Wiederaufbau von Sportstätten Schwimmsport in Bad Neuenahr leidet unter Flut-Folgen

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Der Sportausschuss der Kreisstadt beschäftigt sich kommenden Donnerstag mit dem Wiederaufbau von Sportstätten nach der Flut. Im Fokus stehen Sporthallen, Sportplätze und die besonders prekäre Situation der Hallenbäder.

 Wiederaufbau nach der Flut: Sportstätten wie die Sporthalle in Bachem stehen bei der kommenden Sitzung des Sportausschusses in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Mittelpunkt.

Wiederaufbau nach der Flut: Sportstätten wie die Sporthalle in Bachem stehen bei der kommenden Sitzung des Sportausschusses in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Mittelpunkt.

Foto: Martin Gausmann

Am Donnerstag beschäftigt sich der Sportausschuss der Kreisstadt mit den Folgen der Flutkatastrophe und den Möglichkeiten des Neuaufbaus. Sieht man einmal von den Sportstätten in Heimersheim ab, so ist doch in den übrigen betroffenen Stadtteilen auch die sportliche Infrastruktur massiv beschädigt oder zerstört worden. Es wird Jahre dauern, bis Vereine, Schulen und sonstige Nutzer der Anlagen wieder Normalität vorfinden. Manch eine Anlage wie der Sportplatz in Walporzheim wird gar nicht mehr so aufgebaut werden, wie man es kannte. Nicht nur im Rathaus der Kreisstadt, sondern interkommunal wird nach neuen Lösungen gesucht, hierbei werden die betroffenen Kommunen vom Sportbund Rheinland unterstützt.

Kleinspielfeld im Apollinarisstadion

Vieles wird aber auch wieder aufgebaut werden. So befindet sich der Neuaufbau der städtischen Sporthallen an der Grundschule Ahrweiler, der Erich-Kästner-Realschule plus in Bachem und der Grundschule Bad Neuenahr in der konkreten Planung. Die Grundschulenhalle in Ahrweiler soll den Betrieb schon im Herbst 2022 wieder aufnehmen. Mindestens bis Ende 2023 wird es bei der Erich-Kästner-Realschule dauern, dort ist für den Übergang die Errichtung einer temporären Dreifeld-Sporthalle geplant.

Der Aufbau des Apollinarisstadions ist ebenfalls in der Planung. Konkret soll möglichst bis zum Herbst der Mittelplatz wiederhergestellt werden, der Hauptplatz soll dann folgen. Die Sanierung des Fußball-Kunstrasenplatzes soll erfolgen, wenn die derzeit doch aufgebauten Wohncontainer nicht mehr benötigt werden. Zudem plant der Ahrweiler Ballspielclub (ABC) derzeit mit Unterstützung des Deutschen Fußball-Bundes eigenverantwortlich die Errichtung eines zusätzlichen Kleinspielfeldes im Apollinarisstadion.

Debatte um Neubau „Sportplatzes West“

Während der Sportplatzbereich in Walporzheim wohl Retentionsraum für die Ahr weichen muss und dort allenfalls noch ein Bolzplatz entstehen kann, sieht es für die Plätze in Ahrweiler und Bachem besser aus. Hier ist es erforderlich, die Voraussetzungen zur Sicherstellung zumindest des Schulsportes zu ermöglichen, Mindestvoraussetzungen sind demnach Laufbahn, Weitsprunganlagen und ein kleineres Spielfeld. Im Rathaus denkt man nun über eine neue, größere Sportanlage im Westen der Stadt nach.

Diese könnte auf dem Gelände des Sportplatzes Bachem in Kombination mit einem Jugendspielfeld in Ahrweiler samt Leichtathletikanlagen entstehen. Alternative wäre aber auch der Neubau eines gemeinsamen „Sportplatzes West“ in Höhenlage. Ähnliche Überlegungen gibt es in den Nachbargemeinden wie Dernau. „Aus Sicht der Verwaltung wären auch durchaus interkommunale Lösungen über Gemeindegrenzen hinweg denkbar“, drückt es die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Sportausschuss aus.

Umfangreiche Hallenbad-Baumaßnahmen notwendig

Bezüglich der städtischen Tennisanlage im Lenné- und im Kaiser-Wilhelm-Park mit den bisher 13 Tennisplätzen und einem Jugendtennisspielfeld, die allesamt zerstört wurden, sollen nun zunächst sechs Plätze wiederhergestellt werden.

Schwer getroffen ist auch die Bädersituation. Aber zumindest in Ahrweiler ist Licht am Horizont erkennbar. Dort wird das verpachtete Freibad saniert und soll schon zur diesjährigen Saison wieder öffnen. Völlig offen ist die Zukunft der Bäder in Bad Neuenahr, wobei das Hallenbad im TWIN ohnehin in der Abrissphase ist. Nun wurden erste Überlegungen einer Zusammenlegung des TWIN mit den AhrThermen andiskutiert. Hier wartet man auf bereits beauftragte Gutachten, auf deren Grundlage dann weiter beraten werden kann. Eines ist aber jetzt schon klar: Schulen und die schwimmsporttreibenden Vereine werden auch vor dem Hintergrund von in jedem Fall umfangreich notwendigen Baumaßnahmen voraussichtlich längere Zeit auf ein städtisches Hallenbad verzichten müssen.

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