Nach der Flutkatastrophe Bad Neuenahr-Ahrweiler könnte ein Drittel der Einwohner verlieren

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Zerstörungen nach der Flutkatastrophe in Bad Neuenahr sind massiv. Bürgermeister Guido Orthen rechnet damit, dass die Stadt bis Ende des Jahres nur noch 20.000 Einwohner haben wird.

 Das Drohnenfoto zeigt die Zerstörung in Bad Neuenahr-Ahrweiler nach der Flut.

Das Drohnenfoto zeigt die Zerstörung in Bad Neuenahr-Ahrweiler nach der Flut.

Foto: Martin Gausmann

Nach den Flutzerstörungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler rechnet Bürgermeister Guido Orthen (CDU) mit dem Wegzug von einem Drittel der Einwohner. „Ich bin sonst ein hoffnungsloser Optimist. Aber ich glaube, Ende des Jahres werden wir noch 20 000 Einwohner haben“, sagte der Rathauschef. Bis zur Sturzflut nach extremem Starkregen am 14. und 15. Juli im Ahrtal mit insgesamt mindestens 133 Todesopfern hätten rund 30 000 Bürger in Bad Neuenahr-Ahrweiler gewohnt. Allein in dieser Stadt seien 73 Bürger ums Leben gekommen. Die Zerstörungen von Häusern, Schulen, Firmen, Straßen, Brücken und Versorgungsleitungen sind massiv.

Viele betroffene Bürger seien außerhalb der Stadt untergekommen, sagte Orthen. Viele würden wohl „dauerhaft weggehen“. Der Kurort Bad Neuenahr der Doppelstadt habe bis zur Flut sehr viele ältere Menschen von woanders angezogen, „die hier ihren Lebensabend verbringen wollten“. Aber mit 70 wird sich nun laut dem Bürgermeister kaum mehr jemand in einer Kommune mit einem fünf- bis zehnjährigen Wiederaufbau niederlassen.

Alte Menschen mit Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg würden sich nicht erneut in kriegsähnliche Verhältnisse begeben wollen. Hoffnungsvoll mache ihn jedoch, dass die jahrzehntelang im eigentlich malerischen Bad Neuenahr-Ahrweiler verwurzelten Bürger hier auch bleiben wollten.

(dpa)
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