Infrastruktur in Bad Neuenahr schränkt Mobilität ein „Man geht nur raus, wenn es sein muss“

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Ältere Menschen aus Bad Neuenahr leiden darunter, dass ihre Stadt nicht mehr so lebenswert ist wie vor der Flut. Probleme wie schlechte Straßen, fehlende Beleuchtung und andere Gefahrenstellen machen ihnen im Alltag zu schaffen.

 Rentnerin Lützing lebt allein und ist mit ihrem Rollator auf dem Weg zum Einkauf. „Es ist alles so mühsam“ sagt sie über die aktuelle Situation in der Kreisstadt.

Rentnerin Lützing lebt allein und ist mit ihrem Rollator auf dem Weg zum Einkauf. „Es ist alles so mühsam“ sagt sie über die aktuelle Situation in der Kreisstadt.

Foto: ahr-foto

Dass Bad Neuenahr eine Kur- und Rentnerstadt ist, sieht man schon bei einem Bummel durch die immer noch zerstörte Fußgängerzone. Etliche ältere Menschen mit Rollator, Krücken oder Rollstuhl sind an diesem Morgen unterwegs. Auch wenn die Straßen noch vielerorts nicht wiederhergestellt sind, Schotter statt Asphalt vorherrscht und große Löcher im Gehweg sind, sind diese Hindernisse für die älteren Menschen nicht immer die größte Sorge. Am meisten schmerzt sie, wie Gespräche mit einigen Passanten zeigen, dass ihre Stadt nicht mehr so schön und lebenswert ist wie vor der Flut. So sagt ein Passantin, die nach etlichen Operationen mit Gehstock unterwegs ist: „Man bleibt zu Hause. Man geht nur raus, wenn es sein muss.“ Der Grund: Weiterhin die Angst vor Corona, aber auch das Gefühl, „dass es eh nicht mehr die Welt ist, die man seit 25 Jahren kennt“, so die Rentnerin.