Medienbericht zur Bundeswehr-Fluthilfe Verteidigungsministerium ermittelt gegen eigene Abteilungsleiterin
Ahrtal · Das Verteidigungsministerium ermittelt im eigenen Haus gegen eine Abteilungsleiterin. Wie „Der Spiegel“ berichtet, soll sie nach der Flutkatastrophe im Ahrtal die Bundeswehr zu ihrem Haus gelotst haben – obwohl andere Häuser deutlich stärker beschädigt waren.
Das Verteidigungsministerium ermittelt im eigenen Haus wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe der Bundeswehr im Sommer 2021. Das berichtet „Der Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Internen Hinweisen zufolge, so das Nachrichtenmagazin, soll eine Abteilungsleiterin Mitte Juli durch mehrere Anrufe eine Hilfseinheit der Bundeswehr samt Notstromaggregat zu ihrem Privathaus in Kirchsahr im Ahrtal gelotst haben. Dort sollten die Soldaten den Wintergarten des beschädigten Gebäudes von Schlamm reinigen und konnten deswegen bei deutlich stärker beschädigten Häusern in der Region nicht helfen, heißt es. Die Rechtsabteilung führt laut „Spiegel“ wegen der Hinweise bereits seit Ende Oktober Befragungen durch; nach einer ersten Einschätzung könnte der Vorgang sogar strafrechtlich relevant sein.
Mögliche Vorzugsbehandlung für General
Das Ministerium habe den Fall gegenüber dem Magazin nicht im Detail kommentieren wollen. Eine Sprecherin habe nur mitgeteilt, „dass bei jedwedem Verdacht zu einem möglichen Fehlverhalten im Amt Ermittlungen eingeleitet werden“. Die Beamtin selbst habe Fragen zu dem Fall nicht beantworten wollen. „Der Spiegel“ verweist auch darauf, dass die Bundeswehr in einem anderen Fall bereits wegen Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe ermittelt: Ein Oberstleutnant soll demnach seinem vorgesetzten General eine Vorzugsbehandlung verschafft haben.
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