Jahrestag im Juli Gedenkveranstaltung zur Flut im Ahrtal fällt kleiner aus

Kreis Ahrweiler​ · Die Gedenkveranstaltung am Jahrestag der Hochwasserkatastrophe an der Ahr fällt im Juli bescheidener aus als ursprünglich geplant. Statt 155.000 Euro will der Kreis Ahrweiler maximal 30.000 Euro aufwenden.

 Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal gibt es am 14. Juli eine zentrale öffentliche Gedenkveranstaltung im Kurpark Bad Neuenahr.

Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal gibt es am 14. Juli eine zentrale öffentliche Gedenkveranstaltung im Kurpark Bad Neuenahr.

Foto: dpa/Thomas Frey

Kleiner und bescheidener als ursprünglich geplant soll die zentrale Gedenkveranstaltung ausfallen, die der Kreis Ahrweiler am Jahrestag der Hochwasserkatastrophe für die Flutopfer abhalten will. Das beschloss der Kreistag am Dienstag mehrheitlich bei einer Gegenstimme von Wilhelm Busch (CDU) und insgesamt neun Enthaltungen der Grünen, der AfD und der Linken. Damit hatte ein gemeinsamer Antrag Erfolg, den die Kreistagsfraktionen von CDU, SPD, FWG und FDP formuliert hatten. Das Format der Veranstaltung soll demnach so gestaltet werden, dass der Kostenrahmen deutlich unter dem ursprünglichen Ansatz von 155.000 Euro liegen müsse und eine Gesamtsumme von 30.000 Euro nicht überschritten werden dürfe.

„Es ist eine große Herausforderung, solch einer Katastrophe in einem richtigen Rahmen zu gedenken“, schickte Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) voraus. Zusammen mit den hauptamtlichen Bürgermeistern der betroffenen Kommunen habe sie sich darauf verständigt, am 14. Juli eine zentrale öffentliche Gedenkveranstaltung im Kurpark Bad Neuenahr anzubieten. Diese solle den vielen Flutbetroffenen, aber auch den Helfern und allen Mitfühlenden eine Gelegenheit zum gemeinsamen Gedenken bieten „und gleichzeitig ein sichtbares Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Region und den gemeinsamen Aufbruch setzen“. Während der rund 90-minütigen Veranstaltung sollen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen (CDU) als Vertreter der betroffenen Kommunen, die Landrätin und auch Betroffene sprechen. In den Folgejahren sollen die Flutkommunen abwechselnd die zentrale Gedenkveranstaltung ausrichten.

Kirche bietet Gottesdienst an

Daneben solle es am 15. Juli in allen betroffenen Gebietskörperschaften eigene Gedenkveranstaltungen geben, so Weigand. „Vielen Betroffenen ist es wichtig, an diesem Tag in der Erinnerung an die Flut vor Ort zu sein und in diesem Moment im kleinen Kreis die Erinnerung zu begehen.“ Als Zeichen der gemeinsamen Trauer und Hoffnung sollen zudem an diesem Abend in allen Ortsgemeinden die Kirchenglocken läuten.

Aufgrund des gemeinsamen Antrages habe Weigand am vergangenen Freitag ein dreistündiges Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden und den hauptamtlichen Bürgermeistern geführt. „Wir haben dort miteinander beschlossen, am offenen Veranstaltungskonzept festzuhalten und ansonsten den Antrag so zu beschließen“, fasste sie kurz und knapp zusammen. Wilhelm Buschs (CDU) Frage, ob im Ablaufplan auch ein Beitrag der Kirchen vorgesehen sei, verneinte Weigand. Auch dieser Punkt sei diskutiert und „von vielerlei Seite“ der Wunsch geäußert worden, die Kirchen außen vor zu lassen. Denn die würden am nächsten Tag ihrerseits einen Gottesdienst im Bereich der Verbandsgemeinde Altenahr anbieten.

Auf Bitte von Wolfgang Huste (Die Linke), in einem Statement seine Bauchschmerzen über die Entscheidung erläutern zu dürfen, machte Weigand klar, dass eine Diskussion nicht erwünscht sei und man direkt zur Abstimmung kommen wolle, was dann auch geschah.

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