CDU im Kreis Ahrweiler Erstmals steht mit Petra Schneider eine Frau an der Spitze der Union

Kreis Ahrweiler · Horst Gies gibt den Vorsitz des CDU-Kreisverbandes Ahrweiler nach elf Jahren an seine Landtagskollegin Petra Schneider ab. Damit steht erstmals eine Frau an dessen Spitze.

Horst Gies gratuliert seiner Nachfolgerin Petra Schneider zur Wahl.

Horst Gies gratuliert seiner Nachfolgerin Petra Schneider zur Wahl.

Foto: AHR-FOTO

Erstmals in der Geschichte steht eine Frau an der Spitze des CDU-Kreisverbands Ahrweiler. Die Niederzissener Landtagsabgeordnete Petra Schneider wird die Nachfolge ihres Fraktionskollegen im rheinland-pfälzischen Landtag, Horst Gies, antreten. Gies hatte das Amt des Parteivorsitzenden im Kreis elf Jahre lang inne, der Ahrweilerer führte den Kreisverband durch die Corona-Zeit, die Tiefen der Flutkatastrophe und steuerte in seiner Eigenschaft als Kreisbeigeordneter in Vertretung von Landrat Jürgen Pföhler (CDU), der zum 31. Oktober 2021 in den Ruhestand versetzt worden war, die ersten Monate der Krisenbewältigung und den Start des Wiederaufbaus und Neubeginns. Mit großem Beifall wurde Gies als Parteichef verabschiedet. Seine Nachfolgerin Petra Schneider (Niederzissen) erhielt 80,7 Prozent der Stimmen: 71 von 88 in der Dernauer Dagernova erschienenen Wahlberechtigten sprachen sich für die 51-Jährige aus, 14 gegen sie, drei enthielten sich der Stimme.

Auch bei den Wahlen zum geschäftsführenden Vorstand und den Beisitzern gab es erhebliche Veränderungen. Nahezu die komplette Führungsriege der CDU wurde ausgetauscht, allerdings in großer Harmonie und Geschlossenheit. Nicht mehr dabei sein werden Gabriele Hermann-Lersch (Bad Breisig), Guido Orthen (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Ingrid Näkel-Surges (Dernau), Tino Hackenbruch (Weibern), Cora Blechen (Bad Bodendorf) und Schatzmeister Klaus Schneider (Ahrweiler), so dass der neue Vorstand mit vielen neuen Gesichtern in die Zukunft blickt.

Auch wenn die CDU im Kreis Ahrweiler in stabiler Verfassung sei und über einen sicheren Stand verfüge, gelte es, sich vielen Herausforderungen zu stellen, sagte die neue Parteichefin: die Mitgliederzahlen gingen zurück, die Politikverdrossenheit hingegen wachse. „Wir müssen attraktiver für junge Menschen werden und junge Menschen mehr in die Arbeit des Kreisvorstandes einbinden. Die CDU müsse den Menschen einen Mehrwert bieten und für zuverlässige und sinnvolle Entscheidungen stehen, sagte die Brohltalerin.

Auch ging die neue Parteichefin auf den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe ein: „Wir müssen umdenken. Wir können nicht alles wieder so aufbauen, wie es vorher war – der Wiederaufbau wird noch eine Weile dauern.“ Es gelte nun, „gute Wege zu finden, um zukünftige denkbare Katastrophen hinsichtlich ihres Ausmaßes abzumildern““. Ein weiterer Akzent müsse auf das regionale Wirtschaftsleben gelegt werden. Die Ansiedlung weiterer großer und mittelständischer Unternehmen in den Gewerbegebieten sei von großer Wichtigkeit: „Ich komme aus einem Handwerksbetrieb und weiß, dass ansprechende Standortfaktoren entscheidend sind“, wusste Schneider aus eigener Erfahrung, denn ihre beide Söhne sind Handwerker und ihr Ehemann führt eine Bauunternehmung.