Aktion des Pfarrgemeinderats In Ahrweiler dürfen Flutopfer sich Krippen kostenlos aussuchen

Ahrweiler · Der Pfarrgemeinderat Bad Neuenahr-Ahrweiler hat eine besondere Aktion für Flutopfer organisiert: In der Zehntscheune durften diese sich kostenlos Krippen und weiteren Weihnachtsschmuck aussuchen.

Weihnachtskrippen und die dazugehörigen Figuren warten in der Ahrweiler Zehntscheune auf einen neuen Besitzer.

Weihnachtskrippen und die dazugehörigen Figuren warten in der Ahrweiler Zehntscheune auf einen neuen Besitzer.

Foto: ahr-foto

Das Jesus-Kind liegt im Schoß Marias, dahinter steht Josef, der schützend seine Hand um ihre Schulter legt. Dieses handgefertigte Figuren-Ensemble aus Ton, gespendet von einer Töpferin aus dem Sauerland, hat Ingrid Hübner sich ausgesucht. Und zwar beim Begegnungsabend mit Krippenausstellung des Pfarrgemeinderats Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Zehntscheune am Ahrweiler Marktplatz, die der dortigen Gemeinde St. Laurentius als Pfarrheim dient. Dabei durften sich am Mittwoch Flutbetroffene mit neuen Krippen und weiterem weihnachtlichen Schmuck eindecken.

Ihren neuen tönernen Hingucker mit Jesus, Josef und Maria, erzählt Hübner, wolle sie auf den Balkon ihrer Wohnung im 14. Stock eines Bad Neuenahrer Seniorenheims stellen. „Da habe ich so ein Kreuz, da stelle ich das daneben“, sagt die 95-Jährige im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Bei der Flutkatastrophe im Juli vergangenen Jahres verlor sie Weihnachtsschmuck, der im Keller ihres Seniorenheims gelagert war. Unter anderem eine alte Holzpyramide aus dem Erzgebirge war dabei. Eine ähnliche Pyramide habe es nun auch in der Zehntscheune gegeben. Aber die hatte schon jemand genommen, wie Hübner kurz darauf erzählt. „Die war auch nicht so schön, wie meine war. Meine war natürlich alt, da hing Patina und Erinnerung dran“, tröstet die Seniorin sich. Die Veranstaltung in der Zehntscheune an sich findet sie nichtsdestotrotz „toll“. Über ihre neue Figur freue sie sich riesig.

Mehr Interessenten als erwartet

Ulrike Frie vom Pfarrgemeinderat hat den Abend gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen Ulrike Phiesel und Maria Hofmann organisiert. Vergangenen Winter habe das Dekanat bereits eine Veranstaltung nach dem gleichen Prinzip auf die Beine gestellt, berichtet sie und ergänzt: „Wir haben uns in diesem Jahr vom Pfarrgemeinderat überlegt, dass wir das noch mal aufleben lassen möchten, weil wir ja wissen, dass viele Leute erst in diesem Jahr wieder in ihre Häuser gezogen sind.“

 Ingrid Hüber hat sich für eine Tonfigur von Josef, Maria und dem Jesus-Kind entschieden.

Ingrid Hüber hat sich für eine Tonfigur von Josef, Maria und dem Jesus-Kind entschieden.

Foto: ahr-foto

Und Flutbetroffene, die in einem Tiny House gewohnt haben, wollten dort keine Krippe zwischenlagern, zeigt sich Frie überzeugt. 46 Krippen seien diesmal im Vorfeld nach einem Aufruf gespendet worden, dazu kam Frie zufolge noch Weihnachtsschmuck im „weitesten Sinn“. In die Zehntscheune seien dann deutlich mehr als die 20 Menschen gekommen, die im Vorfeld Interesse an Krippen und Co. bekundet hatten. „Es scheint sich herumgesprochen zu haben“, stellt Frie fest.

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