Bei Heppingen Wiederaufbau der Bundesstraße 266 soll in Angriff genommen werden
Kreis Ahrweiler · Die Experten vom Landesbetrieb Mobilität nehmen sich als nächstes Großprojekt die zerstörte B266 auf der Höhe von Heppingen vor. Erst Maßnahme dort: Ein Provisorium für die Auffahrtrampe erbauen.
Die Wiederherstellung der Bundesstraße 267 gleich am Altenahrer Tunnel oder auch das vor einem Jahr stark zerstörte, nun jedoch fast komplett neu entstandene Brückenbauwerk an der Ahrmündung bei Sinzig gelten als Leuchtturmprojekte beim Wiederaufbau des Ahrtals nach der verheerenden Flutkatastrophe. Dem Landesbetrieb Mobilität, der in Sinzig gar ein Projektbüro eingerichtet hat, kommt dabei eine entscheidende Rolle zu: Die von Stefan Schmitt geführten Experten des Landesbetriebes sind für Straßen, Tunnel oder auch Brücken im Land zuständig. Seit der Flutnacht stehen sie vor gewaltigen Aufgaben und Herausforderungen. Dazu gehört auch der nun anstehende Wiederaufbau der B266.
„Eine besondere Herausforderung beim Wiederaufbau der Straßen im Ahrtal war und ist weiterhin insbesondere der zeitliche Aspekt. So müssen die zerstörten Straßen und Brücken in einer sehr kurzen Zeitspanne entwurfstechnisch komplett neu rekonstruiert und entsprechend dem aktuellen Stand der Technik geplant werden“, berichtet Schmitt, der vor einem Jahr im Projektbüro die Arbeit aufgenommen hat.
Abstimmungsaufwand zum Hochwasserschutz und mit Netzbetreibern
Eine entscheidende Rolle spielten dabei auch die erhöhten bautechnischen Anforderungen aufgrund der künftigen Hochwassersicherheit und -standfestigkeit. „Und nicht zu vergessen die Ver- und Entsorger, deren Netze derzeit ebenfalls mit Hochdruck wieder aufgebaut werden und deren Leitungen zumeist in den Straßen liegen“, ergänzt der Straßenbaufachmann. Bedeutet: Es gibt einen hohen Abstimmungsaufwand.
Die Bauplanungen brauchen ihren Vorlauf und die Abstimmungen mit Behörden, Gemeinden, Versorgungsträgern und den Baufirmen. Schmitt: „Der Wiederaufbau braucht seine Zeit; es kann nicht alles gleichzeitig aufgebaut werden. Bei der Vielzahl der Baumaßnahmen muss die Erreichbarkeit der Ortschaften auch mit Blick auf den vielerorts privaten und kommunalen Aufbau gewährleistet werden. Deshalb muss es auch eine Priorisierung der jeweiligen Bauarbeiten geben.“
Die B 267 war an vielen Stellen durch die über die Ufer tretenden Wassermassen beschädigt oder zerstört worden. Schmitt: „Deshalb war es zu Beginn unser Ziel, zunächst schnell eine durchgängige und sichere Befahrbarkeit wieder herzustellen. Mit dem Wiederaufbau der Straße beim Tunnel Altenahr und damit dem Schließen der Lücke in der Verbindungsachse B 267 haben wir dies vorerst geschafft.“ Komplett wiederhergestellt ist die Bundesstraße allerdings nicht. Es bestehen Abhängigkeiten zu anderen Wiederaufbaumaßnahmen im Ahrtal, deren Umsetzung erst später erfolgt und die sich gegenseitig beeinflussen. Wann eine uneingeschränkte Nutzung der B 267 wieder möglich ist, könne noch nicht gesagt werden, so der Landesbetrieb.
Heppingen soll vom Schwerverkehr entlastet werden
Derzeit laufen die Vorbereitungen, um eine neue Großbaustelle in Angriff zu nehmen: Die Flut hat bei der ursprünglich 4-streifigen B 266 bei Heimersheim vor allem die nördliche Fahrbahn stark beschädigt, so dass diese derzeit nicht genutzt werden kann. Hierbei wurden insbesondere Teile der Fahrbahn weggespült, Bauwerke beschädigt und die Auffahrtsrampe auf der Ahrseite unpassierbar gemacht.
Höchste Priorität habe derzeit die Wiederherstellung der Auffahrtsrampe. Das Projektbüro „Wiederaufbau Ahrtal“ erarbeite Entwürfe für eine provisorische Lösung mit dem Ziel, die Ortslage Heppingen zunächst von der derzeit starken Verkehrsbelastung, insbesondere dem Schwerverkehr, wieder zu entlasten. Danach soll der Wiederaufbau der B 266 erfolgen, erklärt Schmitt, der unterstrich: „Unser Ziel ist ein resilienter Wiederaufbau unter Berücksichtigung der neuen wasserwirtschaftlichen Erfordernisse im Umfeld der Straße. Dies gilt im Übrigen für sämtliche Straßen und Brücken im Ahrtal. Deshalb muss die Schadensursache genau analysiert werden, um eine Resilienz für zukünftige Ereignisse zu erhalten.“ Eine Zeitschiene vermochte Schmitt nicht zu nennen.