Wohlfühloase statt Betonwüste Platz an der Linde in Bad Neuenahr bekommt einen temporären kleinen Park

Bad Neuenahr · Jetzt soll es schnell gehen: Bereits zu Ostern soll der zentral gelegene Platz an der Linde in Bad Neuenahr – wenn auch nur provisorisch – zumindest in weiten Teilen zu einer grünen Wohlfühl-Oase werden.

 Aktuell wird er vorwiegend als Parkplatzfläche genutzt: der Platz an der Linde in Bad Neuenahr. Das soll sich mit einem Pop-Up-Park bald ändern.

Aktuell wird er vorwiegend als Parkplatzfläche genutzt: der Platz an der Linde in Bad Neuenahr. Das soll sich mit einem Pop-Up-Park bald ändern.

Foto: ahr-foto

Mit „temporären Lösungen“, mit einer sogenannten „Pop-up-Grünanlage“. Die große, aus grauen Pflastersteinen, wenigen Bäumen, einem Brunnen sowie einigen Bänken bestehende Fläche in der Innenstadt war in der Flutnacht völlig zerstört worden. Der Brunnen wurde in seine Einzelteile zerlegt, die Pflastersteine aus ihrem Bett gehoben, die Schaufenster der Geschäfte von den Wassermassen eingedrückt, Autos wurden auf den Platz gespült und türmten sich an der vorhandenen östlichen Bebauung auf. Notdürftig wurde der inmitten der Fußgängerzone gelegene zentrale Innenstadt-Platz inzwischen geflickt, der Brunnen wieder zusammengesetzt.

Seither dient die asphaltierte Fläche Handwerkern, die in den verwüsteten Einzelhandelsgeschäften, Restaurants und Gaststätten tätig sind, um die Ladenlokale wieder auf Vordermann zu bringen, als Parkplatz. Auch Besucher der Stadt haben den zentralen Ort als Abstellmöglichkeit für ihr Auto entdeckt. Ohnehin kann man derzeit nicht mehr von einer Fußgängerzone sprechen. Ob Poststraße oder Kreuzstraße: Die beiden zum Platz führenden Wege sind zu gerne genutzten Straßen geworden. „Nicht nur dass man hier in der Fußgängerzone gar nicht lang fahren darf. Oft fahren diejenigen, die das Verbot missachten, auch viel zu schnell“, meinte ein älterer Herr aus Bad Neuenahr, der zur jüngsten Sitzung des Ortsbeirates gekommen war, der sich unter der Leitung von Ortsvorsteher Richard Lindner mit der künftigen Gestaltung des Platzes beschäftigte.

Ausstehende Kanalarbeiten verhindern eine langfristige Neugestaltung

Bereits vor einigen Monaten hatte Lindner zu einem, „Ideen-Café“ an den Platz an der Linde eingeladen. Bürger konnten sich in einem ganztägigen Workshop einbringen und ihre Vorstellung von einer künftigen Gestaltung des tristen Platzes vortragen (der GA berichtete). Der Wiederaufbau des Brunnens war ein Anliegen der Bürger. Vor allem aber – so die vorherrschende Meinung – soll die triste graue, schattenlose Pflastersteinfläche verschwinden: Man will mehr Grün und man will im Sommer mehr Schatten. Und zwar möglichst bald. Das Problem: Sowohl die Poststraße als auch die Kreuzstraße müssen völlig neu hergerichtet werden. Das gilt auch für den sieben Meter im Erdreich liegenden Kanal. Bedeutet: Solange diese aufwendigen und vor allem zeitraubenden Arbeiten nicht in Angriff genommen und beendet sind, kann eine endgültige Platzgestaltung nicht umgesetzt werden. „Geben wir uns keinen Illusionen hin und machen wir uns nichts vor: Das wird noch vier Jahre dauern. So lange wird es die temporäre Lösung geben müssen“, sagte Richard Lindner.

„Die dank des Engagements vieler Bürger, Gewerbetreibenden und Gästen unserer Stadt entstandenen Vorschläge können nun im Rahmen einer Pop-Up-Grünanlage umgesetzt werden“, meinte der Ortsvorsteher in der Ortsbeiratssitzung im Rathaus. Die Stadtverwaltung habe hierfür bereits grünes Licht gegeben, berichtete Lindner. Allerdings: Für provisorische Maßnahmen gibt es kein Geld aus dem Wiederaufbaufonds. Mit Geld- und Sachspenden glaubt Lindner, der Tristesse auf dem Platz begegnen zu können. Davon soll eine „mobile Grünanlage“ gekauft werden. Verschiebbare Bäume beispielsweise. Lindner und sein Vertreter David Bongart sprachen von einem „Pop-up-Garten“. Dies in Anlehnung an die „Pop-up-Malls“, die der Einzelhandel im Zusammenwirken mit der Stadt auf den Moses-Parkplatz und an der Ahrweiler Stadtmauer nutzte: Die Geschäfte wurden vorübergehend notdürftig in einer doppelstöckigen Halle untergebracht. Nun also soll es einen provisorischen Mini-Park geben. Lindner: „Die Arbeiten für die Wiederbelebung des zentralen Platzes an der Linde beginnen in Kürze, bereits zu Ostern soll der Platz wieder eine Oase des Wohlfühlens sein.“

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