Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler Planungen für Hängeseilbrücke im Adenbachtal wackeln

Ahrweiler · Es war eine schöne Idee: eine Hängeseilbrücke im Ahrweiler Adenbachtal. Doch das Projekt wird aus Kostengründen zurückgestellt. Eigentlich sollte es zur Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler fertig sein.

 165 Meter lang sollte die geplante Hängeseilbrücke im Adenbachtal werden. Nun wird das Projekt geschoben.

165 Meter lang sollte die geplante Hängeseilbrücke im Adenbachtal werden. Nun wird das Projekt geschoben.

Foto: Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Eigentlich sollte sie ein kleiner Magnet für die Landesgartenschau werden: eine Hängeseilbrücke im Ahrweiler Adenbachtal, die zwei Punkte auf kürzester Strecke verbindet und zugleich eine schöne Aussicht bietet, wie die Stadt seinerzeit selbst erklärte. Sie sollte eine neue Sehenswürdigkeit für Touristen der Region sein. Daraus wird zumindest vorerst nichts: Die Brücke wackelt derzeit gewaltig. Der Ortsbeirat in Ahrweiler plädierte nämlich dafür, das ambitionierte Projekt im Investitionsprogramm auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Damit zeichnet sich ab: Zur Laga 2022 wird es vermutlich keine Hängepartie in Ahrweiler geben.

Die Stadtverwaltung will sich da allerdings noch nicht festlegen: „Die Entscheidung, ob und gegebenenfalls welche Projekte im Bedarfsfalle gestrichen oder verschoben werden, muss letztendlich im Stadtrat getroffen werden.“

Im Herbst 2017 hatte der Stadtrat aufgrund eines Antrags der CDU die Verwaltung beauftragt, die Machbarkeit einer Hängeseilbrücke im Adenbachtal zu prüfen. Die entsprechenden Ergebnisse wurden dann in einer Ratssitzung im April 2019 vorgestellt und dabei die Ermittlung und Einstellung weiterer Planungsmittel für den Haushalt 2020 auf den Weg gebracht. „Auf dieser Basis laufen für das Vorhaben aktuell die natur- und artenschutzfachlichen Gutachten“, erklärte die Stadt auf GA-Anfrage.

850.000 Euro eingeplant

Das gesamte Projekt ist zunächst nach wie vor mit rund 850.000 Euro im Etat der Stadt veranschlagt. Eine teilweise Refinanzierung könnte durch Fördermittel oder alternativ über Eintrittsgelder erfolgen, rechnete die Stadtverwaltung vor. Hierzu müssten dann allerdings im weiteren Planungsfortschritt noch Entscheidungen durch die städtischen Gremien getroffen werden.

Die Haushaltslage der Kreisstadt hat sich jedoch inzwischen durch den massiven Einbruch von Gewerbesteuern und den gedrosselten Einnahmen aus den Anteilen aus der Einkommens- und Umsatzsteuer empfindlich verschlechtert. „In Zeiten einer schwierigen Haushaltslage, wie sie aktuell durch die Corona-Pandemie zweifelsfrei gegeben ist, müssen Investitionsvorhaben stets überprüft werden“, hieß es aus dem Rathaus.

Ortsbeirat will Verschiebung mittragen

Der unter Leitung von Ortsvorsteher Peter Krämer tagende Ortsbeirat in Ahrweiler hat daher im Rahmen seiner Beratungen zum Nachtragshaushalt 2020 und zum Haushalt 2021 beschlossen, dass er zwar das Projekt als „nachhaltig“ erachte und auf Dauer realisiert sehen möchte, er aber eine zeitliche Verschiebung mittragen könnte.

„Dies zeugt von gesamtstädtischer Verantwortung“, meinte Erster Beigeordneter Peter Diewald, selbst einst Ortsvorsteher in Ahrweiler. Dieses Handeln „abseits von jedwedem Kirchturmdenken“ verdiene Respekt und erleichtere es den städtischen Gremien, „sich im Bedarfsfalle intensiver mit der Überlegung einer Verschiebung zu befassen“.

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