Fortschritte beim Wiederaufbau Bad Neuenahr bekommt eine neue Grundschule

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Gute Nachrichten für viele Kinder und Jugendliche an der Ahr: Der Wiederaufbau der Sportstätten soll merklich voran gehen. Auch ihre Grundschule soll neu gebaut werden. Aber: Die aktuellen Schüler werden wohl nicht mehr in das neue Gebäude einziehen können.

Die Bauarbeiten am Apollinarisstadion sind im Gange: Die Arbeiter müssen aber noch auf trockenes und wärmeres Wetter warten, um den Belag des Mittelplatzes aufbringen zu können.

Die Bauarbeiten am Apollinarisstadion sind im Gange: Die Arbeiter müssen aber noch auf trockenes und wärmeres Wetter warten, um den Belag des Mittelplatzes aufbringen zu können.

Foto: AHR-FOTO

Der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler hat in seiner turnusmäßigen Sitzung am Montagabend zahlreiche Beschlüsse zum Wieder- und Neuaufbau gefasst. Dabei folgte das Gremium durchweg den Empfehlungen der vorangegangenen Sitzungen der Fachausschüsse und des Haupt- und Finanzausschusses.

Sportstätten: Der Sportplatz in Bachem soll als zentrale Sportanlage für die westlichen Stadtteile aufgebaut werden, weil die Plätze in Ahrweiler und Walporzheim nur noch als Kleinspielfelder aufgebaut werden. Ziel ist es dabei, in Bachem einen Kunstrasenplatz zu errichten. Mit den ersten Planungsleistungen wird das Rheinbacher Ingenieurbüro Fischer beauftragt, das die Kosten für unterschiedliche Belagsarten erkundet. Im Anschluss muss die Finanzierung mit dem Fördergeber geklärt werden. Möglicherweise muss die Stadt bei einem teuren Kunstrasen Gelder zuschießen. Ein weiteres Manko: mit dem Bau des neuen Wohnquartiers St. Pius Straße müssen die Skateanlage und der Basketballplatz zurückgebaut werden. Das sind Auflagen eines Schallschutzgutachtens und wird von Teilen des Stadtrats bedauert.

Im Apollinarisstadion warten die Arbeiter auf trockenes und wärmeres Wetter, um den Belag des Mittelplatzes, nämlich sandverfüllten Kunstrasen, aufbringen zu können. Danach ist dieser fertig. Nächster Schritt ist der Wiederaufbau des Hauptplatzes mit Rasenspielfeld, Wettkampfbahn und weiteren Wettkampfanlagen. Hierfür wurden Bruttokosten von 1,9 Millionen Euro veranschlagt, die der Wiederaufbaufonds tragen soll. Zudem bedarf es einer wasserrechtlichen Ausnahmegenehmigung. Sind alle Genehmigungen erteilt, kann der rund fünf Monate andauernde Aufbau beginnen, Stadiongebäude und Tribüne werden gesondert geplant. Die Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Zusätzlich planen und finanzieren der Ahrweiler BC und der TuS Ahrweiler die Errichtung einer Flutlichtanlage auf dem Hauptplatz.

Grundschule Bad Neuenahr: Die Grundsatzentscheidung zur Sanierung der Grundschule, die der Stadtrat eine Woche vor der Flutkatastrophe fasste, wurde wegen der schweren Schäden modifiziert. Einstimmig sprach sich der Stadtrat nun für einen Neubau am derzeitigen Standort aus, wobei die durchgängige Fünfzügigkeit vom Land mittlerweile anerkannt wurde. Auch die Mensa soll neu gebaut werden. Wer die Schule letztendlich planen darf, soll ein Architektenwettbewerb entscheiden. Nachteil: Es wird lange dauern, bis eine neue Schule steht. Die aktuellen Schüler werden wohl nicht mehr in das neue Gebäude einziehen können. Der derzeitige Baukörper soll, sofern das möglich ist, erhalten und anderweitig genutzt werden. Wie, das ist noch zu planen.

Ahr-Therme: Die Ahr-Therme befindet sich in Liquidation, nun liegt der letzte Jahresabschluss für das Jahr 2022 vor, der einen Jahresfehlbetrag von 166.416 Euro feststellt. Wie es weitergeht, ist offen. Zwar wurde im Stadtrat ein Grundsatzbeschluss zum Neubau von Hallen- und Freizeitbad TWIN und den Thermen auf dem derzeitigen TWIN-Gelände gefasst. Fraglich ist aber, ob der Wiederaufbaufonds einen Neubau der Ahr-Thermen finanziert, oder ob nur der Restwert vom Tag vor der Flut erstattet wird. Letzteres würde neue Überlegungen nach sich ziehen, Bürgermeister Guido Orthen sieht bei einem solchen Szenario eine Deckungslücke von vielen Millionen Euro, die sich die Stadt wohl kaum leisten kann.

Petition zum Bachemer Bach: Ebenfalls einstimmig beschloss der Stadtrat, einer Petition zur Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen für den Bachemer Bach abzuhelfen. Noch in diesem Jahr sagte das Gremium die Erstellung von Fachplanungen für Regenrückhaltemaßnahmen am Bachemer Bach zu. Die Umsetzungen der noch konkret zu planenden Maßnahmen sind dann für die kommenden Jahre vorgesehen. Da die Stadt nur im Besitz weniger Grundstücke am Bach ist, sind zeitliche Verzögerungen bei der Umsetzung größerer Maßnahmen zu erwarten.

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