„Masterplan“ der Stadt Noch mehr Strahlkraft für das Ahrufer

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler verabschiedet einen Masterplan für eine erlebnisreiche Flusslandschaft: unter anderem soll es danach mehr Retentionsflächen geben, die Rad- und Fußwege sollen in den Böschungsbereich hinein verlegt und der Gewässerquerschnitt vergrößert werden.

 Noch ist er an vielen Stellen beschädigt oder sogar ganz verschwunden: Der Ahrtal-Radweg entlang des Nordufers der Ahr. Künftig soll die mindestens 3,50 Meter breite Trasse bis auf die Bereiche der Stadtufer Ahrweilers und Bad Neuenahrs in Asphalt ausgeführt, im Gegenverkehr befahrbar sein und durchgängig beleuchtet werden.

Noch ist er an vielen Stellen beschädigt oder sogar ganz verschwunden: Der Ahrtal-Radweg entlang des Nordufers der Ahr. Künftig soll die mindestens 3,50 Meter breite Trasse bis auf die Bereiche der Stadtufer Ahrweilers und Bad Neuenahrs in Asphalt ausgeführt, im Gegenverkehr befahrbar sein und durchgängig beleuchtet werden.

Foto: ahr-foto

Die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat nun einen einstimmig vom Stadtrat verabschiedeten Masterplan, mit dem die künftigen Grundzüge der Ahr-Ufergestaltung festgelegt werden. Danach soll es mehr Retentionsflächen geben, die Rad- und Fußwege sollen in den Böschungsbereich hinein verlegt, der Gewässerquerschnitt soll vergrößert werden. Bereits im Haupt- und Finanzausschuss war der sich von Walporzheim bis Lohrsdorf erstreckende Plan vorgestellt worden und auf einhellige Zustimmung gestoßen (der GA berichtete). Nun zog der Stadtrat als entscheidendes Gremium nach. „Wir sind uns sicher, dass wir so den Hochwasserschutz in unserem Tal deutlich verbessern können“, meinte CDU-Fraktionschef Christoph Kniel. Davon werde beispielsweise der „Unterlieger“ – die Stadt Sinzig – profitieren. Allerdings hoffe und erwarte man nun auch, dass „Oberlieger“ wie die Verbandsgemeinde Altenahr „Gleichwertiges unternehmen“. Kniel: „Denn nur gemeinsam ist eine wirkliche Schutzverbesserung zu schaffen.“

Die Berliner Landschaftsarchitekten des „Atelier Loidl“ waren mit einer konzeptionellen Planung zur Wiederherstellung des Ahrufers und der angrenzenden Park- und Grünflächen in Form eines Masterplans beauftragt worden. Workshops und Abstimmungsgespräche unter Beteiligung aller relevanten Behörden wie der SGD Nord, der ADD und der unteren Wasserschutz- und Naturschutzbehörde des Kreises Ahrweiler fanden statt. „Das Leitbild und Regelwerk im Masterplan soll die Ausgangslage für die weitere Diskussion über die künftige Entwicklung der öffentlichen Freiräume entlang der Ahr in Bad Neuenahr-Ahrweiler bilden“, erklärte Bürgermeister Guido Orthen (CDU). Der Plan fungiere als „Leitplanke“.

Vorhandenen Park- und Grünflächen sollen als Retentionsflächen dienen

Mit dem Vorschlag, den Ahrquerschnitt an verschiedenen Stellen zu vergrößern, wird das Ziel verfolgt, zukünftig auch eine gegenüber dem Hochwasser im Jahr 2016 erhöhte Wassermenge möglichst schadlos durch das Stadtgebiet durchzuleiten. Die vorhandenen Park- und Grünflächen sind im Konzept als Retentionsflächen eingebunden. Orthen: „Hierbei sollen Bereiche in den Park- und Grünflächen soweit abgesenkt werden, dass die ursprüngliche Nutzung durchgehend möglich ist, im Hochwasserfall diese aber zusätzlich geeignet sind, Wasser zurück zu halten.“

Grundsätzlich sei beabsichtigt, ein attraktives Naherholungsband von überregionaler Strahlkraft mit einer erlebnisreichen Flusslandschaft zu schaffen.

Große Bedeutung kommt auch den künftigen Radwegen zu: Der Ahrtal-Radweg ist über weite Strecken parallel des Nordufers geführt. Die mindestens 3,50 Meter breite Trasse soll bis auf die Bereiche der Stadtufer Ahrweilers und Bad Neuenahrs in Asphalt ausgeführt, im Gegenverkehr befahrbar sein und durchgängig beleuchtet werden. Entlang des Südufers leitet der Parkuferweg in einer langsameren Geschwindigkeit Spaziergänger durch die neuen wie historischen Parks zum Wasser. „Mit den beiden Wegequalitäten knüpft sich ein komfortabel zu begehendes Netz, das barrierefrei und gut beschattet durch die Auenlandschaft leitet“, heißt es im Masterplan.

Werner Kasel (SPD) sprach von einer „sehr ambitionierten Ideensammlung“ und einer „Grundlagenplanung, die sich sehen lassen kann“. Die wesentliche Basis sei entwickelt „und wir sollten mutig genug sein, sie aufzugreifen“. FWG, Grüne, AFD und FDP sowie Linke konnten den in der Sitzung ausführlich präsentierten Masterplan ebenfalls nur befürworten. „“Die gesamte Ahr erlebbarer zu machen, halten wir ohnehin für überfällig“, meinte Gregor Sebastian von der FWG. Die Liberalen unterstrichen, dass künftige Hochwasser in ihren Auswirkungen abgemildert und die Sicherheit der Bürger erhöht werden könne, so FDP-Vorsitzender David Jacobs.

Bei aller Einmütigkeit, Harmonie und Eintracht sah sich Bürgermeister Orthen dann allerdings doch veranlasst, deutlich zu machen, dass die Umsetzung des Masterplanes viel Zeit in Anspruch nehmen werde: „Das ist nicht in einem halben Jahr erledigt. Das kann nicht schnell gehen“, betonte das Stadtoberhaupt.

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