Wurde General bevorzugt? Interne Ermittlungen wegen Fluthilfe in der Bundeswehr

Berlin · Die Bundeswehr geht laut einem Bericht des „Spiegel“ Vorwürfen nach, wonach ein General bei der Fluthilfe im Ahrtal mit Arbeiten an seinem Haus bevorzugt behandelt worden sein soll.

 Pioniere der Bundeswehr waren auch mit schwerem Gerät an der Ahr unterwegs. (Archivbild)

Pioniere der Bundeswehr waren auch mit schwerem Gerät an der Ahr unterwegs. (Archivbild)

Foto: dpa/Boris Roessler

Interne Ermittlungen liefen sowohl gegen den verantwortlichen Kommandeur der eingesetzten Hilfseinheiten als auch gegen den General, berichtete das Nachrichtenmagazin am Freitag. Bereits im August habe sich ein Soldat an die Wehrbeauftragte gewandt.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte am Freitag auf Anfrage, dass interne Ermittlungen wegen eines Vorwurfs bevorzugter Behandlung laufen. Zu einzelnen Personen könnten keine Angaben gemacht werden.

Laut „Spiegel“ hatte ein Hauptbootsmann detailliert geschildert, dass er gemeinsam mit vier weiteren Soldaten am 22. Juli 2021 von seinem Kommandeur gezielt zum Wohnhaus eines Generalmajors in Bad Neuenahr-Ahrweiler beordert worden sei. In der ganzen Straße seien trotz massiver Zerstörungen keine „helfenden Hände“ der Bundeswehr aktiv gewesen. Trotzdem seien die Soldaten aufgefordert worden, in dem schon weitgehend von Schlamm und Schutt befreiten Haus des Offiziers den Estrichboden herauszustemmen und abzutransportieren.

Die Bundeswehr hatte im Sommer 2021 zeitweise mehr als 2000 Soldaten in den Flutgebieten im Einsatz. Die Männer und Frauen halfen vor allem mit schwerem Gerät bei der Räumung von Straßen und errichteten mobile Brücken.

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(dpa)
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