Einsparungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler Planänderungen bei Landesgartenschau durch höhere Baukosten

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Aus der Umgestaltung des Rosengartens im Zuge der Landesgartenschau wird nichts. Es muss gespart werden. Grund sind stark steigende Baukosten, die den Machern der Laga 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Kalkulation verhageln.

 Der Rosengarten soll nicht mehr zum eintrittspflichtigen Kerngelände der Landesgartenschau gehören.

Der Rosengarten soll nicht mehr zum eintrittspflichtigen Kerngelände der Landesgartenschau gehören.

Foto: Martin Gausmann

„Plananpassung“ hört sich deutlich positiver an, als „Rotstift ansetzen“. Doch genau das müssen die Kreisstadt und die Landesgartenschau-Gesellschaft (Laga gGmbH). Denn steigende Baukosten von in der Regel anzunehmenden vier Prozent pro Jahr verhageln die Kalkulation. Dies, obwohl das Mainzer Kabinett erst vor Wochen aus diesem Grund bis zu 700.000 Euro an zusätzlichen Mitteln in Aussicht gestellt hat.

Aber der Reihe nach: Die Vorbereitungen zur fünften rheinland-pfälzischen Landesgartenschau 2022 sind in vollem Gange. In den vergangenen Wochen wurden nach Angaben der Laga gGmbH „große Schritte gegangen, um mit einer baulichen Umsetzung in den Parkanlagen zeitnah beginnen zu können“. Mit der Umgestaltung der öffentlichen Grünanlagen im Bereich der Ahr-Thermen habe die erste investive Maßnahme im Zuge der Landesgartenschau bereits weitgehend abgeschlossen werden können. „Gleichwohl zwingt insbesondere die Preisentwicklung im Baubereich zu Anpassungen in den bisherigen Planungen“, so die Laga gGmbH.

Seit dem Zuschlag der Landesregierung an Bad Neuenahr-Ahrweiler seien bereits vier Jahre vergangen. „Auch wenn ein Baukostenanstieg in den Finanzplanungen stets berücksichtigt wurde, war die Entwicklung in dieser Größenordnung nicht abzusehen“, sagen die Laga-Geschäftsführer Jörn Kampmann und Matthias Schmauder-Werner. Zwar habe das Land die Fördermittelzusage spürbar erhöht, gleichwohl könne damit nur ein Teil der Kostensteigerungen aufgefangen werden.

So musste laut Kampmann und Schmauder-Werner jetzt die von Stadtrat und Aufsichtsrat ursprünglich beschlossene Entwurfsplanung überarbeitet werden. Dies mit der Zielsetzung, dass „durch die erforderlichen Plananpassungen keine weiteren Zeitverzögerungen resultieren und der Eröffnungstermin der Landesgartenschau am 20. April 2022 gehalten werden kann“. Der Stadtrat habe über die vorgeschlagenen Einsparungen beraten und die Geschäftsführung mit der planerischen Umsetzung beauftragt.

Daraus ergebe sich, dass die Sanierung und Aufwertung der Parkanlage Rosengarten nicht in der bisher vorgesehenen Art und Weise umgesetzt werde. Die bestehenden Wege würden aufgearbeitet und saniert, die Allee entlang des Fußwegs an der Ahr vervollständigt. Die Neuordnung der Pflanzflächen sowie die Anlage eines neuen Aufenthaltsbereiches in der Parkmitte soll entfallen. Der Planansatz für den Rosengarten waren 100 000 Euro. „Der Rosengarten ist damit auch nicht mehr als Bestandteil des eintrittspflichtigen Landesgartenschau-Kerngeländes vorgesehen“, so Kampmann und Schmauder-Werner.

Einsparungen auch am Projekt Lindenstraße

Ebenfalls deutlich reduziert werde, so die Laga gGmbH, die bisherige Planung im Bereich der Lindenstraße, für die ursprünglich 210 000 Euro eingesetzt waren. Dort werde lediglich der Fußgängerbereich im Abschnitt zwischen Casinobrücke und Kurgartenbrücke überarbeitet. Auf die Komplettsanierung des Fußweges und den Einstieg in die Neuanlage der prägenden Schwarznussallee werde verzichtet.

„Der Verzicht auf einzelne Planungsinhalte schmerzt natürlich. Aber wir müssen auf die Kostenentwicklung reagieren und einen umsichtigen Umgang mit den verfügbaren finanziellen Mitteln sicherstellen. Wichtig ist, dass unser gemeinsames Ziel, eine qualitativ hochwertige Landesgartenschau auszurichten, nicht aus dem Fokus gerät“, erklären die Geschäftsführer unisono. „Auch mit den aktuellen Veränderungen wird die Landesgartenschau 2022 ihren Gästen eine Vielfalt an Angeboten, Veranstaltungen und Naturerlebnissen bieten.“

Nicht in der Bewerbung enthalten, aber eine Bereicherung für die Gartenschau wäre eine Hängeseilbrücke im Zuge des Rotweinwanderweges über das Adenbachtal gewesen. Doch der Ortsbeirat von Ahrweiler hatte aus Einsparungsgründen in seiner jüngsten Sitzung dafür plädiert, das ambitionierte Projekt im Investitionsprgramm auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

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