Neuer Lernort Im Klassengarten erforschen Kinder Luft, Wasser und Natur

Bachem · Lernen muss nicht immer im Klassenzimmer stattfinden. In Bachem locken Experimente jetzt in einen Klassengarten an der Jugendherberge.

 Die Umwelt spielerisch erforschen, dazu gibt es nun einen außerschulischen Lernort an der Ahrtal-Jugendherberge. Geboten werden beispielsweise Übungen zur Mülltrennung.

Die Umwelt spielerisch erforschen, dazu gibt es nun einen außerschulischen Lernort an der Ahrtal-Jugendherberge. Geboten werden beispielsweise Übungen zur Mülltrennung.

Foto: ahr-foto

Auf dem Gelände der Ahrtal-Jugendherberge ist ein außerschulischer Lernort entstanden. Dieser „Klassengarten“ ist künftig den Besuchern der Herberge, aber auch den Bürgern oder den Bildungseinrichtungen zugänglich. Und besonders Biologie-Lehrer können hier ihren Unterricht einmal an ganz anderen Örtlichkeiten durchführen. Dabei steht den Besuchern frei, ob sie lieber mit Farben aus Pflanzen arbeiten wollen oder ob das Thema „den Klimawandel verstehen“ im Vordergrund stehen soll.

Experimente mit Luft sind besonders beliebt

„Wir haben den Bonner Verein ,Abenteuer lernen‘ damit beauftragt, sechs verschiedene Module mit bis zu zehn Experimenten zu entwickeln“, erläuterte Projektleiter Peter Laffin von der Hans-Riegel-Stiftung diesen neuen „Klassengarten.“ Beim Lernen von Aspekten der Umweltbildung können Grundschulkinder Stoffe mit dem Extrakt aus Pflanzen färben, die sie vorher in der Natur gesammelt haben und so die Artenvielfalt entdecken. Experimente mit der Luft sind für Kindern besonders beliebt. Sie erfahren dabei, dass Luft Raum einnimmt, experimentieren mit warmer und kalter Luft, erforschen ihre Zusammensetzung und machen Luftdruck spürbar. Für Dritt- bis Sechstklässler steht das Projekt „Wasser“ bereit. Dabei dürfen sich die Kinder technisch mit dem Wasser auseinandersetzen, Wasserleitungen oder Boote bauen. Sie erforschen Oberflächenspannung oder osmotischen Druck. Und auch für das Verstehen von Ursachen und Folgen des Klimawandels gibt es ein Projekt, das abstrakte Begriffe wie Energie oder Energieumwandlung erfahrbar macht.

Verstehen, warum es zur Katastrophe kam

Zur Einweihung im Rahmen eines Sommerfestes in der Ahrtal-Jugendherberge gab es eine Podiumsdiskussion, die deutlich unterschiedliche Perspektiven auf das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aufzeigte. Für Landrätin Cornelia Weigand ist diese Bildung wichtig, damit man im Ahrtal versteht, warum die Katastrophe passiert ist. Sie möchte, dass künftig dazu beigetragen wird, dass sich das Image des Kreises nicht nur auf Wein und Wandern bezieht, sondern auf nachhaltigen Tourismus und weitere Themen. Schulleiter Lutz Hasbach vom Peter-Joerres-Gymnasium betonte, er möchte sehr gerne mit außerschulischen Lernorten zusammenarbeiten. Jetzt, wo die Schule so langsam wieder ans Laufen komme, schaue er, wo er denn mit seinen Schülern überhaupt solche Orte findet. Aber auch für die Zeit nach der Schule kann der Klassengarten ein Anlaufpunkt sein, unterstrich Mareike Schams vom rheinland-pfälzischen Verband der Volkshochschulen. Viel Lob für das Projekt gab es zudem von Staatssekretär Matthias Hauer vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.

Initiiert und bezahlt wurde der Klassengarten von der Hans-Riegel-Stiftung. Es handelt sich dabei nicht um ein Fluthilfe-Projekt im Rahmen des Aufbaus des Ahrtals. Vielmehr war der Klassengarten bereits als Projekt der ursprünglich geplanten Landesgartenschau (LaGa) in Bad Neuenahr-Ahrweiler angedacht. Nach Prüfung des Antrags der LaGa war die Idee entstanden, den Klassengarten auf dem Gelände der Jugendherberge zu installieren, um diesen auch noch in künftigen Jahren und Jahrzehnten nutzen zu können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort