Kandidatenporträt Jan Müller: Aus Mayen für Ahrweiler

Kreis Ahrweiler · Mit 21 Jahren tritt der Student Jan Müller aus Mayen für die Freien Wähler (FWG) im Wahlkreis 14 an. Der angehende Informatiker kandidiert für die Freien Wähler und setzt sich für ein anderes Lernklima an Schulen ein.

 Will für die Freien Wähler in den Landtag: Jan Müller.

Will für die Freien Wähler in den Landtag: Jan Müller.

Foto: Peter Birkenbeul

Er ist mit großem Abstand der jüngste Kandidat, der sich im Kreis Ahrweiler um ein Landtagsmandat bewirbt: Jan Müller. Mit 21 Jahren tritt der Student aus Mayen für die Freien Wähler (FWG) im Wahlkreis 14 an. „Unsere politische Heimat sind die Kommunen. Die Freien Wähler habe ich als einen Zusammenschluss von Menschen kennengelernt, die pragmatische Problemlöser sind. Unsere Mitglieder und Funktionsträger kommen aus breiten Gesellschaftsschichten, Berufsgruppen und aus allen Lebensabschnitten. Diese Mischung ist sehr wichtig, weil konstruktive Debatten mit vielfältigen Meinungen zum besten und fairsten Ergebnis führen. Der nächste Schritt muss nach Mainz führen. Wir sind regierungsfähig“, meint der junge Mann, der zwar nicht im Kreis Ahrweiler lebt, dennoch genügend Unterstützerunterschriften erhielt, um an der Ahr kandidieren zu können.

Über seine Eltern sei Müller mit der FWG – die erstmals in Rheinland-Pfalz um den Einzug in den Landtag kämpft – in Berührung gekommen. Das war kurz vor dem Abitur. Seither mischt der Informatikstudent im Rahmen seiner Möglichkeiten kräftig mit: Er ist Mitglied im Ausschuss für Jugend, Schulen, Sport und Soziales oder auch Vize-Vorsitzender der Jungen Freien Wähler Rheinland-Pfalz. Außerdem schloss er sich der Freien Wähler Landesvereinigung an und wurde in Bitburg gleich auf Platz 11 der Landesliste gewählt.

Müller: Regierungswechsel im Land angebracht

„In Mainz kann ich wichtigen Einfluss auf die Zukunft unseres Landes nehmen“, so Müller, der kein Problem darin sieht, in einem Wahlkreis zu kandidieren, in dem er nicht wohnt: „Wenn ich an diese Region denke, fallen mir schöne Ausflüge meiner Kindheit und die wunderschöne Eifellandschaft ein. Ich denke an die Menschen, die ich hier kennenlernen durfte und an die drängenden Herausforderungen, die wir anpacken müssen. Ich möchte, dass es dieser Region auch in Zukunft gut geht“, sagt der Kandidat.

Müller hält einen Regierungswechsel im Land für angebracht: „Wenn Parteien zu lange an der Macht sind, können sich schädliche Strukturen festigen.“ Dringende Aufgaben würden nicht angepackt oder erst kurz vor der Wahl thematisiert. Müller: „Regieren wird selbstverständlich, der Dialog mit anderen politischen Kräften wird vernachlässigt und die eigenen Überzeugungen werden seltener hinterfragt.“

Ausbau des Krankenhauses in Adenau

Für die ansonsten in Rheinland-Pfalz nur kommunal auftretende FWG rechnet er mit einem Wahlergebnis, das zwischen fünf und zehn Prozent einordnet. „Ich sehe uns als die einzige Gruppierung, die ernsthafte Perspektiven angibt: beispielsweise im Erhalt der medizinischen Versorgung oder bei der angemessenen Entschädigung der von Coronamaßnahmen geschädigten Selbstständigen. Klar sei für ihn auch, dass die Innenstädte, Kulturstätten und Schulen – wenn auch mit Auflagen – schnellstmöglich wieder geöffnet werden müssten.

30 Jahre SPD seien genug, erklärt der FWG-Kandidat. Es gebe Versäumnisse auszugleichen und neue Projekte anzustoßen: Moderne Bildung, verstärkte Förderung zukunftsrelevante Kompetenzen, ein verändertes Lernklima, der Ausbau des Krankenhauses in Adenau, die Schaffung einer Modellregion für Verkehrskonzepte am Nürburgring, verbesserter Schutz der Bauern im Kreis oder auch die Förderung der Winzer an der Ahr: Müllers Liste ist lang. Seine Formel: „Ich stehe für Politik vom Bürger für die Bürger.“

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