Flutkatastrophe an der Ahr Mehr als die Hälfte der Todesopfer lebte in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Der Opferbeauftragte Detlef Placzek hat nach der Flutkatastrophe an der Ahr Details zu den vielen Opfern bekannt gegeben. So lebte mehr als die Hälfte der Opfer in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das jüngste Opfer war gerade einmal vier Jahre alt.

 Eine Brücke, die im Bereich des Kurparks die Ahr überspannte, wurde durch das Hochwasser weggerissen. (Archivbild)

Eine Brücke, die im Bereich des Kurparks die Ahr überspannte, wurde durch das Hochwasser weggerissen. (Archivbild)

Foto: dpa/Thomas Frey

Mehr als die Hälfte der 134 Toten der Flutkatastrophe im Ahrtal stammten aus der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. 69 von ihnen waren dort gemeldet, wie der Opferbeauftragte Detlef Placzek in Mainz mitteilte. In der Verbandsgemeinde Altenahr starben 33 Menschen.

In Sinzig kamen 13 Menschen in der Flutnacht Mitte Juli ums Leben, 12 von ihnen hatten in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung gelebt. Sechs Tote waren in der Verbandsgemeinde Adenau gemeldet.

Unter den Opfern sind auch Menschen aus anderen Bundesländern. Neun waren in Nordrhein-Westfalen gemeldet und einer im niedersächsischen Schneverdingen. Im Kreis Neuwied – Bad Hönningen und Dierdorf – lebten drei der Getöteten.

Das jüngste Todesopfer war 4 Jahre alt, das älteste 97. Die meisten (106) waren älter als 60 Jahre. Es kamen aber auch drei Kinder sowie ein Jugendlicher bei der Flutkatastrophe ums Leben. Unter den Todesopfern ist auch eine Feuerwehrfrau. Dem Opferbeauftragten seien zudem vier Selbsttötungen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe bekannt.

Laut dem Polizeipräsidium Koblenz werden darüber hinaus bis heute zwei Menschen aus dem Ahrtal seit dem extremen Hochwasser im Juli vermisst. Ende September war noch in Rotterdam eine Frau aus Bad Neuenahr-Ahrweiler tot gefunden worden – offensichtlich von der Ahr in den Rhein und dann bis in die Niederlande geschwemmt.

Placzek sagte: „Die Flut wird die Menschen noch lange beschäftigen, und wir werden die psychosoziale Betreuung solange wie notwendig aufrecht erhalten und den Betroffenen beiseite stehen.“

(dpa)
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