Vorschlag für Landesgartenschau 2022 Bekommt Bad Neuenahr eine neue Ahrbrücke?

Bad Neuenahr · Der Bad Neuenahrer Bauausschuss plädiert für den Bau einer weiteren Flussüberquerung zur Landesgartenschau im Jahr 2022. Doch die Mitglieder waren geteilter Meinung.

 Die Brücke am Schwanenteich in Bad Neuenahr soll erhalten bleiben. Sie ist jedoch nicht barrierefrei, daher soll eine weitere Brücke gebaut werden.

Die Brücke am Schwanenteich in Bad Neuenahr soll erhalten bleiben. Sie ist jedoch nicht barrierefrei, daher soll eine weitere Brücke gebaut werden.

Foto: Martin Gausmann

Geteilter Meinung war man im Bauausschuss der Kreisstadt über die dort vorgestellten Planungen für das Landesgartenschauprojekt einer neuen Ahrbrücke. Die Planungen zum Kerngelände der Gartenschau 2022 sehen im Eingangsbereich den sogenannten Sportpark vor. Zwischen diesem Sportpark und dem Kaiser-Wilhelm-Park ist die neue, barrierefreie Ahrbrücke geplant, die zusätzlich zur historischen Schwanenteichbrücke, die nicht barrierefrei umgestaltet werden kann, eine Möglichkeit zur Querung der Ahr bietet.

Die neue Brücke soll nach der Gartenschau auch als verkehrswichtige Ergänzung des städtischen Radwegenetzes dienen. Über diese Brücke sollen die Tennisanlagen, das Are-Gymnasium, aber auch das gesamte Wohnquartier westlich des Augustinums an den überregionalen Ahrtal-Radwanderweg angeschlossen werden.

Jens Heckenbach stellte drei Varianten vor, die von den von der Landesgartenschaugesellschaft beauftragten Fachbüros erarbeitet wurden. Hierbei handelt es sich zum einen um eine Aluminiumbrücke als „parallelgurtiges Fachwerk“. Die Fachwerkgurte und -diagonalen sind Rechteckprofile. Die Unterkonstruktion besteht aus Querträgern im Abstand der Diagonalknotenpunkte. Die Baukosten belaufen sich auf rund 390.000 Euro.

Variante zwei, die von der Verwaltung favorisiert wird, ist eine Aluminiumbrücke mit bogenförmigem Fachwerk. Diese Variante könne dem traditionellen Bild einer Ahrbrücke in Bad Neuenahr mit der üblichen Bogenform entsprechen, so Heckenbach. Die Fachwerkgurte und -diagonalen sind auch hier Rechteckprofile, und auch die Unterkonstruktion besteht aus Querträgern im Abstand der Diagonalknotenpunkte.

Nicht alle im Bauausschuss wollen die Brücke für die Landesgartenschau

Der Brückenbelag besteht ebenfalls aus einzelnen Aluminium-Elementen mit rutschsicherer Beschichtung. Hier liegen die Baukosten bei geschätzten 410.000 Euro netto. Die dritte Variante sieht einen trogartigen Stahlverbundquerschnitt vor, bei dem die Haupttragelemente durch kastenförmige Stahlträger gebildet werden. Die Fahrbahnplatte wird als Betonplatte aus Halbfertigteilen konstruiert. Diese Variante soll etwa 390.000 Euro kosten und liegt damit, wie auch die beiden anderen Varianten, unter den eingeplanten Projektkosten von 500.000 Euro.

Mit dem Vorschlag der Verwaltung waren nicht alle Mitglieder im Bauausschuss einverstanden. „Das sieht aus wie eine Eisenbahnbrücke“, meinte Hans-Peter Schmidt. Die Brücke sollte filigraner sein. Schmidt sieht in dem Entwurf einen „Fremdkörper“, der zu wuchtig sei. Ausschussmitglied Udo Heimermann bemängelte das Material: „Eine Aluminiumbrücke in einer ökologischen Gartenschau geht gar nicht. So wird die Gartenschau ihren Ansprüchen nicht gerecht.“

Letztendlich empfahl der Ausschuss dem Stadtrat bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen dennoch mehrheitlich, die Ausführungsvarianten zur Kenntnis zu nehmen und sprach sich für die von der Verwaltung bevorzugte Variante aus.

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