Italienischer Abend als ein Höhepunkt So war der Kultursommer in Ahrweiler

Ahrweiler · Der Kultursommer in Ahrweiler ist zu Ende. Über sieben Wochen spielten Musiker in der flutgeschädigten Altstadt auf. Zum Abschluss gab es Rock ’n’ Roll. Den Höhepunkt aber hatte zuvor der italienische Abend mit einem Gast aus Bonn gebildet.

 Rock ’n’ Roll: Die Tom Jet Band spielt zum Abschluss des Ahrweiler Kultursommers auf der Bühne in der Altstadt.

Rock ’n’ Roll: Die Tom Jet Band spielt zum Abschluss des Ahrweiler Kultursommers auf der Bühne in der Altstadt.

Foto: Thomas Weber

Einen Sommer voller Musik erlebte die von der Flutkatastrophe im Juli 2021 stark zerstörte Altstadt von Ahrweiler in den vergangenen Wochen. Sieben Wochen lang gab es, immer an den Donnerstagen, musikalische Unterhaltung auf dem Marktplatz bei freiem Eintritt. Mit dem Ahrweiler Kultursommer sollten zum einen Freunde der Musik in den unterschiedlichsten Genres gelockt werden, zum anderen aber galt es, die Gastronomie nach zwei Corona-Jahren und der Flutkatastrophe im Juli 2021 wieder zu beleben.

Und das betraf nicht nur die Gastronomen rund um den Marktplatz. „Wir haben allen in der Stadt die Möglichkeit gegeben, sich am Markt zu präsentieren, wussten aber auch, dass das gerade für das ein oder andere Unternehmen im Wiederaufbau schwierig werden könnte“, sagte Ellen Tappe, die als Organisatorin für die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH die Fäden beim Festival zog. Standgelder waren mit der Einladung übrigens nicht verbunden. Denn die gesamte Veranstaltung wurde vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz finanziell gefördert. Neben der Kulturförderung war damit auch eine Wirtschaftsförderung inbegriffen.

Kultur-Staatssekretär Jürgen Hardeck machte sich persönlich ein Bild vor Ort, Ellen Tappe zog Bilanz – und die fiel überwiegend positiv aus. Zwei Mal wurden die Abende vom Wetter negativ beeinflusst, der Auftaktabend mit der Musikvereinigung fiel dabei buchstäblich ins Wasser, weil pünktlich zum Konzertbeginn ein Starkregenschauer auch den letzten Gast vertrieb. Mit solchen Unwägbarkeiten muss man bei Open-Air-Veranstaltungen allerdings rechnen. Und daher überwiegt auch die Freude über die Konzertabende, die reibungslos verliefen. „An den Tischen der umliegenden Gaststätten und Eisdielen war oftmals kein Platz mehr frei und die Resonanz auf die Abende war überaus positiv“, so Tappe. Viel positive Rückmeldung habe sie erhalten, sowohl von Besuchern als auch von Gastronomen. Dennoch hätte sie sich an einigen der Abende noch mehr Publikum auf dem Marktplatz gewünscht. „Früher wären das Selbstläufer gewesen“, blickte Tappe auf die derzeitige Situation der gesamten Kulturbranche, die unter den ungewissen Preissteigerungen infolge des Ukraine-Krieges und der laufenden Corona-Warnungen zu leiden habe.

Jährliche Wiederholung angeregt

Aber es gab auch gut besuchte Abende mit bester Stimmung: allen voran der italienische Abend mit dem Bonner Musiker Christian Meringolo und seiner Band. Da tanzte der Marktplatz ebenso wie beim Jazz-Abend mit Daniela Rothenburg und ihrer Band Ende Juli. Zum Abschluss des Kultursommers gab es am Donnerstag eine Mischung aus Blues und Rock ’n’ Roll. Die Tom Jet Band mit Sängerin Inka Nuwanda-Bertagnoll ließ dabei die 1960er Jahre noch einmal aufleben. Rockabilly, Boogie und Blues erklangen über den Ahrweiler Marktplatz, auf dem die rund 100 Gäste vor der Bühne schattige Plätze nahe der Laurentiuskirche oder unter dem Weinbrunnen suchten, um der Sonne zu entgehen. Ruhig bleiben konnte jedoch keiner, zumindest sah man überall wippende Füße.

Ellen Tappe würde den Kultursommer auf dem Ahrweiler Marktplatz gerne etablieren und in jedem Jahr stattfinden lassen. Überlegungen in diese Richtung habe sie zumindest angeregt, berichtete die Organisatorin der Veranstaltungsreihe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort