Versorgungszelte im Flutgebiet Wie geht es mit den Treffpunkten für Flutopfer an der Ahr weiter?

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die im Spätherbst eröffneten Treffpunkte für Flutopfer in Bad Neuenahr-Ahrweiler sollen erhalten bleiben. Auslaufen werden bald lediglich Angebote für kostenlose Mahlzeiten.

 Bereitet im Walporzheimer Versorgungszelt Flutopfern kostenlose Mahlzeiten zu: Wolfgang Tölle.

Bereitet im Walporzheimer Versorgungszelt Flutopfern kostenlose Mahlzeiten zu: Wolfgang Tölle.

Foto: Martin Gausmann

Seit Mitte November betreiben Ehrenamtliche und die Stadt im flutgeschädigten Bad Neuenahr-Ahrweiler mit finanzieller Unterstützung der „Aktion Deutschland hilft“ und ihrer Partnerorganisationen zehn Wintertreffpunkte. Darauf weist die Stadtverwaltung hin. Das Projekt sei zunächst bis zum 1. Mai angelegt gewesen. An diesem Tag endet nun lediglich die kostenfreie Essensversorgung, heißt es.

Die Treffpunkte für Flutbetroffene sollen aber erhalten bleiben. „Durch das tolle Engagement der Ehrenamtlichen sowie der herausragenden finanziellen Unterstützung verschiedener Spender, Partner und Hilfsorganisationen können die Treffpunkte für die Menschen in unserer Stadt ganz überwiegend weiterbetrieben werden. Das ist eine wichtige Botschaft für alle, die diese Anlaufstellen als Orte der Begegnung, der Information, der Betreuung und des Miteinanders in den letzten Monaten schätzen gelernt haben“, wird Bürgermeister Guido Orthen in der städtischen Mitteilung zitiert.

Malteser unterstützen weiter

Das Zelt in Walporzheim etwa bleibe als Begegnungsstätte erhalten und geöffnet, stellt die Stadt klar. Ermöglicht werde dies durch die Unterstützung der Malteser. Eine Sprecherin des Hilfsdienstes betont auf Anfrage, dass die Malteser, anders als kürzlich vom GA berichtet, sich nicht aus dem Versorgungszelt in Walporzheim zurückziehen. Sie blieben dort auch zukünftig zusammen mit ihren Kooperationspartnern als Ansprechpartner mit den verschiedensten Angeboten für die Menschen.

Die Stadt äußert sich in einer weiteren Mitteilung dazu, dass in den vergangenen Tagen und Wochen in den Sozialen Medien wiederholt und intensiv über den Fortbestand einiger privat organisierter Versorgungsstellen im Stadtgebiet diskutiert worden sei. Neben den offiziellen Anlaufstellen bestünden auch vollständig privat organisierte Treff- und Versorgungspunkte, die durch freiwillige Helfer betrieben und durch Spenden finanziert würden. Die Stadt sei für deren Engagement außerordentlich dankbar und habe die in Anspruch genommenen öffentlichen Flächen für diese Zwecke gerne zur Verfügung gestellt.

Stadt reagiert auf Kritik

Insbesondere im Stadtteil Ahrweiler und dem dort betroffenen privaten Versorgungspunkt auf dem Parkplatz des Ahrstadions werde Kritik daran laut, dass die öffentlichen Flächen nur noch bis zum 1. Mai bereitgestellt werden können. „Der Wiederaufbau von Bad Neuenahr-Ahrweiler schreitet glücklicherweise voran“, wird Peter Diewald, Erster Beigeordneter der Stadt, zitiert. „Flächen, die wir bisher zur Verfügung gestellt haben, werden künftig wieder mehr und mehr für ihren ursprünglichen öffentlichen Zweck benötigt.“ So laufen der Mitteilung zufolge die Arbeiten zur Sanierung und Eröffnung des Freibades Ahrweiler auf „Hochtouren“. Dass die Bereitstellung der öffentlichen Fläche, die zunächst auf den 31. März befristet war, nunmehr am 1. Mai ende, sei mit dem Betreiber des Versorgungspunktes bereits vor Wochen besprochen und festgelegt worden, heißt es. Eine von Einzelpersonen wiederholt vorgeworfene mangelhafte Kommunikation „vermag die Stadtverwaltung daher nicht zu erkennen“.

Auf die insbesondere in den Sozialen Medien wiederholt geäußerten Vorwürfe, die Stadt entziehe den Betroffenen der Flutkatastrophe wichtige Unterstützung, sagt Diewald laut Mitteilung: „Rund 100 Meter entfernt von dem Standort am Ahrstadion betreibt die AHRche einen großen Treffpunkt, der vielfältige Möglichkeiten bietet, sich auszutauschen, Informationen und Versorgung zu erhalten.“