Anlaufstelle am Blankartshof Tourist-Info Ahrweiler wird zur Laga barrierefrei

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Für 115.000 Euro wird die Tourist-Information zur Landesgartenschau 2022 modernisiert. Dann wird in Ahrweiler mit 100.000 zusätzlichen Besuchern gerechnet.

 Die Tourist-Info am Blankartshof von außen. Zukünftig soll der Eingang barrierefrei sein.

Die Tourist-Info am Blankartshof von außen. Zukünftig soll der Eingang barrierefrei sein.

Foto: Martin Gausmann

Die Tourist-Information am Ahrweiler Blankartshof wird modernisiert und für die Landesgartenschau 2022 (LaGa) fit gemacht. Das beschloss der Haupt- und Finanzausschuss der Kreisstadt in seiner jüngsten Sitzung. Investiert werden sollen rund 115.000 Euro netto, dabei rechnet man im Rathaus mit einer mindestens 50-prozentigen Förderung aus dem Förderprogramm „Barrierefreier Tourismus in den Modellregionen“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (efre). Bad Neuenahr-Ahrweiler ist eine von zehn Modellregionen in Rheinland-Pfalz, die sich erfolgreich an dem Landeswettbewerb „Tourismus für Alle“ des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) beworben haben. Ziel ist es, die Barrierefreiheit im Tourismus nachhaltig in den Modellregionen zu implementieren und somit möglichst wenig Barrieren und viel Komfort für Menschen mit Behinderung oder Einschränkung zu schaffen. Mit der Umsetzung wurde der Ahrtal-Tourismus beauftragt.

Der Umbau der Tourist-Information Ahrweiler ist eine der Maßnahmen, die im Rahmen des Förderprogramms für die Kreisstadt beantragt wurden. Zwar stellte das Ministerium zwischenzeitlich die grundsätzliche Förderwürdigkeit dieser Maßnahme fest, aber die Gelder des Förderprogramms waren bereits ausgegeben. Also wurde die Investition im vergangenen Jahr zurückgestellt. Jetzt kam die Information, dass die EFRE-Verwaltungsbehörde mit zusätzlichen Mitteln für Rheinland-Pfalz rechnet. Die Bewilligungschancen des auf der Warteliste stehenden Antrags für Ahrweiler haben sich dadurch deutlich erhöht, wegen der Dringlichkeit der immer näher rückenden LaGa wurde nun ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn beantragt.

 Innen soll unter anderem der Thekenbereich verkleinert werden.

Innen soll unter anderem der Thekenbereich verkleinert werden.

Foto: Martin Gausmann

Denn die ohnehin mit 44.000 Besuchern und 67.000 Telefonkontakten im Jahr 2019 gut frequentierte Anlaufstelle für Gäste der Stadt, die sieben Tagen in der Woche geöffnet hat, sieht während der LaGa einen weiteren Ansturm auf sich zukommen. Dann wird in Ahrweiler mit mehr als 100.000 zusätzlichen Gästen gerechnet und dadurch auch mit einem deutlichen Anstieg der Gästezahlen in der Tourist-Information. Schon die Besucherzahlen aus dem Jahr 2019 bedeuteten stündlich im Schnitt 19 Besucher und 28 Anrufer.

Ein barrierefreier Eingang soll geschaffen werden

Das nun im Haupt- und Finanzausschuss vorgelegte, von der Bad Neuenahrer Architektin Kristina Wolf entwickelte Umbaukonzept unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit sieht vor, dass der Besucher zunächst über einen barrierefreien Eingang in das Gebäude gelangt. Über einen Vorraum gelangt man durch eine automatische Schiebetüre in die Touristeninformation. Hier erwarten den Gast eine einladenden Empfangstheke mit einem barrierefreien Sitz- und Beratungsbereich.

Eine modern gestaltete Prospektwand mit mehr als 80 Ablageflächen dient der Orientierung über die touristischen Attraktionen in der Kreisstadt und im gesamten Kreis Ahrweiler. Diese Prospektwand wird soweit heruntergezogen, dass Rollstuhlfahrer diese im Sitzen bequem erreichen können. Zudem soll ein modernes Informationsterminal mit einem Bildschirm zur Selbstbedienung vorgesehen werden. Dieser ist in der Höhe verstellbar. Ein moderner Sitzbereich rundet das Angebot ab und dient zum ruhigen Verweilen.

Der Thekenbereich in der Tourist-Info wird verkleinert

Der bislang für Besucher zugängliche Raum wirkt durch das neue Interieur dadurch größer, auch weil der Thekenbereich gegenüber dem Bestand verkleinert und für den Besucher ein Durchgang bis an die hinteren Fenster ermöglicht wird. An eine Ausweitung des Besucherareals auf den weiteren ebenerdigen Raum im Blankartshof ist nicht gedacht. Auch wird der Bestand an Mitarbeiterplätzen nicht erhöht werden. Nach wie vor sind zwei Mitarbeiterplätze in der Planung vorgesehen. Diese wird im Rahmen der Barrierefreiheit rollstuhlgerechter. Ob es auch ein Leitsystem für Sehbehinderte geben wird, wollte Christoph Scheuer (Die Grünen) in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wissen. Ein solches sieht zumindest die Architektenplanung nicht vor. Hier sei man derzeit noch in der Abstimmung mit dem Fördergeber, ließ der Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus, Christian Senk, wissen.

Der Ausschuss als beschließendes Gremium stimmte den Modernisierungsplänen einstimmig zu, so dass mit einer Umsetzung der Maßnahmen zeitnah begonnen werden kann.

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