Kommentar Blumen statt Müll

Wirklich überrascht sein kann man nicht, wenn plötzlich der Betreiber der Leimersdorfer Tongrube erklärt, er wolle das Areal nach Ausbeutung des Erdreiches gerne als Deponie nutzen. Natürlich nur für harmlosen Müll.

In vermutlich zwei Jahren wird der Ton in Leimersdorf zur Freude der Bevölkerung abgebaut sein. Dann soll (und muss) das Gelände rekultiviert werden. Da sich Grubenbetreiber und Grafschafter seit Jahren einen gepflegten Kleinkrieg liefern, ist man zwischen Ringen, Oeverich und Birresdorf reichlich froh, wenn der Ärger rund um den Grubenbetrieb endlich vorüber ist.

Die seit Mittwoch durch die Grafschafter Felder und Wiesen geisternde Vorstellung, als Folgenutzung nun eine Deponie vor der Haustüre zu haben, ist höchstens attraktiv für "Oskar", der Puppe aus der Sesamstraße, die bekanntlich gerne in einer Mülltonne lebt.

Schon jetzt greift der Landrat in die Speichen der Räder, die gerade beginnen, sich zu drehen. Der Bevölkerung sei das nicht zuzumuten, meinte er zu recht. Wie viele Lastwagen sollen denn täglich durch die Dörfer zur Deponie fahren?

Was soll dort tatsächlich abgelagert werden? Warum sollten die Leimersdorfer damit einverstanden sein, statt einer als Folge der zugesicherten Rekultivierung neu erblühenden Landschaft nun eine Mülldeponie zu bekommen, die es zudem im Kreis Ahrweiler an verträglicher Stelle, nämlich in Niederzissen, bereits gibt?

In Leimersdorf gibt es keinen Deponiebedarf. Weder will man dort Müll noch Lkw-Verkehr. Wohl aber Blumen, blühende Sträucher und neue Wege.

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