Kreisstadt prüft abgesackte Flächen In Ahrweilers Einkaufsstraßen werden Hohlräume gesucht

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die städtische Aufbaugesellschaft will der Ursache für abgesackte Straßenabschnitte auf den Grund gehen. Bonner Geologen messen dafür mittels Ultraschall bis in drei Meter Tiefe. Geprüft werden Streckenabschnitte in der gesamten Kreisstadt.

Daten aus dem Untergrund: Für die Bodenradarmessung in Ahrweiler richtet Geophysiker Heinrich Krummel (l.) das Bodenradar ein.

Daten aus dem Untergrund: Für die Bodenradarmessung in Ahrweiler richtet Geophysiker Heinrich Krummel (l.) das Bodenradar ein.

Foto: ahr-foto

Vor einigen Wochen ist in der Ahrweiler Niederhutstraße der Straßenbelag eingesackt, die Straße musste daraufhin gesperrt werden. Grund genug für die kreisstädtische Aufbaugesellschaft, die wichtigsten Straßen in Bad Neuenahr-Ahrweiler auf Hohlräume im Boden unter dem Belag prüfen zu lassen. Zwar werden die Straßen in der Ahrweiler Altstadt und auch in den Einkaufsbereichen der Bad Neuenahrer Innenstadt von Grund auf erneuert. Bis es so weit ist, wird aber noch einige Zeit vergehen.

Messungen auf zwei Metern Breite in der Arhutstraße

Am Donnerstag startete das Bonner Unternehmen geoFact mit seinen Messungen, zunächst in der Ahrweiler Ahrhutstraße. Dort hatten Stadt und Ordnungsamt dafür gesorgt, dass die Messungen nicht durch parkende Fahrzeuge von Handwerkern oder Anwohnern behindert wurden. „Das hat wunderbar funktioniert, wir hatten da nach einer ersten Besichtigung schon unsere Bedenken“, sagte Heinrich Krummel. Der Geschäftsführer des geophysikalischen Dienstleisters gehörte dem vierköpfigen Messungsteam am Donnerstag an. In der Ahrhutstraße ging man dem Untergrund buchstäblich mittels Ultraschallmessgeräten auf den Grund. Die Datenerhebung erfolgte mit einem Messfahrzeug, an dem im hinteren Bereich vier Radarantennen im Abstand von jeweils einem halben Meter angebracht waren. Mit einer Fahrt durch die Ahrhutstraße konnten also Messungen auf zwei Metern Breite unternommen werden. Allzu lange dauerte das Prozedere nicht.

Die Messungen reichen bis zu einer Tiefe von drei Metern. Parallel zur Radarmessung ermittelt ein GPS-System, wo genau gemessen wurde. Nun können die aufgenommenen Daten georeferenziert, also räumlich zugewiesen werden. Die Auswertung werde rund zwei bis drei Wochen dauern, sagte Krummel zum weiteren Verlauf des Prozederes. Im Anschluss wird man die gewonnenen Erkenntnisse der Aufbaugesellschaft übergeben. Diese enthalten allerdings nicht mehr, als Hinweise auf mögliche Hohlräume. Ob es diese tatsächlich unter der Erde gibt, muss dann in jedem Einzelfall geprüft werden, was entweder durch Bohrungen oder durch Aufnahme der Oberfläche und eine anschließende Grabung erfolgt. Insofern konnte Geophysiker Krummel nach den Messfahrten auch noch nicht sagen, ob es im Bereich der Ahrhut überhaupt Verdachtsfälle für einen Hohlraum gibt. „Wir haben in diesem ersten Schritt lediglich die Messdatenaufnahme betrieben“, so Krummel.

Messungen auf der Niederhutstraße sollen folgen

Im Rahmen der rund 15.000 Euro teuren Messungen in Ahrweiler kommt es am kommenden Montag, 29. August, zur Untersuchung der Niederhutstraße, tags darauf wird der Marktplatz befahren. Vom 5. bis 9. September finden dann Messungen in Bad Neuenahr statt, und zwar im nördlichen Teil der Poststraße (Montag, 5. September), in der Ahrstraße (Dienstag, 6. September), auf dem Platz an der Linde (Mittwoch, 7. September), im südlichen Teil der Poststraße (Donnerstag, 8. September) sowie abschließend in der Lindenstraße und der Kurgartenstraße (Freitag, 9. September). An den genannten Tagen herrscht in den jeweiligen Messbereichen absolutes Halteverbot. Die Begehbarkeit der Bereiche bleibt aber uneingeschränkt gewährleistet.

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