Wiederaufbau im Flutgebiet Bildungsministerin Hubig besucht Kita-Provisorien im Ahrtal

Heimersheim · Nach der Flutkatastrophe informiert sich die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig in Dernau und Heimersheim über den aktuellen Stand des Wiederaufbaus. Auch kleine Präsente verteilt die Politikerin.

 Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig, die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Müller und Bad Neuenahr-Ahrweilers Bürgermeister Guido Orthen schauen sich in der provisorischen Container-Kita um.

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig, die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Müller und Bad Neuenahr-Ahrweilers Bürgermeister Guido Orthen schauen sich in der provisorischen Container-Kita um.

Foto: Martin Gausmann

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) besuchte am Montag mehrere zerstörte Kindertagesstätten im Ahrtal. Nach der Baustelle an der einstigen Kita in Dernau und dem Provisorium in Marienthal, wo der Kindergartenbetrieb offiziell startete, ging es in die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort sind neun der insgesamt zwölf Einrichtungen für die Kleinsten bei der Flutkatastrophe mehr oder weniger zerstört oder schwer beschädigt worden. Ziel der Ministerin waren die Überreste der katholischen Kita St. Mauritius in Heimersheim.

Feuchtigkeitsmesswert in den Wänden auch mehr als ein Jahr nach der Flut noch hoch

Das Gebäude steht noch, das Wasser schoss im Erdgeschoss bis unter die Decke, zerstörte dort und im Keller alles, hingegen blieben die Räume der Vier-Gruppen-Kita im ersten Geschoss von den Wassermassen verschont. Nutzbar und auch wiederherstellbar ist dort nichts, dafür sorgten die Ahr und der gleich neben dem Haus laufende Mühlenteich. Der Öltank im Keller wurde aufgerissen und auch heute noch zieht ein penetranter Ölgeruch durch die Räumlichkeiten, die Mauern weisen immer noch eine Feuchtigkeit von 60 Prozent auf.

Da der Totalschaden schnell feststand, wurden Boden- und Wandbeläge erst gar nicht zum Trocknen entfernt. Eine vorübergehende Bleibe haben die Elektroseelsorger hier gefunden, sie reparieren gebrauchtes Elektrogerät und sind Flutopfern oftmals helfende Gesprächspartner.

Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen, Kita-Leiterin Sabine Sausen und Vertreter der Kita gGmbh empfingen die Ministerin und erläuterten das weitere Vorgehen. Denn es wird einige Veränderungen im Neuaufbau geben. Die Bauträgerschaft wird von der Kirche an die Stadt übergehen, geleitet wird die künftige Einrichtung aber weiterhin von der Kita gGmbh. Aus einem Vier-Gruppen-Kindergarten wird ein Sechs-Grupper, der Bedarf in den östlichen Stadtteilen ist gegeben, zumal in Heimersheim größere Baugebiete zur Verwirklichung anstehen.

Die neue Kita wird nah am jetzigen Bau und damit wieder direkt am Mühlenteich entstehen. Hier muss mit viel Bedacht auf mögliche Hochwasser gebaut werden. Zum Kindergartenjahr 2024/25 sollen die Kids dort wieder spielen können. Bürgermeister Orthen brachte gegenüber der Ministerin die Tatsache, dass für den Neubau sämtliche Spielregeln des Baugesetzes zu beachten sind und es für die Katastrophenregion zu keinerlei Erleichterungen kommt, noch einmal zum Ausdruck, auch wenn es sich hier nicht um Landesgesetzgebung handelt.

Ministerin schaut sich auch das Kita-Provisorium an

Nach der Kita-Ruine sah sich die Ministerin das aktuelle Provisorium in Form einer Containerlösung nahe der Sportanlage „Im Bülland“ an. Dort haben die vier Kindergartengruppen alles, was sie brauchen, und das in hochmoderner Form. Eine Fülle von Spenden aus der Bevölkerung und von Unternehmen habe zudem dafür gesorgt, dass man sich viele Dinge anschaffen konnte, die der normale Kita-Haushalt niemals hergegeben hätte.

Sausen verwies explizit auf einen Forscherschrank. „Das war immer unser Traum gewesen“, so die Kita-Leiterin, die betonte, dass man sich immer noch über regelmäßige Spendeneingänge freut. Das ermöglicht dem Förderverein die komplette Übernahme der Gestaltungskosten des Außengeländes. Natürlich hatte auch die Ministerin Spielsachen als Geschenk mitgebracht.

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