Jahresbilanz Sparkasse Ahrweiler Kreissparkasse vergibt so viele Kredite wie nie zuvor

Ahrweiler · Der Kreissparkasse Ahrweiler geht es gut: Sie verzeichnet ein Jahresergebnis von 3,5 Millionen Euro und Wachstum auf allen Ebenen.

Sind den Zinspolitik-Widrigkeiten zum Trotz zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr: Guido Mombauer (l.) und Dieter Zimmermann.

Sind den Zinspolitik-Widrigkeiten zum Trotz zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr: Guido Mombauer (l.) und Dieter Zimmermann.

Foto: Martin Gausmann

„Es war ein gutes Jahr“, freute sich Dieter Zimmermann, Vorstand der Kreissparkasse Ahrweiler und blickte zufrieden in die Runde. Trotz abflauender Konjunktur und drohender Rezession legte die Bank eine stattliche Bilanz für 2019 vor: Die Bilanzsumme ist um vier Prozent gestiegen und hat die Zwei-Milliarden-Grenze durchbrochen, das Geschäftsvolumen durchbrach gar die Vier-Milliarden-Marke. Dank des soliden Jahresergebnisses von 3,5 Millionen Euro (nach Steuern) konnte das ohnehin schon üppige Eigenkapital weiter aufgestockt werden. Knapp 220 Millionen Euro beträgt nun die Reserve der Kreissparkasse, die mehr als 110 000 Kunden betreut und rund 145 000 Giro- und Sparkonten im 130 000 Einwohner zählenden Landkreis führt.

Obwohl es kaum Zinsen gibt: Die Kunden- und Spareinlagen sind weiter gestiegen. Bei den auf drei Monate limitierten Einlagen stieg die Nachfrage um satte 16 Prozent. 1679 Millionen Euro machen die Kundeneinlagen aus, 1115 Millionen die kurzfristigen Anlagen, hinzu kommen 337 Millionen Euro, die für Spareinlagen verbucht wurden. Auch das Wertpapiergeschäft florierte: Der Zuwachs betrug rund 14,5 Prozent und macht in der KSK-Bilanz 353 Millionen Euro aus – trotz des kakteenartigen Charmes, den der Aktienmarkt in aller Regel auf die grundsätzlich wenig risikofreudigen Deutschen ausübt.

Nachfrage nach Krediten hat einen Höchststand erreicht

Ungebrochen scheint die Nachfrage nach Krediten zu sein. 1,6 Milliarden Euro hat die Kreissparkasse verliehen. Das ist ein Höchststand in der bisherigen Geschichte des 1865 gegründeten Bankhauses. Täglich wurden in einer der 23 Geschäftsstellen, Beratungs-Center oder Service-Agenturen rund 40 Kreditzusagen erteilt. Alleine in 2019 beliefen sich die Darlehenszusagen auf 470 Millionen Euro. davon entfielen mehr als 43 Prozent auf Firmen- und Gewerbekunden. Ein Beleg für hohe Investitionsbereitschaft in der heimischen Wirtschaft. 20 Prozent der Kredite sind indes dem Wohnungsbau zuzuordnen – die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden ist in der Region also ungebrochen.

Was sich auch in der Immobilienvermittlung niederschlägt: 32,3 Millionen Euro beträgt der Immobilienwert, der im vergangenen Jahr von der Kreissparkasse vermittelt wurde. „Unsere Makler waren zweimal in der Woche beim Notar“, so Vorstand Guido Mombauer.

Längst beschränken sich die Aktivitäten der Sparkasse nicht auf Geldanlage, Geldverleih oder Versicherungsgeschäfte, für die man kräftige Provisionen einstreicht. Ganze Baugebiete werden von der KSK entwickelt, erschlossen und vermakelt. Derzeit wird das Bad Neuenahrer Baugebiet „Nachtigallenschlag“ in Angriff genommen.

Geldvermögen der Menschen im Landkreis liegt bei vier Milliarden Euro

Um in puncto Geldanlage verunsicherten Kunden Hilfestellung zu geben, will die Bank im laufenden Jahr eine Offensive „Kurswechsel für die Geldanlage“ starten. „Wir wollen eine Entwertung des auf den Sparbüchern unserer Kunden schlummernden Geldes vermeiden helfen“, erklärte Mombauer den Vorstoß.

Hintergrund: Das Geldvermögen der Menschen im Kreis Ahrweiler beträgt vier Milliarden Euro. Vielfach sind die Beträge nicht sinnvoll angelegt und schmelzen durch die Inflationsrate immer weiter ab.

392 Mitarbeiter sind bei der Kreissparkasse Ahrweiler beschäftigt, 32 sind Auszubildende, denen künftig gar ein duales Studium angeboten werden soll. Trotz aller Geschäftsstellen: Die meist frequentierte Filiale ist die Internetfiliale. 3,2 Millionen Besuche im Jahr verzeichnet die Sparkasse dort. Heißt: 8700 Besucher werden täglich auf dem Portal der KSK in der virtuellen Welt gezählt. Längst zum Renner geworden ist daher auch das Online-Beratungs-Center. An einen Abbau des Filialnetzes in der realen Welt wollen Zimmermann und Mombauer trotzdem nicht denken.

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