Wiederaufbau Neue Konzerthalle im Kurpark in Bad Neuenahr wird teurer

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die neue Konzerthalle im Kurpark in Bad Neuenahr kostet 1,5 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Grund sind unter anderem weitere Investitionen in den Hochwasserschutz.

 Der Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde von der Flut 2021 stark beschädigt (hier eine Aufnahme nach der Hochwasser-Katastrophe). Nun ist auf dem Gelände ein Neubau mit Konzerthalle und Stadtbibliothek vorgesehen. Das Vorhaben wird teurer als ursprünglich geplant.

Der Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde von der Flut 2021 stark beschädigt (hier eine Aufnahme nach der Hochwasser-Katastrophe). Nun ist auf dem Gelände ein Neubau mit Konzerthalle und Stadtbibliothek vorgesehen. Das Vorhaben wird teurer als ursprünglich geplant.

Foto: dpa/Thomas Frey

Der Neubau im Kurpark mit Konzerthalle und Stadtbibliothek in Bad Neuenahr wird teurer als ursprünglich geplant. Unter dem Strich geht das zuständige Architekturbüro – Pilhatsch Architekten aus Bonn – aktuell von 18,3 Millionen Euro Baukosten netto aus. Das sind 1,5 Millionen Euro mehr als bei der ersten Kostenschätzung. Das teilte Architekt Martin Pilhatsch jetzt im Haupt- und Finanzausschuss in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit.

Zudem legte der Architekt die Entwurfsplanung vor. Was auffällt: Der ganze Bau wirkt gegenüber den ersten Plänen wesentlich schlichter und ist nach außen hin komplett in Weiß gehalten. Unter anderem geplante Bernsteinverkleidungen fallen weg, Bodenbeläge werden einfacher, Beton ersetzt Fertigteile. Pilhatsch spricht von einer „schlichten Klarheit“. Dass sich die Einsparungen in der Summe der neuesten Kostenberechnung gegenüber der ersten Kostenschätzung nicht widerspiegeln, liegt daran, dass weitere Kostenfaktoren zum Tragen kommen. So wird der Hochwasserschutz stärkeren Einfluss finden, das Gebäude soll in einer wasserdichten „weißen Wanne“ stehen. Gegenüber den ersten Entwürfen fanden zudem Medientechnik und Veranstaltungstechnik Einzug in die Planungen. Der Gast soll sowohl bei Konzerten als auch bei Vorträgen eine optimale Akustik im Konzertsaal mit seinen 455 Plätzen erleben.

Grüne schlagen Fotovoltaikanlage auf dem Dach vor

Der Haupt- und Finanzausschuss hat dem Stadtrat für die nächste Sitzung am 9. Mai die Freigabe der Entwurfsplanung zum Neubau der Kurparkliegenschaften empfohlen. Gleiches gilt für die Beauftragung an die „Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH“ (ABMG), das Projekt voranzutreiben und dessen Steuerung zu übernehmen.

Der Auftrag des Ausschusses beinhaltet auch die Klärung offener Fragen bei der Finanzierung. Dabei forderte Wolfgang Schlagwein (Grüne), dass das Gebäude klimaneutral gestaltet werden müsse. Er schlug unter anderem eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach vor. Die hatten die Denkmalschutzbehörden bis dato abgelehnt. Bürgermeister Guido Orthen (CDU) kann sich angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage aber auch hier ein Umdenken vorstellen und empfahl eine neuerliche Anfrage.

Brunnentechnik muss vollständig erneuert werden

Auf die ABMG kommt ebenfalls die Umsetzung der Wiederaufbaumaßnahmen rund um den Kurpark zu. Die Gesellschaft soll also nicht nur bei allen den Kurpark betreffenden Maßnahmen als dessen Betreiber beteiligt, sondern mit der jeweiligen Projektsteuerung beauftragt werden. Vieles soll sich dabei an den Planungen für die abgesagte Landesgartenschau 2023 orientieren. Demnach soll die provisorisch schon wieder hergestellte Kurparkfläche nun dauerhaft hergestellt werden. In den Uferbereichen sind dabei die Planungen zum künftigen Verlauf der Ahr abzuwarten.

Die Mühlenteiche von Kurpark bis Kaiser-Wilhelm-Park sollen weiter in die Parkplanung integriert werden. Offen ist dabei eine mögliche Nutzung als Retentionsraum. Nach dem Abbruch der Tourist-Info soll eine provisorische Anlaufstelle für Besucher entstehen, bis die Neubauten der Kurparkliegenschaften, die auch ein Haus des Gastes beinhalten, abgeschlossen sind. Für das ehemalige Kurpark-Café, das zuletzt die Büros der ABMG sowie eine „Kleine Bühne“ beinhaltete, sollen Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Sanierung oder eines Ersatzneubaus verglichen werden. Zunächst sind temporäre Büros sowie eine provisorischen „Kleine Bühne“ geplant. Die zerstörte Brunnentechnik des Großen Sprudels in Kurpark und Thermalbadehaus muss vollständig erneuert werden. Hier wird eine Zusammenführung in einer Brunnenkammer favorisiert. Die unter Denkmalschutz stehende, ausgebaute und am Kurparkrand gelagerte Orchestermuschel und ihr Sockel wurden durch die Flut ebenfalls beschädigt. Hier ist unter Einbeziehung der Unteren Denkmalbehörde zu klären, ob eine Sanierung noch möglich ist. Schließlich soll in der Oberstraße noch eine Sanierung und mögliche Erweiterung des Parkplatzes umgesetzt werden, sofern dies im Gesamtkonzept als sinnvoll betrachtet wird.

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