Platzmangel Kompletter Grundschulneubau in Bad Neuenahr vermutlich vom Tisch

Bad Neuenahr · Überlegungen, den alten Baukörper abzureißen, scheinen vom Tisch. Ein Erweiterungsbau und eine neue Mensa sollen das Platzproblem an der Grundschule Bad Neuenahr lösen.

 Die Bad Neuenahrer Grundschule stammt aus dem Jahr 1964. Erstmals wurde sie 1968 erweitert.

Die Bad Neuenahrer Grundschule stammt aus dem Jahr 1964. Erstmals wurde sie 1968 erweitert.

Foto: Martin Gausmann

Die Bad Neuenahrer Grundschule platzt aus allen Nähten. Das ist bekannt. Auch, dass seit Beginn des neuen Schuljahres fehlende Klassenräume durch Containerlösungen ersetzt wurden.

Wann der Platznot ein Ende bereitet wird, ist offen. Zwar hatte sich der Schulträgerausschuss noch im Mai für einen Neubau ausgesprochen, doch weder der zu hörende Ortsbeirat Bad Neuenahr noch der Bauausschuss wollten sich bislang festlegen. So kam es, dass jetzt im Haupt- und Finanzausschuss auch keine Beschlussvorlage zur Abstimmung stand, sondern seitens der Stadtspitze ein Sachstandsbericht vorgelegt wurde.

Bis dato hatte es drei Szenarien gegeben. Dabei ist ein Neubau mit geschätzten Baukosten (Stand Juli 2020) von 10,7 Millionen Euro günstiger als die Grundsanierung ohne (12,2 Millionen/Stand September 2020) und mit Kellernutzung (11,5 Millionen/Stand September 2020). Bei den Lebenszyklus-Kostenberechnungen, die Baukosten und die Unterhaltung über 40 Jahre umfassen, kommt ein Neubau auf 32,9 Millionen und liegt damit elf Millionen unter der günstigsten Grundsanierungsvariante.

Das alles könnte jedoch Schnee von gestern sein, denn Bürgermeister Guido Orthen unterstrich im aktuellen Haupt- und Finanzausschuss, dass es vielfach den Wunsch gebe, den alten Baukörper (die Schule wurde 1964 gebaut, 1968 erweitert) zu erhalten. Und eine bei der Sanierung im Gespräch stehende Aufstockung für das vorgesehene Projekt „Wohnen in der Schule“ sei aus statischen Gründen nicht möglich. In der jetzt neuen Sanierungsvariante geht es bislang ohne Kostenschätzungen um einen Anbau an der Nordseite der Schule zur Weststraße hin, wodurch auf zwei Etagen insgesamt acht neue Klassenräume nebst Toilettenanlagen entstehen könnten.

Laut Orthen würde durch den Anbau der bisherige 5,70 Meter breite Grünstreifen vor der Schule und ein kleiner Teil des Bürgersteigs in Anspruch genommen. Die Stellplatzsituation an der Weststraße sei nicht zwingend betroffen.

Auslagerung des Unterrichts nicht notwendig

Platz für eine neue Mensa gebe es dann an der Westseite der Schule zur Georg-Kreuzberg-Straße hin. Dies auf einer Fläche von rund 280 Quadratmetern. Aus dem Projekt „Wohnen in der Schule“ würde dann allerdings „Wohnen an der Schule“. „Den Wohnungsbau können wir dann im Süden des Schulhofes umsetzen“, sagte Orthen.

Der Stadtchef nannte die neue Variante realistisch, machte aber auch darauf aufmerksam, dass damit dann die Beratungsliste in den städtischen Gremien wieder von neuem beginnen müsse. Von Vorteil sei, dass bei der neuen Variante die Lebenszykluskosten sich im Vergleich denen eines Neubaues annäherten. Auch könne zeitlich in Abschnitten so gebaut werden, dass eine Auslagerung des Unterrichts nicht notwendig werde und so Kosten vermieden werden könnten.

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