Awo-Helfer besuchen Bad Neuenahr Internationale Delegation zu Gast im Flutgebiet

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Nach der Flutkatastrophe besuchen Awo-Helfer aus aller Welt den Versorgungsstand in Bad Neuenahr. Die Zelte sind ein beliebter Treffpunkt für Betroffene – und werden das auch noch auf unbestimmte Zeit bleiben.

Hochbetrieb am Versorgungspunkt in Bad Neuenahr: Eine internatione Delegation tauscht sich mit Awo-Helfern vor Ort aus.

Hochbetrieb am Versorgungspunkt in Bad Neuenahr: Eine internatione Delegation tauscht sich mit Awo-Helfern vor Ort aus.

Foto: Victor Francke

Ob es der Klimawandel ist, die Wahrung der Ernährungssicherheit, die Gewährung humanitärer Nothilfe, die Begleitung von Migration, der Kampf gegen Menschenhandel, Katastrophenvorsorge oder auch der Kampf für Kinder- und Jugendrechte: Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) International ist in ihrem Aufgabenportfolio breit aufgestellt. In Bad Neuenahr finanziert die sie Zelte am nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr eingerichteten Versorgungsstand am Nelkenweg. Nun war dort eine internationale zusammengesetzte Delegation zu Gast.

Helfer haben Fluthilfe-Telefon eingerichtet

Von den Philippinen, aus der Ukraine, aus dem afrikanischen Uganda oder auch aus dem mittelamerikanischen Guatemala waren die Gäste gekommen, um sich über ihre Hilfsaktion und den Wiederaufbau im Ahrtal zu informieren. Gemeinsam mit dem Awo-Bundesverband und den Bezirksverbänden Rheinland, Mittelrhein, Niederrhein und Westliches Westfalen war die Organisation dort bereits in der Akutphase aktiv.

Betroffene und Helfer erhielten von Anfang August 2021 bis Ende Februar 2022 über das bundesweite kostenlose „Hilfetelefon Flut“ der „awo lifebalance“ psychologische Unterstützung. „Es hilft, jemanden zu haben, der sich am anderen Ende der Leitung Zeit nimmt und das Gehörte dank professioneller Erfahrung aushalten kann“, so Psychologin Christiane Schönknecht, die das Angebot leitete.

Organisation richtet Treffpunkte für Betroffene ein

Parallel begannen die Vorbereitungen und Auszahlungen von Soforthilfen an Betroffene in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Seit August 2021 konnten mehr als zwölf Millionen Euro Soforthilfen an über 7500 Haushalte ausgezahlt werden, berichtet die Awo. In Bad Neuenahr wurden unter anderem die Zelte zur Verfügung gestellt, die am Versorgungsstand Nelkenweg für Obdach sorgen. Die Anlaufstelle im Herzen des Kurviertels wird nach wie vor stark frequentiert.

Allerdings hat sie nicht mehr täglich, sondern lediglich zwei Mal wöchentlich als Treff und Essensausgabestelle geöffnet. Zudem gibt es einmal in der Woche einen „Bingo-Nachmittag“, der regelmäßig großen Zuspruch erfährt. „Unser Stand wird als Ort der Kommunikation, der Solidarität und der Gemeinschaft noch lange gebraucht“, ist sich der „Manager“ und Motor des Versorgungspunktes, Christiane Thul-Steinheuer sicher. Zahlreiche Parterre-Wohnungen an der Mittelstraße, der Beethovenstraße oder der Unterstraße können wegen andauernder Sanierungsarbeiten noch nicht genutzt werden.

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