Modernisierung des zweiten Außenbahnsteigs Bahn entschuldigt sich für Baustopp in Oberwinter
Oberwinter · Die Arbeiten am zweiten Außenbahnsteig am Oberwinterer Bahnhof gehen wider Erwarten nun doch weiter. Das teilte die Deutsche Bahn dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV) mit. Die Initiative Bahnhof Oberwinter ist höchst erfreut und spricht von „Rettung in letzter Sekunde“.
Es gibt doch noch gute Nachrichten von der Bahn. Und dies, obwohl der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV) erst kürzlich seitens der Bahn mit einem Baustopp für den zweiten Außenbahnsteig in Oberwinter konfrontiert wurde (der General-Anzeiger berichtete).
Nach massiven Interventionen des SPNV, der Stadt Remagen und engagierter Fahrgäste in Oberwinter hat die Bahn nun doch eine Lösung gefunden: Die Modernisierung des zweiten Außenbahnsteigs in Oberwinter wird fortgeführt. Ein Provisorium ist nicht mehr nötig.
Durch die Arbeit in den Nachtstunden verlängern sich die Bauarbeiten jedoch bis Anfang Februar.
Der Verbandsvorsteher des SPNV-Nord Landrat Jürgen Pföhler zeigt sich sehr erfreut über die aktuelle Entwicklung: „Ich bin positiv überrascht, wie dank der raschen Intervention des SPNV die Bahn zeitnah eine flexible Lösung für die Modernisierung der Verkehrsstation Oberwinter gefunden hat. Nach Fertigstellung kann nun auch der von uns bestellte Halt des RRX RE 5 in Oberwinter endlich eingerichtet werden.“ Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl ergänzt: „Ich bin sehr erleichtert, dass die Bahn eine so schnelle Alternativlösung entwickelt und umgesetzt hat. Die Stadt hat die erforderlichen Genehmigungen dazu gerne gegeben. Für die Fahrgäste aus Oberwinter und den umliegenden Ortsteilen rückt so der lang ersehnte Halt des RRX RE 5 endlich in greifbare Nähe.“
Während der Bauarbeiten halten die Züge der Linien RB 26 (Mittelrheinbahn) und RB 30 (Vareo Ahr) in beiden Fahrtrichtungen auf Gleis 1 und nutzen den schon modernisierten neuen Außenbahnsteig. Angesichts der besonderen Umstände bittet die DB die Anwohner in Oberwinter ausdrücklich um Verständnis für die nächtlichen Bauarbeiten und verspricht, die Belästigungen so gering wie möglich zu halten.
Nicht zuletzt hat der Druck der Öffentlichkeit, der insbesondere von Seiten der Initiative Bahnhof Oberwinter vor Ort organisiert wird, dazu beigetragen, dass kurzfristig eine Lösung für Oberwinter erzielt wurde.
Für die Initiative erklärte Ingo Konrads: „Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde. Wir sahen unseren Bahnhof schon als Dauerbaustelle in der unrühmlichen Reihe der Stationen von Bad Godesberg und auch von Remagen, wo sich die Fertigstellung immer weiter hinauszieht. Immerhin war uns der Wiederanschluss an den Expressverkehr für Mitte Dezember zum Fahrplanwechsel versprochen worden.“ Wenn es bei der Verzögerung von rund zwei Monaten bleibe, sei das „noch akzeptabel für die Fahrgäste“. Allerdings appelliere die Initiative ausdrücklich an die Bahn, die baustellenbedingten Gleiswechsel der Züge präzise zu organisieren und zu kommunizieren, damit es nicht wieder zu „solch chaotischen Zuständen“ kommt wie Anfang der Woche. Konrads: „Außerdem fragen wir uns, was eigentlich dagegen spricht, dass der RRX schon ab Dezember an Gleis 1 verkehrt, weil dieser Bahnsteig ja schon fertig ist.“
Verbandsvorsteher Pföhler hat indes auf sein Eilschreiben an Bahnchef Richard Lutz auch schon eine Antwort bekommen, in der sich die Bahn – vertreten durch den Konzernbevollmächtigten Klaus Vornhusen – für den bahninternen Fehler entschuldigt hat. Insbesondere dafür, dass sich die Inbetriebnahme um etwa drei Monate verzögert und es Belästigungen für die Anwohner durch die erforderlichen Nachtarbeiten geben wird.