Großartiger Blick über die Region Krausbergturm bei Dernau will ab Herbst wieder Wanderer bewirten

Dernau · Wenn an Sonntagen am Dernauer Krausbergs die Fahne weht, bedeutet das: Man kann sich auf einen leckeren Imbiss freuen. Ab Herbst möchte der Eifelverein wieder Wanderer bewirten.

 Blick auf Dernau und den Krausberg mit seinem 16 Meter hohen Aussichtsturm.

Blick auf Dernau und den Krausberg mit seinem 16 Meter hohen Aussichtsturm.

Foto: Martin Gausmann

Wer sich dem Kölner Dom vorsichtig aus der Ferne annähern möchte, ist bei klarem Wetter auf dem Krausbergturm bei Dernau richtig. Denn vom Wahrzeichen der Weinbaugemeinde aus eröffnet sich ein großartiger Blick über die Kölner Bucht bis in die Domstadt mit ihrem majestätischen mittelalterlichen Bauwerk.

Im Westen ist der 588 Meter hohe Michelsberg bei Bad Münstereifel zu sehen, im Osten das Siebengebirge bei Königswinter, rings umher schweift der Blick über die hügelige Landschaft des Ahr-Gebirges mit sorgfältig angelegten Wingerten und bewaldeten Kuppen. Idylle pur.

Noch mehr als das faszinierende Panorama kann man genießen, wenn an Sonntagen oben auf dem Krausbergturm die Fahne weht, das ist von weither sichtbar, etwa von der Grafschaft aus. Die Fahne signalisiert: Die Hütte zu Füßen des Turms ist bewirtet. Da kann man sich nicht nur auf deftige Suppe, Würste und Käsebrote freuen, sondern auch auf leckere Kuchen und Torten. Dies voraussichtlich allerdings erst wieder ab dem Herbst.

Denn der Dernauer Eifelverein als Betreiber erklärt: „Die Krausberghütte bleibt vorerst bis mindestens Ende September wegen Baumaßnahmen und der Auflagen zur Corona-Bekämpfung, die wir leider in der Form nicht erfüllen können, geschlossen.“

Hütte, Turm und auch der obere Teil des Krausbergs sind Eigentum des Dernauer Eifelvereins. Dieser hatte sich 1926 gegründet, um der eigenen Bevölkerung die Schönheiten der Natur der eigenen Heimat näherzubringen und die Region für den Tourismus zu erschließen.

1944 wurde der erste Turm gesprengt

Zügig hatten die Gründungsmitglieder damals mit angepackt. Auf der mit 362 Metern höchsten Erhebung des Ortes errichteten sie schon ein Jahr später einen Aussichtsturm und im darauffolgenden Jahr am Fuße des Turms die erste Schutzhütte – alles in Eigenarbeit.

Jedoch brachte der Zweite Weltkrieg das Aus für den Weitblick. Im Oktober 1944 musste der Turm als „strategischer Punkt“ gesprengt werden. Ein herber Verlust. Aber Dernau hatte damals schon einen Theaterverein. Der machte sich im Jahre 1950 an den Wiederaufbau. Mit den 582 Mark, die bei der Aufführung des Stücks „Im Weißen Rößl“ in die Kasse gekommen waren, kamen die Laienspieler allerdings nicht weit, das Bauwerk wuchs nur sechs Meter in die Höhe. Damit brachte der „Stomp“ seine Besucher kaum über die Baumwipfel hinaus. Erst 1967 war der Aussichtsturm wieder komplett. Kosten: 42.000 Mark.

Wanderer schätzen den Platz in der Natur

1964 hatte sich der Dernauer Eifelverein wieder zusammengefunden. Er hatte die Hütte erweitert, Küche und Sanitäranlagen gebaut und so das Werk des Theatervereins vollendet. Jetzt ist der Platz im Wald hoch über Dernau ein beliebtes Ausflugsziel, auch an Tagen, an denen die Hütte nicht bewirtet wird. Es gibt hölzerne Tische und Bänke im Freien, je nach Wunsch in der Sonne oder unter schattigen Bäumen. Der Nachwuchs findet einen kleinen Spielplatz. Jeweils der 1. Mai wird mit einer Messe im Freien gefeiert. Die Hütte ist Treffpunkt für Eifelvereins- und Wandergruppen aus der Umgebung und von weit her.

Der jetzt stolze 16 Meter hohe Turm mit seiner steinernen Wendeltreppe ist ein Anziehungspunkt und an allen Tagen geöffnet. Auch Wanderer, die auf dem Ahrsteig unterwegs sind, schätzen den Rastplatz. Wanderer erreichen den Turm unter anderem von Dernau aus, wenn sie über die Ahrbrücke gehen und dann etwas schräg links in die Straße „Auf der Wacht“ einbiegen. Wenige Schritte nach dem Straßenschild beginnt rechts ein schmaler Serpentinen-Pfad, der schnell in die Höhe und schließlich etwas gemächlicher durch den Wald führt.

Man kann die Straße „Auf der Wacht“ aber auch bergan zu einem kleinen Wanderparkplatz fahren, von dort ist der Weg nicht mehr weit. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann weiterfahren bis zum Parkplatz bei der Hütte.

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