Heimersheim nach der Flut Pfarrgarten soll Park für alle werden

Heimersheim · Der Heimersheimer Ortsbeirat wird den Hochwasserschutz wegen des großen Einwohnerinteresses in einer eigenen Sitzung beraten. Themen auf der Agenda waren die Wirtschaftswege, ein öffentlicher Park oder Hinweisschilder für Touristen.

Durch das Nadelöhr zwischen Heimersheim und Heppingen wurden beide Ortsteile in der Flutnacht schwer getroffen. Der Heimerheimer Ortsbeirat setzt nun für die Bürger einen eignen Termin für das Thema „Hochwasserschutz“ an.

Durch das Nadelöhr zwischen Heimersheim und Heppingen wurden beide Ortsteile in der Flutnacht schwer getroffen. Der Heimerheimer Ortsbeirat setzt nun für die Bürger einen eignen Termin für das Thema „Hochwasserschutz“ an.

Foto: ahr-foto

Der künftige Hochwasserschutz soll im Bad Neuenahr-Ahrweiler Ortsteil Heimersheim so breiten Raum einnehmen, dass der Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschloss, diesem Beratungspunkt lieber doch eine eigene Sitzung zu widmen. Und das nicht im inmitten des Ortes gelegenen Hotel-Restaurant Zum Stern, sondern in der geräumigen Landskroner Festhalle, die dem zu erwartenden Bürgerandrang mit dem dort vorhandenen Platz gewachsen sei. „Sonst haben wir hier Land unter“, meinte Ortsvorsteher Jürgen Saeß vieldeutig mit Blick auf die im aktuellen Sitzungsraum vorhandenen rund 40 Sitzplätze. Wann das Thema im 3.000 Einwohner-Dorf behandelt wird, steht noch nicht fest. Vorerst nahm der Ortsbeirat die Beratungen einmütig von der Tagesordnung. Es gab auch so genug Diskussionsbedarf.

Heimersheim war von der Flutwelle hart getroffen worden. Gerade im Uferbereich in Richtung zur Nachbarkommune Heppingen hat die Ahr sehr wenig Platz. Das Flussbett ist eingezwängt zwischen den Gleisen der Ahrtalbahn und der eigentlich vierspurigen Bundesstraße 266. Zwei Fahrspuren waren von den Wassermassen ebenso einfach weggerissen worden wie die Schienen der Bahn. 450 Kubikmeter Wasser passen pro Sekunde durch das zwischen Heimersheim und Heppingen liegende Nadelöhr – in der Katastrophennacht presste sich nach Rückstauungen die dreifache Menge durch diesen Flaschenhals und richtete gewaltigen Schaden an.

30 neuralgische Punkte für eine bessere Hochwasservorsorge identifiziert

So ganz ohne die Hochwasser-Vorsorge kam man in der Sitzung des Ortsbeirates dann aber nicht aus: So soll die Unterhaltung und Pflege der Feld- und Wirtschaftswege in Heimersheim und Ehlingen verbessert und digital begleitet werden. Bekanntlich wurden große Wassermengen über diese Wege in das Dorf geschwemmt. Eine eigens eingesetzte Arbeitsgruppe hatte 30 neuralgische Punkte gefunden, an denen bessere Hochwasservorsorge betrieben werden könnte, die mit Hilfe eines digitalen Unterhaltungskonzeptes überwacht werden könne. Ortsvorsteher Saeß: „Der Zustand der Oberfläche und das Gefälle der Wirtschaftswege in den Außengebieten von Heimersheim ist maßgeblich verantwortlich für das Schadensausmaß bei Starkregen.“ Maßnahmen fordert der Ortsbeirat auch für das Idienbachtal: Es sei dringend erforderlich, Regenrückhaltemaßnahmen zu ergreifen, befand der Ortsbeirat, der sich ansonsten mit dem Haushaltsplan für das kommende Jahr befasste.

Gerne sähe es der Ortsbeirat, wenn aus dem derzeit verwaisten Pfarrgarten ein kleiner, öffentlich zugänglicher Park würde. Als Ort der Begegnung und der Erholung, als „Garten für alle“. Somit empfahl das Ortsgremium dem Stadtrat, entsprechende Finanzmittel hierfür im Haushaltsplan vorzusehen. Die weiteren Empfehlungen: Im Bereich der ehemaligen „Jungenschule“ sollen öffentliche Toiletten entstehen, an der Empore der Landskroner Festhalle könnte eine zusätzliche, nahezu einhundert Quadratmeter große Raumfläche für Sitzungen und Treffen nutzbar gemacht werden, im Dorf wären sowohl für E-Bikes als natürlich auch für E-Autos Ladesäulen wünschenswert. Zudem sähe es der Ortsbeirat gerne, wenn am von Wanderern stark frequentierten Ahrsteig Hinweisschilder angebracht würden, die auf Sehenswürdigkeiten des Ortes und das dortige Gastroangebot aufmerksam machen.

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