagen.

Gespickt waren die Tage mit allerlei weiteren Höhepunkten, nach der Proklamation der neuen Ahrweinkönigin Theresa Ulrich am Freitag stellte diese die ausschenkenden Winzer am Samstag dem interessierten Publikum ausgiebig vor. Am Montag kam die neue Majestät dann auch noch zu einer Autogrammstunde, ihre Bilder fanden jede Menge Absatz. Parallel wurde es auch den Kindern nicht langweilig. Für sie gab es eine Rallye. Da galt es, an den Weinständen richtige Lösungen zu finden, am Ende winkten tolle Preise. Schon am Sonntag hatte ein großes Höhenfeuerwerk die Menschen auf dem Markplatz begeistert.

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