Ahrufer nach dem Hochwasser Müll, Möbelteile und landwirtschaftliche Geräte

KREIS AHRWEILER · Nach dem verheerenden Hochwasser im Juni hat die Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord in Koblenz (SGD) die eigentlich für das kommende Jahr vorgesehene Gewässerschau vorgezogen.

 Reste vom Hochwasser: Auch gesägtes Holz.

Reste vom Hochwasser: Auch gesägtes Holz.

Foto: Winfried Sander

Bei der Begutachtung des Gebietes entlang der Ahr zwischen Dorsel und Antweiler lag das besondere Augenmerk auf Strömungs- und Abflusshindernissen sowohl im Gewässer als auch im Überschwemmungsbereich.

Unter der Leitung von Wolfgang Schäfer von der SGD Nord bestand die Kommission aus Angelika Hellmann von der Kreisverwaltung Ahrweiler, Anne Retterath von der Verbandsgemeinde Adenau und Winfried Sander von der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler. Als Hindernisse im Gewässer machte man umgestürzte Bäume, aber auch erkennbar mit der Säge bearbeitete Holzteile aus. Im Überschwemmungsbereich waren es Ablagerungen von Müll unterschiedlicher Art wie Möbelteile, landwirtschaftliche Geräte und Campingzubehör.

Die Besitzer der angrenzenden Grundstücke werden demnächst von der Kreisverwaltung benachrichtigt und müssen die Hindernisse binnen einer bestimmten Frist beseitigen. Ob es sich lediglich um eine Ordnungswidrigkeit oder einen Fall für die Wasserbehörde handelt, lässt sich vor Ort meist anhand digitaler Überschwemmungskarten beurteilen. „In einem Fall wurde an der Höhe der Hochwasserspuren erkennbar, dass die Behörde an dieser Stelle kartographisch nacharbeiten muss“, erklärte Sander.

In der Kommission herrschte Einigkeit darüber, dass dieser Abschnitt der Ahr einen besonders naturnahen Eindruck wiedergibt. So bot sich am letztverbliebenen Wehr an der Ahr in Antweiler ein besonderes Naturschauspiel: Bachforellen auf dem Weg zu ihren Laichplätzen. Dabei beobachtete die Kommission, dass nur wenige Tiere die erste Stufe überwanden. An der nachfolgenden Schräge rutschten sie ab und glitten zurück ins tiefe Wasser.

Die EU-Rahmenrichtlinie „Wasser“ fordert die Durchlässigkeit der Gewässer in Längsrichtung für unterschiedliche Tierarten. Sie ist an dieser Stelle noch nicht erfüllt. Die weiteren Gewässerabschnitte, besonders an der Mittelahr, werden nach Ansicht Sanders erheblich mehr Konfliktstoff aufzeigen als der jetzt begangene Teil.

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