Digitalisierung der Schulen Schüler in Bornheim bekommen iPads

Bornheim · Der Schulausschuss beschließt einstimmig den Medienentwicklunsplan bis 2025. Demnach bekommen die Bornheimer Schulen digitale Ausrüstung für Millionen Euro.

 In Bornheimer Schulen sollen mehr Tablets in den Unterricht einziehen. (Symbolbild)

In Bornheimer Schulen sollen mehr Tablets in den Unterricht einziehen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Britta Pedersen

Zäh haben die Mitglieder um den neuen Medienentwicklungsplan 2021-2025 (MEP) im Schulausschuss gerungen. Doch nach fast dreistündiger Diskussion votierte die Politik einstimmig für einen Kompromissvorschlag der Vorsitzenden Gabriele Kretschmer unter Einbeziehung des Antrags der Grünen. Um ihre zwölf Schulen digital auf den neuesten Stand zu bringen, soll die Stadt demnach in den nächsten Jahren 4,2 Millionen Euro für Anschaffungen und laufende Kosten in die Hand nehmen. Zusätzliche 1,55 Millionen Euro gibt es aus dem Fördertopf des Digitalpaktes Schule NRW.

Die endgültige Entscheidung fällt am 16. Dezember im Rat. Doch der Plan steht: Schon im kommenden Jahr sollen Grund- und weiterführende Schulen 492 Tablets erhalten. Dann würden jeweils drei Schüler über ein mobiles Gerät verfügen können. Das Ergebnis entsprach nicht der Wunschvorstellung der Fraktionen. Denn, und da waren sich die Kommunalpolitiker einig, Ziel müsse ein Gerät pro Schüler sein. Wie dieses erreicht werden könne, soll im nächsten Jahr an einem Runden Tisch mit Vertretern aus Verwaltung und Schulen sowie Experten diskutiert werden.

Förderanträge müssen raus

Mit der Entscheidung des Schulausschusses könne aber die Verwaltung in den Prozess der Beschaffung gehen und noch zwei Förderanträge stellen, die bis Ende Dezember raus müssen, zeigte sich Alexander Sturm als Abteilungsleiter Schule zufrieden. Aus dem Topf des Digitalpaktes werden nämlich drei verschiedene Bereiche ganz oder teilweise finanziert. 300.000 Euro fließen in den Kauf der Tablets (25.000 Euro pro Schule). Außerdem stehen die Aufstockung mit Beamern und Monitoren für 375.000 Euro sowie der Ausbau der IT-Grundstruktur an der Heinrich-Böll-Gesamtschule, Thomas-von-Quentel-Grundschule, der Europaschule und dem Alexander-vom-Humboldt-Gymnasium für 700.000 Euro auf der Agenda. Die Folgekosten für die bereits von Eltern selbst gekauften Geräte wird die Stadt übernehmen.

Schon in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Forderungen seitens der Politik und der Schulen, doch einen Verteilungsschlüssel der digitalen Endgeräte von 1:1 vorzuhalten. Für Bürgermeister Christoph Becker ist das aber nicht nur finanziell, sondern auch aus Umweltgründen aktuell nicht machbar: „Wenn alle Schüler Endgeräte erhalten sollen, dann erhöht das den CO2-Ausstoß erheblich. In Bornheim wollen wir bis 2045 klimaneutral sein. Dann muss klar sein, dass dieses Ziel mit jeder Entscheidung kompatibel sein muss. Dennoch ist uns die Digitalisierung und die Bildung unserer Schüler wichtig. Wir brauchen daher intelligente Lösungen. Diese müssen Teil eines Gesamtkonzeptes sein.“

1:3-Ausstattung ist der erste Schritt

Für Matthias Kabon (FDP) war die Vorlage der Verwaltung der einzig gangbare Weg, da man nicht wisse, ob die Infrastruktur ausreiche, um 600 Geräte gleichzeitig zu bewältigen. Markus Hochgartz (Grüne) hob hervor, dass die 1:1-Ausstattung die einzige Möglichkeit der Bildungsgerechtigkeit sei. Dem stimmten die meisten Fraktionen genauso zu wie Andrea Strunk-Klein, Leiterin der Sechtemer Wendelinus Grundschule. „Die 1:3-Regelung ist ein erster Schritt, um Ende des Jahres Fördergelder zu beantragen“, sagte sie. Charlotte von Canstein (CDU) machte deutlich, dass Unterstützung der Eltern und Schulen in der Eigenfinanzierung wichtig sei - wie laut Arnd Kuhn (Grüne) die Einbindung der Grundschulen in die Digitalisierung für den Übergang an die weiterführenden Schulen.

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