Wiedereröffnung in Walporzheim Neue Heimstatt in altem Schul-Gemäuer
Walporzheim · Die Alte Schule in Walporzheim ist wieder mit Leben gefüllt. Damit endet eine Phase nach der Flut, in der Vereine und Gruppen keine Heimstatt hatten.
Wie sich die Zeiten doch gleichen! „Der massiv in Bruchstein ausgeführte Bau ist eine Zierde des Dorfes und wird als die schönste Dorfschule des ganzen Kreises Ahrweiler bezeichnet“, war im Jahre 1887 in der „Ahrweiler Zeitung“ über die neue Schule in Walporzheim zu lesen. Heute, nach Nutzung als Vereinstreff und Zerstörung durch die Flut, gibt es ganz ähnliche Nachrichten. Denn mit einer aufwändigen Renovierung und Sanierung wurde der Bau aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft gerettet. Die alte Schule wird wieder mit Leben gefüllt: Und heute berichtet eben der General-Anzeiger.
Neuanfang nach den Flutschäden
Ob Karnevalisten, Sänger, Junggesellen oder Sportler: In dem historischen Gemäuer haben die Vereine des im Westen der Stadt gelegenen Stadtteils wieder ein Zuhause – eine moderne, helle Heimstatt in einem steinernen Mantel, der mehr als 135 Jahre alt ist. Zur Wiederbelebung der Schule waren auch Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen nebst Erstem Beigeordneten Peter Diewald gekommen. Der SV Walporzheim war mit Vereinschef Edgar Flohe vertreten, mit Annette Sebastian und Reiner Caspary sowie dem Vorsitzenden des Männergesangvereins „Lyra“, Bernd Kohlhaas, waren weitere Vertreter aus dem Walporzheimer Vereinsleben gekommen, um das neue Domizil unter die Lupe und schlussendlich dann auch in Beschlag zu nehmen.
Die Vereine können wieder loslegen
„Auch unsere Vereine wurden von der Katastrophe und ihren Folgen hart getroffen und müssen derzeit vielfach mit Übergangslösungen leben, die ihren Einsatz für die Gemeinschaft erschweren“, sagte Bürgermeister Orthen. Umso mehr freue er sich, der Dorfgemeinschaft nach den erfolgten Instandsetzungsarbeiten wieder „einen wichtigen Ort zur Ausübung ihrer vielfältigen Vereinstätigkeiten zurückgeben zu können“. Vom Keller bis zum Obergeschoss erstrahlt das Haus in einem neuen Glanz.
Die Baukosten für den Wiederaufbau der Schule lagen bei 280.000 Euro, die aus dem Wiederaufbaufonds finanziert worden sind. Hinzu kamen Sachspenden zur Ausstattung des Gebäudes. Dazu gehören auch zwei Küchenzeilen und Einbauschränke, die den Vereinen nun gute Dienste leisten sollen. Orthen nannte die Übergabe der Schule an die Vereine „einen Lichtblick im stark von der Flutkatastrophe betroffenen Stadtteil Walporzheim“.
Der Wiederaufbau nach der Naturkatastrophe werde die Dorfgemeinschaft leider noch lange begleiten. "O grüne fort und blühe lang" steht auf der im neu hergerichteten Dorfgemeinschaftshaus hängenden schmucken Vereinsfahne des 1896 im Dorf gegründeten Sängerbundes "Lyra" geschrieben. Was für den Männergesangsverein gilt, soll nun auch auf das Haus zutreffen.