Benefizkonzert für 450 Kreisstädter Paveier verbreiten Weihnachtsstimmung

Bad Neuenahr · Die Band „Paveier“ sorgt mit Verstärkung für Feststimmung im Bad Neuenahrer Kurpark. Für Frontmann Sven Welter und sein Team ist der Auftritt eine Herzensangelegenheit. Flutopfer kommen kostenlos in Genuss des Bühnenprogramms.

 Sorgen für eine zünftige Kölsche Weihnacht in Bad Neuenahr: Paveier und Freunde.

Sorgen für eine zünftige Kölsche Weihnacht in Bad Neuenahr: Paveier und Freunde.

Foto: Frank Homann

Das Jahr neigt sich dem Ende, Weihnachten steht vor der Tür und der Kalender wird jeden Tag dünner. So besang es die Kölner Band „Paveier“ im typisch rheinischen Dialekt im Veranstaltungszelt im Bad Neuenahrer Kurpark. Die Musiker, die eigentlich für närrische Stimmungs- und Karnevalsmusik bekannt sind, gehen alljährlich in den vorweihnachtlichen Tagen mit besinnlichen Konzerten der „Kölschen Weihnacht“ auf Tournee.

Bad Neuenahr ist einer der dabei immer wieder besuchten Orte. „In diesem Jahr es für uns eine Herzensangelegenheit, hierher zu kommen“, machte Frontmann Sven Welter gleich zu Beginn des Konzerts klar. Denn nach der Flut hatte die Kölner Band eingeladen. Der Eintritt war frei, ein Ticket konnte sich holen, wer über eine Betroffenheitsbescheinigung verfügte. 450 Kreisstadtbürger nutzten die Chance, um sich die Paveier anzuschauen. Manch einer von ihnen hätte sich sicherlich einen der großen „Fastelovendhits“ gewünscht, doch von einer „Leev Marie“ war im Kurpark nichts zu hören.

Kölner Band bringt Verstärkung mit

Stattdessen ging es besinnlich zu, „Nit alle Engel hann Flüjel“ oder „Alles weed jood“ waren Lieder, die auch schon Mal nachdenklich stimmten, zumal die Kölner Band auch zu vielen ihrer vorgetragenen Stücke eine kleine Geschichte erzählen konnte.

Es war aber nicht nur das Konzert der Kölner Band, dass die Menschen erlebten, denn nicht umsonst heißt es „Paveier und Freunde“. Zu den Freunden zählten in diesem Jahr die junge Band „Kempes Finest“. Nici Kempermann als energiegeladene Frontfrau kam ebenfalls besinnlich daher, „Bring mich noh Hus“ hauchte sie ins Mikrofon, ehe Kempes Finest mit „Wemmer hät soll m'r jevve“ einem Lied aus der Feder des 2011 verstorbenen Hans Knipp ein modernes Gewand verliehen.

Hatte man bei den Paveier-Songs immer das Gefühl, dass es sich um weihnachtliche Klänge mit einem mehr oder weniger starken Augenzwinkern in Richtung der eigentlichen Musik der Karnevalsband handelte, wurde es beim Auftritt der Sopranistin Constanze Störk so richtig feierlich. Sie sang neben „Stille Nacht“ auch das „Ave Maria“ von Schubert, zwei Lieder, die im Publikum für erste „Zugabe“-Rufe sorgten. Manch einer erhob sich, um der Sängerin vom Bodensee für ihren Kurzvorstellung zu applaudieren.

Kein alltägliches Programm

So richtig karnevalistisch wurde es dann spätestens mit dem Auftritt des „Sitzungspräsidenten“ Volker Weininger, der in seiner Paraderolle vom dienstäglichen Kegeln mit seinem Drei-Personen-Kegelclub berichtete und dabei in seiner typischen Art vom ausufernden Alkoholgenuss erzählte. Der ging soweit, dass Kegelbruder Hermann anschließend am Zaun stand, um mit einem Büschel Gras in der Hand einen Rasenroboter anzulocken. „Und der kam auch noch“, sorgte Weininger für großes Gelächter im Publikum, dass an diesem Abend einfach mal vom Alltag in der von der Flut so gezeichneten Stadt Abstand nehmen sollte. Das schafften die „Paveier und Freunde“ mit ihrem fast dreistündigen Weihnachtsprogramm, dass seit Jahren zu den besten vorweihnachtlichen Abenden der „Kölschen Weihnacht“ zählt, auf jeden Fall.

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