Thermalbad in Sinzig Badfreunde hoffen auf Einsicht des Rates

Sinzig · Am Dienstag entscheidet sich die Zukunft des Nostalgiebades in Sinzig. Es droht eine neue Ausschreibung. Das würde es in die Länge ziehen.

 Schon vor eineinhalb Jahren hat Bad-Pächter Frank Riffel (rechts) Ratsmitglieder über die Probleme im Thermalbad informiert.

Schon vor eineinhalb Jahren hat Bad-Pächter Frank Riffel (rechts) Ratsmitglieder über die Probleme im Thermalbad informiert.

Foto: Martin Gausmann

Der Bauausschuss hatte das Vorhaben indes abgelehnt, auch CDU und Grüne zeigten sich in den vergangenen Wochen reserviert und verwiesen auf den starken Anstieg der städtischen Verschuldung, während sich Bürgermeister Andreas Geron mit Nachdruck für eine sofortige Umsetzung der Sanierungsarbeiten aussprach. Es droht nun eine Neuausschreibung und damit eine zeitliche Verzögerung, die in einer kompletten Schließung münden könnte.

Ganz wohl ist es vor dem Hintergrund des starken Schuldenanstiegs auch der SPD nicht: „Eine Verteuerung einzelner Gewerke von 80 Prozent gegenüber der Ausschreibung ist niemandem zu erklären“, so Fraktionssprecher Hartmut Tann. Wie mehrfach berichtet, sollte die Sanierung eigentlich 2,1 Millionen kosten. Das Ausschreibungsergebnis zeigte dann einen Kostenaufwand von 2,7 Millionen auf.

Am Dienstag steht nun die endgültige Entscheidung im Stadtrat an. Doch für die SPD steht bereits fest: Die längst überfällige Badsanierung sollte nicht noch einmal aufgeschoben werden. Ansonsten drohe dem Nostalgiebad schon bald die komplette Schließung wegen hygienischer und technischer Mängel.

„Wir sehen durchaus die finanziellen Risiken, aber wir sind bereit, sie einzugehen“, hieß es aus den Reihen der Sozialdemokraten. Weiterhin steigende Baukosten und die zunehmend schwierige Finanzlage der Stadt in den kommenden Jahren würden eine spätere Sanierung jedoch unmöglich machen.

Würde es keine Mehrheit für die Komplettsanierung geben, dann bedeute dies in absehbarer Zeit das endgültige Aus für das Nostalgiebad, mit dem Sinzig ein Alleinstellungsmerkmal besitze, so Tann. Selbst wenn die Ausschreibung wegen der gestiegenen Kosten noch einmal wiederholt würde, müsse das Ziel lauten: Wiedereröffnung im Jahr 2022.

Der Förderverein des Bades erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren Haushaltsmittel von etwa 600 000 Euro in das Bad investiert worden seien. Ein barrierefreier Zugang, eine barrierefreie Dusche und Toilette, fünf neue Duschen, 20 neue Umkleidekabinen, neue Technik, neue Filter, eine neue Wasserleitung, neue Zuwegung und ein neuer Parkplatz, ein neuer Spielplatz und zahlreiche kleinere Investitionen zur Zukunftssicherung des Bades seien geschaffen worden.

Das Bad wäre dann fit für die nächsten 50 Jahre

„Mit der Umsetzung des im Frühjahr 2020 gefassten Grundsatzbeschlusses des Stadtrates für die abschließende Beckensanierung wäre das Bad fit für weitere 30 bis 50 Jahre“, sagte Fördervereinschef Hans Diedenhofen. 

Anfang 2020 war die Rede von einem Beginn der Sanierungsarbeiten im September 2020 und einer Wiedereröffnung im Mai/Juni 2021. Diedenhofen: „Wenn der Stadtrat jetzt zustimmt, könnten die Arbeiten im Januar 2021 beginnen. Falls es einen nicht zu kalten Winter gibt, könnte das Bad im Spätsommer 2021 den Betrieb wieder aufnehmen.“

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