Staatssekretär lobt Corona-Einsatz Infektionszahlen im Kreis Ahrweiler sinken

Kreis Ahrweiler · Das Ahrweiler Kreisgesundheitsamt hat zur Eindämmmung des Coronavirus bislang rund 650.000 Euro ausgegeben – ohne Personalkosten. Den Kampf gegen das Virus im Kreis lobte am Dienstag Staatssekretär Alexander Wilhelm. Bisher gab es 5400 Abstriche, 1200 Quarantäne-Verfügungen wurden erlassen.

Lob für das effiziente Krisenmanagement: Staatssekretär Alexander Wilhelm (v.l.) bescheinigt bei seinem Besuch in Ahrweiler Landrat Jürgen Pföhler und Gesundheitsamtsleiter Stefan Voss gute Arbeit.

Foto: Martin Gausmann

„Sie haben für die Bewohner des Kreises Großes geleistet. Ihr Einsatz ging bis an die Belastungsgrenze und deutlich darüber hinaus.“ Lob und Dank vom Staatssekretär im Landesministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Alexander Wilhelm, gingen am Dienstag an den Kreis Ahrweiler. Dorthin, wo man sich nach Worten von Landrat Jürgen Pföhler an der „Frontlinie im Kampf gegen Corona“ befindet. Die Rede ist vom Kreisgesundheitsamt, dessen Mitarbeiter zusammen mit vielen Partnern und ehrenamtlichen Helfern, darunter „elf Ärzte, die uns hochengagiert beistehen“ (Pföhler), in den vergangenen Wochen unermüdlich gegen das Virus gekämpft haben.

Die „Frontlinie“ erfuhr am Dienstag ausdrückliche Würdigung, Wertschätzung und Anerkennung durch Wilhelm. Die vergangenen Wochen der Pandemie habe der Kreis bewältigt, weil „ein unglaublicher Gemeinsinn entstanden ist und alle an einem Strang gezogen haben“. Das Personal des Gesundheitsamts habe „durch seine engagierte Arbeit viele Menschen im Kreis vor einer Infektion mit dem Coronavirus geschützt.“

 Bis heute habe man mehr als 5400 Abstriche vorgenommen, so Gesundheitsamtsleiter Stefan Voss. Hinzu kommen die Abstriche durch die niedergelassenen Ärzte, Krankenhäuser und die Corona-Ambulanzen. Der Kreis erließ bei Personen mit festgestellter Infektion und bei engen Kontaktpersonen insgesamt 1200 Quarantäne-Verfügungen. „Bisher war es möglich, die Infektionsketten nahezu vollständig zu ermitteln und die Weiterverbreitung des Virus einzuschränken“, so Voss. Das kostete rund 650.000 Euro – Personalkosten sind darin noch nicht enthalten. Zu Buche schlagen Schutzausrüstung, der Laborbedarf, die Anschaffung von FFP2-Masken sowie die Einrichtung der Corona-Ambulanzen.

Ohne die Soforthilfe des Landes – es flossen 104 Millionen Euro an die Kreise – hätte der AW-Kreis die immensen Kosten nicht stemmen können, so Pföhler.

Enorm wichtig seien die freiwilligen Sreenings. Dadurch habe man die Chance, dem Virus einen Schritt voraus zu sein. Durch die freiwilligen Tests in 20 Alten- und Pflegeeinrichtungen, 27 ambulanten Pflegediensten, vier Behinderteneinrichtungen sowie bei den Mitarbeitern von Kreisverwaltung und Jobcenter konnten frühzeitig Infektionsketten unterbrochen werden. Die Screenings machen 42 Prozent der Gesamtabstriche des Gesundheitsamts aus. Entdecke man dann eine symptomlose Infektion, wie unlängst bei der Mitarbeiterin eines Seniorenhauses, könne es sein, „dass an einem Wochenende bei 50 bis 100 Personen Abstriche genommen werden müssen“, so Pföhler. „Wir haben turbulente Wochen hinter uns“, sagte Voss. Die Infektionszahlen sind deutlich zurückgegangen, die Zahl der Menschen in Quarantäne ist gesunken. Entwarnung bedeute das aber nicht. „Das Infektionsgeschehen ist sehr dynamisch, wir müssen alles daransetzen, eine zweite Welle zu vermeiden.“