Ausrichtung für 2030 geplant Bürgermeister hoffen auf Landesgartenschau im Ahrtal

Kreis Ahrweiler · Mehrere Kommunen im Ahrtal wollen 2030 die Landesgartenschau ausrichten. Die Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig hoffen auf einen Lichtblick für die von der Flut betroffene Region.

 DIe Bürgermeister aus dem Ahrtal hoffen, dass die Landesgartenschau 2030 bei ihnen stattfindet.

DIe Bürgermeister aus dem Ahrtal hoffen, dass die Landesgartenschau 2030 bei ihnen stattfindet.

Foto: Silas Stein

Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig und vermutlich auch die zu den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr an der Ahr liegenden Orte wollen gemeinsam eine Landesgartenschau im Jahr 2030 ausrichten. Dies teilten der Bürgermeister der Kreisstadt, Guido Orthen, sowie Andreas Geron für die Stadt Sinzig mit. Gespräche mit den Kommunalvertretern an der Mittelahr seien bislang vielversprechend gewesen, sodass in acht Jahren eine große Schau präsentiert werden könne, die sich von der Landesgrenze bis hin zur Ahrmündung erstrecke.

„Es soll ein Impuls für die Zukunft sein, wir müssen nicht heute oder morgen mit den konkreten Planungen beginnen“, sagte Orthen im Bad Neuenahrer Rathaus. Geron stimmte ihm zu. Die von der Flutkatastrophe im Tal betroffenen Menschen und die Gemeinden benötigten „ein Ziel, einen Lichtblick“. Das soll die Landesgartenschau sein. Bis 2030 soll der Neuaufbau des Tals somit zumindest weitgehend abgeschlossen sein und Modellcharakter haben.

Landesregierung entscheidet über Landesgartenschau

Über den Austragungsort entscheidet die Landesregierung in Mainz. Die dürfte für das Vorhaben der Ahrkommunen sehr empfänglich sein: Bereits unmittelbar nach der Flut riet die Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP), sich erneut zu bewerben. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagte die Ministerin damals.

 Eigentlich sollte die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Jahr 2022 Gastgeber der Schau sein. Zeitverschiebungen und die Flut, bei der alle Parks und Grünflächen nahe der Ahr komplett zerstört worden waren, machten diesen Plan jedoch zunichte, obwohl zahlreiche Projekte bereits umgesetzt oder kurz vor der Fertigstellung waren.

Bürgermeister hat eine „Dauergartenschau“ im Blick

„Wir sind bereits seit einiger Zeit mit unserer Nachbarstadt Sinzig in Kontakt“, sagte Guido Orthen. Die Solidarität der Menschen untereinander sei stark gewachsen, die Kommunen seien eng zusammengerückt. Dies seien Voraussetzungen für eine gemeinsame erfolgreiche Landesgartenschau 2030. Bis dahin solle die „Transformation der Kreisstadt abgeschlossen sein“, so der Bürgermeister.

Nicht nur die größte Stadt an der Ahr soll wieder bunt werden, auch „die am blauen Band des Flusses gelegenen Kommunen“. Zwar gebe es dort noch keine abschließende Meinungsbildung, doch man habe sich „sehr offen für unsere Idee gezeigt“, unterstrich Orthen. Und Geron ergänzte: „Die Veranstaltungsorte sollen wie bei einer Perlenkette aneinandergereiht werden.“ Dabei soll aufgezeigt werden, wie ein Mittelgebirgsfluss und seine Uferlandschaften ökologisch hochwertig neugestaltet worden seien. „Das wird quasi eine Dauergartenschau“, meinte Orthen.

Aufwendige Bauten sind für die Landesgartenschau nicht geplant

Auf aufwendige Bauten und große Investitionen wolle man verzichten, da sie zu einem großen Teil ja bereits im dem Land zugeleiteten Maßnahmenkatalog enthalten seien, deren Umsetzungen und Finanzierungen aus dem Wiederaufbaufonds erfolgen sollen. Das schließe nicht aus, dass es Veranstaltungsflächen und besondere Angebote geben werde. Zunächst gehe es darum, das Ahrtal wieder so neu aufzubauen, dass eine Modellregion entstehe – mit neuen Wanderwegen, einem mit einer elektrifizierten Ahrtalbahn stark verbesserten ÖPNV und dem Einsatz modernster Technik bei Straßen-, Sportplatz und Parkbeleuchtungen. Geron: „Die Menschen sollen Lust darauf bekommen, das Ahrtal als Tourismusdestination neu zu entdecken.“

 Andreas Geron, Bürgermeister von Sinzig (links), und Guido Orthen, Rathauschef in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wollen 2030 die Landesgartenschau ausrichten.

Andreas Geron, Bürgermeister von Sinzig (links), und Guido Orthen, Rathauschef in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wollen 2030 die Landesgartenschau ausrichten.

Foto: Martin Gausmann

Ein eigenes Bewerbungskonzept habe man nicht in petto, erklärten die beiden Bürgermeister. „Wir wollen jetzt erst einmal unsere Idee in den Mainzer Ministerien platzieren“, sagte Orthen. „Nicht jede Blumenzwiebel kann jetzt schon geplant werden.“ Vielmehr gehe es auch darum, aufzuzeigen, wie der Mensch flutangepasst am Fluss baue und lebe. Eine gemeinsam veranstaltete und getragene Landesgartenschau 2030 könne ein „Zeichen der Hoffnung“ sein und schaffe ein Mehr an Lebensqualität für die Menschen in dieser geschundenen Region. Orthen: „Wir wollen wieder aufblühen.“

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