Absage in Bad Neuenahr-Ahrweiler Landesgartenschau 2022 fällt aus

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die für 2022 geplante Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird um ein Jahr verschoben. Es zeichne sich ab, dass die Landesgartenschau nicht pünktlich im April 2022 eröffnet werden könne, hieß es am Mittwochabend aus dem Rathaus.

 Es wird im kommenden Jahr keine Landesgartenschau an der Ahr geben. Die Veranstaltung wurde auf 2023 verschoben.   

Es wird im kommenden Jahr keine Landesgartenschau an der Ahr geben. Die Veranstaltung wurde auf 2023 verschoben.  

Foto: Martin Gausmann

Die Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird nicht wie geplant im Frühling 2022 stattfinden, sondern erst ein Jahr später. Dies haben der Aufsichtsrat der Landesgartenschau-Gesellschaft sowie der Stadtrat am Mittwoch beschlossen. Der rheinland-pfälzische Ministerrat wird noch zustimmen müssen – was allerdings als Formalie gilt. Die Landesregierung wurde bereits kurz vor Ostern über die Absicht der Stadt, die Veranstaltung zu verschieben, in Kenntnis gesetzt. „Nachdem die zahlreichen Baumaßnahmen in den Parkanlagen und weiteren öffentlichen Grünanlagen entgegen der ursprünglichen Planungen überwiegend erst in den vergangenen Wochen beginnen konnten, ist nun klar, dass eine Fertigstellung bis zum Frühjahr 2022 nicht mehr realistisch ist“, sagte Bürgermeister Guido Orthen (CDU) am Mittwochabend im Rathaus. Entscheidend sei gewesen, dass drei große Vergabeverfahren nicht zu den erforderlichen Auftragserteilungen führen konnten und nun wiederholt werden müssten. „Hierdurch verlieren wir mindestens drei Monate. Selbst wenn dann alles glatt läuft, werden die betroffenen Parkanlagen bis April 2022 nicht fertiggestellt sein“, erläuterte Matthias Schmauder-Werner, technischer Geschäftsführer der Landesgartenschau-Gesellschaft.

Probleme bei Auftragsvergabe für Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Nachdem bereits die Vorbereitung der Ausschreibungen von der Corona-Pandemie beeinträchtigt wurde, stehen auch die eingegangenen Angebote unter dem Eindruck der unverändert schwierigen Lage, führte Orthen, auch Vorsitzender des Laga-Aufsichtsrates, aus. Lange hätten die Verantwortlichen versucht, die Vorbereitungen für die Veranstaltung trotz der mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen voranzutreiben. „Es war schon seit Monaten klar, dass die rechtzeitige Fertigstellung der Baumaßnahmen eine Herausforderung wird und nichts mehr dazwischenkommen darf. Die Probleme bei der Auftragsvergabe haben nunmehr das Fass zum Überlaufen gebracht“, äußerte sich Orthen. Auch die aus der Pandemie resultierenden wirtschaftlichen Risiken seien nicht mehr verantwortbar.

„Wir haben in den vergangenen Wochen festgestellt, dass Corona auf das Preisniveau bei den erforderlichen Bauleistungen deutlich durchschlägt. Nahezu alle durchgeführten Vergabeverfahren endeten mit einer Auftragserteilung oberhalb der erwarteten Kosten,“ ergänzte Schmauder-Werner.

Termin der Landesgartenschau 2023 in Bad Neuenahr-Ahrweiler steht noch nicht fest

Zu den wirtschaftlichen Risiken durch die Pandemie komme die Problematik, dass mit Blick auf eine rechtzeitige Fertigstellung der Arbeiten der Fokus der vergangenen Monate klar auf der Vorbereitung und Durchführung der erforderlichen Vergabeverfahren lag. „Die notwendige Abstimmung mit den fördernden Ministerien und die Stellung der Förderanträge ist dadurch zu kurz gekommen. Auch dies erhöht natürlich das Risiko, da wir nicht sicher wissen, ob wir all das, was wir nun bauen, am Ende auch gefördert bekommen“, so Orthen, der damit auf immer größer werdende Risiken für den städtischen Haushalt hinwies.

Eine Verschiebung auf das Jahr 2023 erhöhe die wirtschaftliche Sicherheit im Baubereich. Zudem gebe die Verschiebung auch die Möglichkeit, bei der Landesgartenschau eine höhere gärtnerische Qualität zu präsentieren und damit die Chancen, die sich für die Region durch diese Veranstaltung böten, optimal zu nutzen.

Neben den Risiken in der baulichen Umsetzung, erschwere Corona auch die Planbarkeit der Einnahmen. „Durch die anhaltende Pandemie ist leider nicht absehbar, ob es im kommenden Jahr beispielsweise wieder organisierte Gruppenreisen im nennenswerten Umfang geben kann, zumal diese durch die Reiseveranstalter regelmäßig ein Jahr im Voraus geplant werden. Diese Gruppen sind aber eine wirtschaftlich sehr bedeutsame Zielgruppe für uns. Auch welche Einschränkungen im kommenden Jahr noch herrschen und wie sich diese auf Besucherzahlen und Eintrittsentgelte auswirken, ist derzeit überhaupt nicht absehbar“, führte Jörn Kampmann, Geschäftsführer der Laga, aus.

Ein konkreter Termin für den Beginn der Landesgartenschau 2023 steht noch nicht fest. Üblich ist Orthen zufolge die zweite Aprilhälfte. Um einen sinnvollen Termin zu finden, sei allerdings eine Abstimmung mit den Schulferien nötig.

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