Neuer Turm auf dem Steinthalskopf Aussichtspunkt bei Ahrweiler wird erneuert

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Gerade in Pandemie-Zeiten sind die Aussichtstürme rund um Bad Neuenahr-Ahrweiler aus Sicht das Ahrtaltourismus von besonderer Bedeutung. Der Turm auf dem Steinthalskopf ist marode. Die Stadt will ihn bis zum Frühjahr 2022 erneuern und dafür rund 107.000 Euro ausgeben.

 Der Turm auf dem Steinthalskopf ist marode und nicht mehr zu retten. Der Aussichtspunkt soll erneuert werden.

Der Turm auf dem Steinthalskopf ist marode und nicht mehr zu retten. Der Aussichtspunkt soll erneuert werden.

Foto: Martin Gausmann

„Unsere Aussichtstürme sind ein teurer Spaß“, räumte Bürgermeister Guido Orthen in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Kreisstadt ein. Doch gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen seien die Aussichtstürme rund um die Kreisstadt aus Sicht das Ahrtaltourismus von besonderer Bedeutung. Sie hätten sich zu überaus beliebten Anlaufpunkten entwickelt, was ein Blick in die sozialen Medien beweise. Diese Einschätzung der Tourismusexperten machte es dem Gremium leicht, die dringend notwendige Sanierung des Aussichtsturmes Steinthalskopf für geschätzte 107.000 Euro auf den Weg zu bringen. Zudem soll auch der Alfred-Dahm-Turm repariert werden. Dafür liegt ein Angebot von 4900 Euro vor.

Erhebliche Schäden an der tragenden Holzkonstruktion

Bei der regelmäßigen Kontrolle des Aussichtsturms Steinthalskopf in der Nähe der Jacob-Rausch-Hütte oberhalb von Walporzheim seien im Sommer erhebliche Schäden an der tragenden Holzkonstruktion festgestellt worden, so Orthen. Daraufhin habe man den Turm sofort gesperrt. 

Ein Sachverständiger habe den maroden Aussichtsturm in Augenschein genommen. „Bei dem Ortstermin stellte der Sachverständige massive Schäden an der tragenden Holzkonstruktion durch holzzerstörende Pilze fest“, so Orthen. Diese Pilze, sogenannte Blättlinge, erzeugten eine Innenfäule in den Hölzern.

Demnach liege der Schädigungsgrad bei 70 bis 80 Prozent der tragenden Holzkonstruktion. Eine Instandsetzung sei nicht mehr praktikabel, sodass der Abbruch des Turmes empfohlen werde. Für die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise habe man den Ahrtaltourismus zur Bedeutung des Aussichtsturms befragt. Die Antwort lautete, aufgrund der Pandemie habe man in den vergangenen Monaten auch im Ahrtal deutliche Veränderungen im Tourismus gespürt.

„Nach dem ersten Lockdown wollten die Menschen raus in die Natur, was zu einer deutlichen Zunahme im Wandertourismus führte.“ Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen werde. Der Aussichtsturm liege an einem Knotenpunkt verschiedener Wanderwege und sei auch in Wanderkarten gekennzeichnet. „Aus touristischer Sicht hat der Aussichtsturm eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung, da er von Wandertouristen im Ahrtal genutzt und geschätzt wird“, so das Fazit des Ahrtaltourismus.

Daher halte die Stadt einen Neubau des Turmes für angezeigt, so Orthen. Die dafür notwendigen Mittel sollen im Haushalt 2021 eingestellt werden. Das Vergabeverfahren soll bereits eingeleitet werden. Die Ausführungsfristen sollen so gewählt werden, dass eine Fertigstellung zum 1. April 2022 gewährleistet sei.

Förderantrag an das Land

Parallel zum Ausschreibungsverfahren werde die Stadt unverzüglich einen Förderantrag an den Investitionsstock des Landes Rheinland-Pfalz stellen.

Wobei Gregor Sebastian (FWG) darum bat, in einem gleich die benachbarten Bäume zu kappen, damit auch in Zukunft noch eine Fernsicht gewährleistet sei.

Anders als beim Aussichtsturm Steinthalskopf stelle sich die Situation beim einige hundert Meter weiter westlich gelegenen Alfred-Dahm-Turm dar, der momentan ebenfalls gesperrt sei, sagte Orthen. Zwar sei auch dieser Turm in die Jahre gekommen, die Beschädigungen aber noch reparabel. Es liege ein Angebot über 4900 Euro vor, die aus laufenden Unterhaltungsmitteln noch in diesem Jahr finanziert werden könnten.

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