Sportstätten in Bad Neuenahr-Ahrweiler Sportler sind weiter auf Solidarität angewiesen
Bad Neuenahr-Ahrweiler. · In der Kreisstadt geht der Wiederaufbau der Sportstätten allmählich voran. Doch bislang ist erst einer von sechs Sportplätzen wiederhergestellt. So sind die weiteren Planungen.
Zweieinhalb Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ist auch der Sport noch arg gebeutelt. So ist in Bad Neuenahr-Ahrweiler gerade mal einer von sechs zerstörten Sportplätzen wieder aufgebaut. Im Sportausschuss gab Nadine Wenigmann aus der Verwaltung jetzt einen Überblick über den Stand der Dinge.
Beim Blick auf die Sporthallen zeigt sich: die Grundschulen in Ahrweiler und Bad Neuenahr verfügen bereits über fertiggestellte Sporthallen mit neuester Technik. Ganz anders die Situation bei der Erich-Kästner-Realschule plus in Bachem. Hier läuft gerade erst die Planung. Für Heizung, Nachrichtentechnik und Sanitär sollen die Aufträge in diesem Jahr vergeben werden. Gleich nebenan entsteht eine temporäre Sporthalle als Holzkonstruktion. Deren Eröffnung wird jedoch immer wieder verschoben, die Halle sehe aber ihrer Fertigstellung entgegen. Für den Hallensport müssen dennoch weiterhin Alternativen herhalten. Bürgerhäuser, der Ahrweiler Indoorspielplatz oder die gebührenpflichtige Anmietung der Sporthalle Calvarienberg stehen als Möglichkeiten bereit.
Jugendspielfelder werden breiter
Bei den Sportplätzen ist der Mittelplatz im Apollinarisstadion fertig. Kleine Änderungen zu ursprünglichen Planungen gibt es für die Sportplätze in Walporzheim und Ahrweiler, wo es künftig nur Jugendspielfelder mit LED-Beleuchtung geben wird. Diese werden fünf Meter breiter als bisher angedacht und lassen mit einer Netto-Spielfläche von 60 mal 45 Meter Spielbetrieb bis hoch zur D-Jugend zu. In Ahrweiler entsteht dazu eine Multifunktionsfläche, weiterhin eine Laufbahn und eine Sprunggrube für den Schulsport. Umgezogen ist dort die Boule-Anlage, die der TuS Ahrweiler hinter dem Blankartshof neu aufgebaut hat. In Walporzheim ist die Freiraumplanung rund um das Jugendspielfeld noch nicht abgeschlossen, hier muss neben dem Sport auch das Karnevalszelt Platz finden können. Zudem soll es im westlichsten Stadtteil noch eine weiteres Kleinspielfeld geben.
Eine Aufwertung zu einer zentralen Sportanlage für die westlichen Stadtteile wird der Sportplatz in Bachem erfahren. Dort soll ein Kunstrasenplatz entstehen, der umfangreiche Vorarbeiten mit sich bringt. Es mussten Boden- und Schallschutzgutachten erstellt werden, eine wasserrechtliche Ausnahmegenehmigung wurde beantragt. In Kürze kann der Förderantrag eingereicht werden.
Fußballteams müssen weit reisen
Bis alle Plätze spielbereit sind, bedarf es indes der weiteren Solidarität umliegender Gemeinden. Fussballteams reisen bis Mayen oder nach Nordrhein-Westfalen, um ihren Spiel- und Trainingsbetrieb durchführen zu können. Immerhin: am Ahrweiler Schwimmbad wird ein weiteres Kleinspielfeld errichtet werden. Für eben dieses Bad wird derzeit die Machbarkeit einer Traglufthalle geprüft, um dort auch im Winter schwimmen zu können. Während Ahr-Thermen und TWIN noch weit von einem Wiederaufbau oder Neubau entfernt sind, können Vereine das Schwimmbad im Calvarienberg gegen Aufwandsentschädigung nutzen. Die Klinik Tönisstein lädt zwei Mal in der Woche Vereine in ihr Schwimmbad ein.
Im auf drei Abschnitte gegliederten Wiederaufbau der Tennisanlagen in Lenné- und Kaiser-Wilhelm-Park läuft der Aufbau der ersten sechs von 14 Tennisplätze. Wieder am Start sind die Bogenschützen im Kaiser-Wilhelm-Park. Bis Sommer 2024 soll der Skatepark am Apollinarisstadion realisiert sein.