Erstes Hutenfest in Ahrweiler Nur Positives aus der Oberhut erlaubt

Ahrweiler · Hutenmeister verbietet negative Blicke auf die Vergangenheit. Bürgermeister Guido Orthen fallen viele Stichworte zu Ahrweiler ein

Ahrweiler Oberhutenfest mit (v.l.n.r.): Heiner Fuhs, Armin von Ameln, Guido Orthen, Peter Krämer und Ferdi Heuwagen.

Ahrweiler Oberhutenfest mit (v.l.n.r.): Heiner Fuhs, Armin von Ameln, Guido Orthen, Peter Krämer und Ferdi Heuwagen.

Foto: AHR-FOTO

„Huten“ nennen sich die vier Quartiere der Ahrweiler Innenstadt seit Jahrhunderten, Mittelpunkte bilden die sternförmig zum Marktplatz führenden Straßen gleichen Namens, aber auch die Hutengemeinschaften und die jeweiligen Junggesellenvereine. Waren die Aufgaben der Hutengemeinschaften früher vielfältig, steht aktuell die Seniorenbetreuung ganz oben auf der Agenda. Und das feiern der Hutenfeste. Jede Hut hat ihre Schutzheilige, zu deren Patronatsfest besagtes Fest gefeiert wird – wenn es denn geht. Zu Ehren der Heiligen Ursula kam man am Samstag in der Oberhut zusammen.

Was zuletzt im mittlerweile abgerissenen Saal des Zunfthauses gefeiert wurde, fand nun im Ahrweiler Winzerverein statt. Dort kamen rund 100 Gäste und Hutenbewohner zum Frühschoppen zusammen. Dabei machte Hutenmeister Heiner Fuhs schnell klar, dass sämtliche Redner auf alle negativen Rückschauen, vor allem Corona und die Flut, in ihren Reden verzichten sollten. Man wolle ein fröhliches und positives Fest feiern. Daher war Fuhs auch froh, dass es mit der traditionellen morgendlichen Festmesse nichts wurde, denn „der längere Anblick der Laurentiuskirche von innen zieht einen auch irgendwie runter.“ Auch Fuhs hatte in seiner Begrüßung nur auf die jüngsten Restaurierungen von Obertor, Deo-Kapelle und dem Backes der Oberhut hingewiesen. Chronist Armin von Ameln betonte immer wieder den Zusammenhalt in der Hut über alle Altersschichten hinweg und freute sich, dass mit Lena Körtgen wieder ein „Ovvehöde Mädche“ Burgundia von Ahrweiler ist.

Orthen: Nur die Niederhutstraße muss komplett neu errichtet werden

Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen war explizit von der Verkündung negativer Aspekte in seiner Rede ausgeschlossen, aber auch er fand den entsprechenden Bogen. Für viel Freude sorgte die aktuelle Meldung, dass außer der Niederhutstraße keine Straße in der Altstadt komplett neu errichtet werden müsse, der Kanal habe die Flutkatastrophe besser als befürchtet überstanden. Orthen brachte die aktuell vier großen Punkte für Ahrweiler auf den Punkt. Neben der Kanalsanierung sind das die dauerhafte Herstellung der öffentlichen Flächen in der Altstadt, der mehrere Jahre andauernde Aufbau des Ahrtorfriedhofs und der möglichst rasche Ersatzneubau des Gerätehauses der Ahrweiler Feuerwehr, wahrscheinlich an der Ramersbacher Straße und damit auf der Südseite der Ahr. Der Bürgermeister sprach von der neuen Karl-von-Ehrenwall-Allee, an der ab 2023 rund 20 Monate gebaut werde. Ähnlich lange werde auch die komplexe Sanierung der Markt-Tiefgarage dauern, provisorisch plane die Stadt daher Querparktaschen auf dem Grünstreifen an der Friedrichstraße.

Als stellvertretender Ortsvorsteher blickte Ferdi Heuwagen auf das Entstehen der Schaubilder zum Martinsfest in den 1950er Jahren zurück, an denen sein Vater Ernst nicht unerheblichen Anteil hatte.

60 Jahre ist es her, dass Maritta Schmitz, damals als Maritta Heinzen, Deutsche Weinkönigin wurde. „Jede Weinprobe habe ich mit einem Ahrwein gestartet“, erzählte sie von einer tollen Regentschaft. Vertreter der Schützengesellschaften, der Junggesellen und der Karnevalisten brachten Grußworte, der Heimatverein überraschte mit einer Spende von 1 600 Euro.

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