Innenminister in Ahrweiler Lewentz überreicht Förderbescheide über mehr als elf Millionen Euro

Ahrweiler · Innenminister Roger Lewentz hat das noch immer flutgeschädigte Ahrweiler besucht. Im Gepäck hatte er Förderbescheide über mehr als elf Millionen Euro – größtenteils für die Abfallbeseitigung. Zudem wurde die Polizeiwache wiedereröffnet.

 Schauen bei der Wiedereröffnung der Polizeiwache in Ahrweiler deren Leiter Joachim Pinger über die Schulter (von links): Polizeipräsident Karlheinz Maron, Bürgermeister Guido Orthen, Erster Kreisbeigeordneter Horst Gies, Landesinnenminister Roger Lewentz und Staatssekretärin Nicole Steingaß.

Schauen bei der Wiedereröffnung der Polizeiwache in Ahrweiler deren Leiter Joachim Pinger über die Schulter (von links): Polizeipräsident Karlheinz Maron, Bürgermeister Guido Orthen, Erster Kreisbeigeordneter Horst Gies, Landesinnenminister Roger Lewentz und Staatssekretärin Nicole Steingaß.

Foto: Martin Gausmann

Nach der Flutkatastrophe war der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Freitag einmal mehr in Ahrweiler, um Millionen-Förderungen zu überreichen. Insgesamt 11,3 Millionen Euro wurden beschieden. Der Löwenanteil ging an den Landkreis Ahrweiler.

Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) durfte fünf Bescheide mit einem Gesamtvolumen von 10,15 Millionen Euro entgegennehmen. Ganze 9,25 Millionen Euro überweist das Land aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds davon nur für Abfallbeseitigung. Damit steigen die Kosten nur für die Beseitigung von Bauschutt, Mobiliar, Hausrat, Fahrzeugen und dem, was die Flut in der Nacht zum 15. Juli mit sich riss und fortschwemmte, auf runde 120 Millionen Euro.

Über die Abfallbeseitigung hinaus kam der Katastrophenschutz zum Zuge. Unter anderem wird die Beladung des bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ahrbrück stationierten Gerätewagens Gefahrstoffe, die Werkstatt der Atemschutzausstattung in Altenahr sowie die Wiederherstellung der in den Gemeinden an der Ahr zerstörten Warnsirenenstandorte gefördert. „Dabei werden neue, elektronische Sirenen finanziert, die an verschiedene Funk- und Alarmierungsnetze angebunden sind und die Möglichkeit der Sprachdurchsage beinhalten“, sagte Innenminister Lewentz bei der Übergabe der Bescheide in der Kreisverwaltung.

Die Flut habe deutlich gezeigt, dass man den 30-jährigen Stillstand nach dem Übergang der Zuständigkeit der Warnanlagen vom Bund in die Kommunen im Jahr 1989 dringend aufzuholen habe. Ein Sirenenförderprogramm des Bundes mit einem Volumen von 4,1 Millionen Euro habe das Land Rheinland-Pfalz in gleicher Höhe aufgestockt, 800 000 Euro davon werden nun in neue Sirenen im Kreis Ahrweiler investiert.

Feuerwehren in Altenahr profitieren

Fünf Bewilligungsbescheide mit einer Gesamthöhe von 1,09 Millionen Euro überreichte Innenminister Lewentz dem Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Altenahr, Georg Knieps (CDU). Mit diesen Geldern werden in erster Linie temporäre Spritzenhäuser finanziert, da die Wehren teilweise auch ihre Bleibe verloren haben. Solche Unterkünfte gilt es in Kreuzberg, Mayschoß und Rech zu errichten. „Der Aufbauhilfefonds von Bund und Ländern ermöglicht auch die Förderung von Übergangslösungen für die öffentliche Infrastruktur“, machte Lewentz deutlich. Teilweise gibt es die Bauten bereits, der Förderbescheid folgte nun im Anschluss. Auch ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug inklusive der notwendigen Beladung für die Kreuzberger Wehr ist in den aktuellen Fördergeldern enthalten.

Landrätin Cornelia Weigand dankte Lewentz dafür, dass die Aufstockung der Wehren an der Ahr nun weitergehen könne. „Ehrenamtliche Feuerwehren müssen stark und attraktiv sein“, so die Landrätin. In dem Zusammenhang stellte der Innenminister fest, dass die Wehren nach der Flut enormen Zulauf an neuen ehrenamtlich tätigen Wehrleuten hatten und immer noch haben.

Dank vom Polizeipräsidenten

Nur 200 Meter weg vom Kreishaus nahm der Innenminister im Anschluss zusammen mit Staatssekretärin Nicole Steingaß (SPD) die Ahrweiler Polizeiwache wieder in Betrieb. Nach der Flut hatte die Polizei zur Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) und in Räume der Kreisverwaltung ausweichen müssen.

Polizeipräsident Karlheinz Maron dankte allen Akteuren für die schnelle Widerherstellung der Wache, bei der EDV-Anlagen und Gewahrsam-Zellen aus dem Keller in obere Bereiche verlegt wurden. Landrätin Weigand und Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen (CDU) betonten die Wichtigkeit, dass der Bürger nun wieder den direkten Kontakt zur Polizei suchen kann.

Innenminister Lewentz unterstrich, dass die Innere Sicherheit im Ahrtal nach der Flut trotz der Umstände zu keiner Zeit gefährdet gewesen sei.

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