Bauausschus in der Grafschaft Hochwasserschutz in Gelsdorf nimmt nur langsam Gestalt an

Gelsdorf · Der Grafschafter Bauausschuss will die Hochwasservorsorge angehen. Klar ist: Der Bau einer Ortsumgehung würde den ganzen Ort besser vor Hochwasser schützen. Entsprechende Planungen dauern aber weiter an. Deshalb sollen Übergangslösungen her.

 Bei anhaltendem Starkregen stehen in Gelsdorf immer wieder Landtraßen oder auch wohngebite unter wasser. Deshalb will der Grfaschafter Bauauschuss die Hochwasservorsorge effektiver gestalten.

Bei anhaltendem Starkregen stehen in Gelsdorf immer wieder Landtraßen oder auch wohngebite unter wasser. Deshalb will der Grfaschafter Bauauschuss die Hochwasservorsorge effektiver gestalten.

Foto: Martin Gausmann

Dass es in Gelsdorf einen großen Handlungsbedarf in Sachen Hochwasser- und Starkregenschutz gibt, ist schon lange klar. So sieht das Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzept der Gemeinde Grafschaft aus 2019 bereits acht Maßnahmen zum Schutz des östlichen Dorfteils in Richtung Vettelhoven vor. Mit der Verwirklichung der angedachten Ortsumgehung „Gelsdorf Süd“, die dann als eine Art Hochwasserschutzwall in Richtung Gewerbegebiet dienen könnte, ginge eine erhebliche Verbesserung der Hochwassersituation für die ganze Ortschaft einher. Doch ein Baubeginn für die Ortsumgehung ist derzeit noch in weiter Ferne, sodass in der Zwischenzeit andere Lösungen benötigt werden. Damit setzte sich jetzt der Grafschafter Bauausschuss auseinander.

Große Wassermengen fließen noch durchs Siedlungsgebiet

Zufälligerweise hatte es am 12. Juli 2021, zwei Tage vor der Starkregenkatastrophe, einen größeren Ortstermin in Sachen Hochwasserschutz in Gelsdorf gegeben. Dort hatte die Ingenieurgruppe Steen-Meyers-Schmiddem (SMS) aus Bonn gemeinsam mit zahlreichen Bürgern einige Lösungsansätzen erarbeitet, wie das Oberflächenwasser aus den Außengebieten an den Wohnhäusern zwischen Etzelstraße, Tulpenweg, Hüllenweg und Hinter der Hage schadlos vorbeigeführt werden könnte. Bei Starkregenereignissen fließen in diesen Bereichen nämlich regelmäßig große Wassermengen aus dem landwirtschaftlichen Außenareal ins Siedlungsgebiet hinein und verursachen dort regelmäßig Überschwemmungen.

„Durch die Bewältigung der Unwetterschäden vom 14. Juli 2021 hat die Bearbeitung allerdings mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir am 12. Juli letzten Jahres erwartet hatten“, gab Bürgermeister Achim Juchem (CDU) zu. Mittlerweile lägen jedoch die technische Grundlagenermittlung sowie eine Voruntersuchung hinsichtlich von Schutzmaßnahmen für dieses Gebiet vor. Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, die darin vorgeschlagenen Maßnahmen möglichst bald umzusetzen. Doch das gehe nicht von heute auf morgen, machte Juchem klar. Schließlich müssten noch jede Menge technische Fragen geklärt und Grundstücke erworben werden, außerdem müsse die Gemeinde Förderanträge für die Einzelmaßnahmen stellen. Ortsvorsteher Andreas Ackermann (CDU) bat allerdings darum, in Sachen Erweiterung des Gewerbegebietes erst dann weiterzumachen, wenn die angedachten Maßnahmen umgesetzt seien.

Eine Mulde soll Wasser zum Durchlass unter der Autobahn leiten

Grundsätzlich sieht das Schutzkonzept vor, das Oberflächenwasser aus den Außengebieten bereits vor dem Siedlungsbereich abzufangen. Das Wasser soll in nördliche Richtung bis zum Damm der A 61 geführt werden, wo eine Mulde hergestellt werden müsse, um das Wasser bis zum bestehenden Durchlass unter der Autobahn hindurchzuleiten. Eventuell müsse dieser vergrößert werden. Vielleicht sei in diesem Bereich sogar eine Regenrückhaltung möglich, so die Ingenieure. Demnach könnte das Oberflächenwasser ab der Scheune neben der Baumschule in nordöstliche Richtung entlang des Wirtschaftsweges umgeleitet werden. Auf anderen Teilflächen, die nicht an dieses natürliche Gefälle angeschlossen werden könnten, müssten kleinräumigere Baumaßnahmen angewendet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort