Querschnittsarbeit bedroht Betreuer haben Geldsorgen

KREIS AHRWEILER · Vereine von Diakonie und SKFM im Kreis Ahrweiler kümmern sich um 268 Menschen

 Daheim oder im Heim: Im Alter benötigen viele Menschen rechtliche Betreuung.

Daheim oder im Heim: Im Alter benötigen viele Menschen rechtliche Betreuung.

Foto: dpa

Sie helfen alten Menschen, Kranken und Behinderten wenn es darum geht, ihre Rechte zu wahren: die Betreuer. Da gibt es die selbstständigen Berufsbetreuer auf der einen Seite, auf der anderen die Betreuungsvereine, die auf das Ehrenamt setzen.

Im Kreis Ahrweiler sind das die Betreuungsvereine des Diakonischen Werks der evangelische Kirchengemeinden Rhein-Ahr und der Betreuungsverein des Sozialverbandes Katholischer Frauen und Männer (SKFM). Beide bauen auf Kooperation, addieren deshalb ihre Mitglieder auf 233 und haben Geldsorgen. Marion Eisler-Bodtenberg von der Diakonie gestern im GA-Gespräch: "Es muss etwas geschehen, was die wirtschaftliche Existenz von Betreuungsvereinen nachhaltig sichert. Die pauschalen Stundensätze entsprechen nicht mehr den Anforderungen einer rechtlichen persönlichen Betreuung." Und Ralph Seeger vom SKFM ergänzte: "Wir fordern das nicht für uns, sondern für die uns anvertrauten Menschen." Damit schließen sich beide der bundesweiten Forderung der Vereine an.

125 Menschen im Kreis Ahrweiler werden derzeit von den Mitgliedern ehrenamtlich betreut. Dazu kommen noch von den fünf hauptamtlichen Betreuern der Vereine weitere 143 Betreuungen.

Seeger machte klar, das es bei der Erhöhung darum gehe, dass die sogenannte Querschnittsarbeit finanziell gesichert werde. Darunter seien Informations- und Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Betreuungsrecht zu verstehen. Derer gab es im vergangenen Jahr im Kreis 32 mit insgesamt 963 Teilnehmern. Das Spektrum reichte dabei von der Vorsorgevollmacht über die Patientenverfügung bis bis hin zu Elternunterhalt und "Verbraucherfallen für Betreute". In diesem Jahr haben bereits 619 AW-Bürger an 27 Veranstaltungen teilgenommen, fünf Aktionen stehen noch an. Die Zahl der Beratungen schrammt mit steigender Tendenz von 2012 bis heute an der 200er-Grenze. Eisler-Bodtenberg: "Die ehrenamtlichen Betreuer erhalten eine jährliche Aufwandsentschädigung von 399 Euro. Die Forderung nach einer Erhöhung der Vergütungssätze bedeutet die Qualitätsicherung unserer Arbeit." Dies war auch der Tenor eines Gespräches, das die Vereine gestern Abend mit Kreispolitikern führten.

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